UniCredit: Der Tag der Wahrheit rückt näher!

Lieber Leser,

die in Schieflage geratene italienische Großbank UniCredit hat sich vor der mit Spannung erwarteten Vorstellung ihres Entwicklungsplans am 13. Dezember ein klein wenig Luft verschaffen können. Medienberichten zufolge hat die HypoVereinsbank-Mutter faule Kredite im Gesamtwert von 1,4 Mrd. Euro losgeschlagen. Bei dem Käufer soll es sich um ein Konsortium bestehend aus dem Vermögensverwalter Pimco und der italienischen Finanzgruppe „Roma Finance“ handeln. Die zum Versicherungsriesen Allianz gehörende Investmentgesellschaft Pimco soll darüber hinaus neben den US-Rivalen Cerberus und Fortress an einem weiteren Portfolio notleidender Kredite im Wert von 50 Mrd. Euro interessiert sein.

Neben der Trennung von Problemkrediten versucht das größte Geldhaus Italiens auch mit dem Verkauf von Beteiligungen seine dünne Kapitaldecke zu stärken. In dieser Woche konnte schließlich der Verkauf einer 33-Prozent-Beteiligung an der zweitgrößten polnischen Bank Pekao über die Bühne gebracht werden. Für etwa 2,4 Mrd. Euro wanderten die Anteile wieder in polnische Hände und zwar an den Staatsfonds PRF und den staatlichen Versicherer PZU. Bereits im Sommer hatte sich UniCredit von einer zehnprozentigen Beteiligung an Pekao getrennt. Auch bei dem Verkauf der Vermögensverwaltungstochter Pioneer zeichnet sich eine baldige Entscheidung ab. Hier verhandelt UniCredit nur noch mit der französischen Kapitalanlagegesellschaft Amundi. Lange Zeit galt auch ein Konsortium um die italienische Post als aussichtsreicher Kandidat. Über den Kaufpreis gibt es noch keine verlässlichen Aussagen, er wird sich aber wohl zwischen 3 und 4 Mrd. Euro bewegen. Laut der Financial Times plant Amundi eine Kapitalerhöhung über 1,5 bis 2 Mrd. Euro, um den Deal zu stemmen.

Nichtsdestotrotz gehen viele davon aus, dass der neue Bankenchef Jean-Pierre Mustier am kommenden Dienstag im Rahmen des Entwicklungsplans auch eine Kapitalerhöhung ankündigen wird. Analysten rechnen mit bis zu 13 Mrd. Euro.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse