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Trommeln gegen das Bargeld und gegen die Vernunft


Lieber Investor,

Kenneth Rogoff trommelt in seinem neuen Buch mal wieder gegen das Bargeld. Dieser Schritt kommt nicht unerwartet, denn der Harvard-Professor und ehemalige Chefökonom des IWF hat sich in den letzten Jahren als scharfer Gegner des Bargeldes hervorgetan. In seinem neuen Buch erläutert Rogoff nicht nur die Gründe für seine scharfe Anti-Bargeld-Position, sondern gibt uns auch einen Einblick, wie er sich die technischen Möglichkeiten vorstellt, die die von ihm präferierte bargeldlose Welt verwirklichen sollen. Für alle Freunde des Bargelds, für die Gegner des Überwachungsstaats und alle für freiheitsliebenden Menschen sind Rogoffs Gedanken die reinste Horrorvorstellung. Gegen sie verblassen selbst George Orwells düstere Ahnungen aus seinem Buch Neunzehnhundertvierundachtzig. Es ist nicht nur das Schreckgespenst des großen Bruders, der alles beobachtet, das dem Leser die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. Viel bedrückender sind die beiden Grundthesen, auf die Rogoff seine vernichtende Kritik am Bargeld stützt.

Wir sind alle nur kleinere oder größere Verbrecher

Das Bargeld, so der Harvard-Professor, diene in erster Linie nicht dem Bezahlen von Rechnungen und Produktkäufen, sondern der organisierten Kriminalität und der Steuerhinterziehung. Diese Annahme gilt insbesondere für die großen Banknoten, was wiederum impliziert, dass diese als Erste aus dem Verkehr gezogen werden müssen. Nicht genug damit, dass Sie gewollt oder ungewollt der organisierten Kriminalität und der Steuerhinterziehung in die Karten spielen, wenn Sie mit größeren Banknoten bezahlen. Sie verweigern sich auch der Möglichkeit einer kalten Enteignung durch die Notenbanken. Die Möglichkeit, Geld bar vom Konto abzuheben, hindert die Notenbanken daran, den Leitzins weiter zu senken und ihn tiefer unter die Nulllinie fallen zu lassen. Das limitiere die geldpolitischen Optionen der Zentralbanken in einer nicht hinnehmbaren Weise. In der Frage persönliches Schutzbedürfnis contra staatliche Macht steht Kenneth Rogoff eindeutig auf der Seite der Staatsmacht. Der Staat muss über die von ihm beherrschten Notenbanken zu jeder Zeit den absoluten Zugriff auf die Geldmenge und den Zins haben. Der absolute Zugriff beinhaltet dabei auch, dass man die Zinsen so tief fallen lassen kann wie nötig und diese Freiheit schränkt das Bargeld in einer nicht tolerierbaren Weise ein.

Das Ende der freien Marktwirtschaft

Mit einer freien oder sozialen Marktwirtschaft hat Rogoff nicht mehr viel im Sinn. Er ist wie fast alle Aktivisten des Bargeldverbots ein glühender Befürworter einer gelenkten Kommandowirtschaft. Damit wirft er eine der Grundfragen unserer wirtschaftlichen Beziehungen auf und wertet das individuelle unternehmerische Handeln als geringer und weniger wertvoll im Vergleich zur staatlichen Leitungskompetenz. Die privaten Interessen werden sehr weit hinten angestellt. Im Vordergrund seiner Überlegungen steht eine am besten zentralistisch organisierte staatliche Bürokratie. Sie muss mit allen nur möglichen Mitteln zur globalen und nationalen Steuerung sämtlicher Wirtschaftsabläufe ausgestattet sein. Ein wesentlicher und damit unverzichtbarer Aspekt ist dabei die vollständige Kontrolle über das Geldwesen. Dem Geld, insbesondere dem Bargeld, wird eine dunkle Seite angedichtet, weil es als Mittel zur Verwirklichung krimineller Machenschaften gesehen und von Rogoff ins Zentrum seiner Überlegungen gerückt wird. Diese doch recht einseitige Sichtweise hat ihre Schwächen und lenkt letztlich geschickt vom eigentlichen Thema ab. Es ist richtig, dass das Geld in erster Linie ein Gestaltungsmittel ist. Man kann mit ihm Blumen pflanzen oder Bomben bauen lassen. Doch diese Frage entscheidet doch nicht das Geld selbst, sondern allein sein Besitzer. Folglich hat nicht das Geld an sich eine dunkel oder helle Seite, sondern diejenigen, die es einsetzen.

Falscher Ansatz und Vernebelung der eigentlichen Ziele

Es ist schwer vorstellbar, dass diese „dunkle Seite“ verschwinden soll, wenn das Mittel zum Zweck, also das Geld verschwindet. Viel besser wäre es, den Hebel gleich an der richtigen Stelle anzusetzen und sich der dunklen Seite in der Psychologie des Geldbesitzers zu widmen. Hier liegt der Schlüssel zu einer besseren Welt, nicht in der Frage, ob bar oder elektronisch bezahlt wird. Es geht also auch Rogoff wie vielen anderen Befürwortern einer Bargeldabschaffung letztlich nicht um die Frage, wie wir unsere Einkäufe bezahlen, sondern um die Fülle der staatlichen Macht. Sie soll möglichst groß und uneingeschränkt sein. Auf diesem Feld wird die eigentliche Schlacht geschlagen. Unsere Bezahlvorgänge sind nur ein Mittel zum Zweck um die staatliche Macht noch umfassender zu machen. Kenneth Rogoff zitiert nicht ohne Grund Dostojewskis Ausspruch, dass Geld geprägte Freiheit ist. Ein Teil dieser Freiheit ist in der Bargelddiskussion in großer Gefahr. Er droht zu verschwinden, denn in einer vollkommen bargeldlosen Welt wird der Mensch früher oder später zu einem rechtlosen Sklaven im Dienste der Regierung. Diese Regierungssklaven haben zu tun, was man ihnen befiehlt, und wenn einer nicht mitzieht, sperrt man ihm mittels Geldentzug vom gesellschaftlichen Leben aus. Man isoliert ihn und macht ihn faktisch handlungsunfähig. Ist das wirklich die Welt, in der wir zukünftig leben wollen?

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und grüße Sie herzlich

Ihr

Bernd Heim

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Ein Gastbeitrag von Dr. Bernd Heim.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse


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