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Wirecard: Aktien von Großunternehmen volatiler als Kryptowährungen


Man muss kein Anlegerfreund sein, um erfahren zu haben, was mit dieser Aktie passiert ist. Fast alle Medien, vor allem in Deutschland, haben davon berichtet. Der brutale Absturz der Wirecard Aktie ab dem 18. Juni. An diesem Tag erfuhr sie einen Schocksturz von rund 70 % in der Spitze.

Die nächsten Tage taumelte sie weiter und brach schließlich gestern um weitere 50 % also um insgesamt rund 86 % auf die Woche gesehen ein. Solche Kursschwankungen sind sogar bei Kryptowährungen selten.

Was war passiert?

Seinen Weg genommen hat das Debakel eigentlich schon Anfang 2019. Im Januar diesen Jahres veröffentlichte die Financial Times einen Artikel, indem sie Wirecard vorwirft, in der Niederlassung in Singapur, Dokumente, Kunden und Umsätze gefälscht zu haben. Wenige Tage später kam ein zweiter belastender Artikel von dem Magazin, der ein Dokument zeigt, welches angeblich Straftaten in großem Umfang nachweist. In einem weiteren Artikel über Wirecard zeigte die Financial Times, wie das Unternehmen angeblich systematisch, über die Zeit, ein Betrugsmodell aufgebaut haben soll.

Der Aktienkurs ging auf Talfahrt und stürtzte von rund 150 $ / Aktie auf unter 100 $ ab. Obwohl die Polizei darauf hin die Büroräume in Singapur untersuchte, kam nichts Näheres zutage. Mitte Februar 2019 erteilt die Bafin ein Verbot, die Wirecard-Aktie zu shorten bzw. auf fallende Kurse zu spekulieren. Es ist bislang einmalig in der deutschen Geschichte, dass so ein Erlass auf ein einzelnes Unternehmen angewandt wurde.

In der Zwischenzeit ermittelten Staatsanwälte gegen Journalisten der Financial Times wegen des Verdachtes der Marktmanipulation. Wenig später berichtete das Handelsblatt, dass auch in Indien Geschäftsräume von Wirecard durchsucht wurden, und zwar wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Dokumentenfälschung.

Laut eines weiteren Artikels der Financial Times wusste der damalige COO Jan Marsalek von den Vorgängen in Singapur. Mitte März veröffentlichte Wirecard Teile eines Berichtes, der von einer externen Prüfung stammt, die Rechtsanwälte durchgeführt haben. Dieser entlastet Wirecard vorerst.

Wirecard verschiebt die Veröffentlichung der Bilanzen und verklagt die Journalisten der Financial Times. Wenig später erstattet die Bafin gegen 10 Personen Anklage in der Wirecard-Affäre wegen Marktmanipulation, ohne dabei aber Namen zu nennen.

Im Oktober 2019 veröffentlichte die Financial Times dann einen Artikel indem sie darlegt, wie Umsatz und Gewinn über die Jahre gefälscht worden sein sollen. Wirecard beauftragt daraufhin den unabhängigen Buchprüfer KPMG für eine externe Prüfung. Normalerweise engagierte Wirecard Ernst & Young als Buchprüfer. Erst gegen Ende April 2020 wurde der Ergebnisbericht von KPMG veröffentlicht. Er schockierte die Anleger, da KPMG bemängelte, dass wesentliche Teile, die von der Financial Times Berichterstattung kritisiert wurden, nicht überprüfen werden konnten bzw. wichtige Dokumente KPMG nicht direkt ausgehändigt wurden. Nebenbei wurden die Dokumente nur elektronisch zugestellt, ihre Echtheit konnte also nicht verifiziert werden. Die Veröffentlichung des Jahresabschlussberichts wurde zudem um einige Wochen verschoben.

Am 26. Mai verschiebt der Konzern die Veröffentlichung des Abschlussberichtes schließlich auf den 18. Juni. An dem Tag aber musste Wirecard die Veröffentlichung erneut verschieben. Die Anleger verloren ihr Vertrauen und es kam zu den gewaltigen Kurseinbrüchen. Laut Ernst & Young fehlen in der Bilanz rund 1,9 Mrd. €.

Mittlerweile ist der CEO des Unternehmens Markus Braun zurückgetreten und das Wirtschaftsprüfungsunternehmen BDO bestätigt, dass die Dokumente, welche die Existenz der 1,9 Mrd. fehlenden € bestätigen sollten gefälscht sind.

Fazit: Aktien können volatiler als Kryptowährungen sein

Wirecard zeigt, dass es auch Aktien großer Unternehmen mit der Volatilität von Bitcoin bzw. Kryptowährungen aufnehmen können. Zwar handelt es sich hier wegen der dubiosen Vorgänge und des sich Zuspitzens der Situation um einen Spezialfall, die Aussage, Aktien seien nicht so volatil wie Bitcoin, wäre damit jedoch falsifiziert.

Das Gute an Bitcoin und Kryptowährungen ist, dass sie wegen ihrer Dezentralität und Transparenz nicht Opfer solcher Vorgänge werden können. Allerdings sind auch bei Kryptowährungen sogenannte "Schwarze Schwäne" möglich. Es könnte eine Schwachstelle im Verschlüsselungs- oder Hashingverfahren gefunden werden oder diese in absehbarer Zeit geknackt werden.

Kryptowährungen© Cryptoticker

Quelle cryptoticker.io

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