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Siemens: Frischer Wind im Offshore-Bereich


Beim Bau von Offshore-Umspannplattformen hat die Siemens AG in jüngster Zeit viel Lehrgeld zahlen müssen. Rund 500 Millionen Euro musste das Unternehmen im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres zurückstellen, weil sich die Fertigstellung der Umspannplattformen auf See deutlich verzögerte. Jetzt soll der neue Chef der Siemens-Geschäftseinheit Übertragungslösungen frischen Wind in das Offshore-Geschäft bringen.

Seit Montag trägt Tim Dawidowsky unter anderem die Verantwortung für die Fertigstellung der vier Umspannwerke, die der Konzern im Auftrag des Netzbetreibers TenneT in der Nordsee baut. Projekterfahrung hat der 45-jährige Ingenieur in seiner fast 20-jährigen Laufbahn bei  Siemens reichlich sammeln können. Zuletzt trug er überall in der Welt die Verantwortung von den Bau von Stahlwerken, davor leitete er von China aus den Bau von Öl- und Gas-Offshore-Plattformen im asiatischen Raum.

Sicher erscheint, dass Siemens an den vier Plattformen für TenneT kaum noch verdienen wird. Die beiden Plattformen "BorWin beta" und "HelWin alpha" die für die Windparks „BorWin1“ vor Borkum und „HelWin2“ vor Helgoland erstellt werden, sind zwar im Rohbau beim Siemens-Partner und Werftbetreiber Nordic Yards weit fortgeschritten, liegen im Zeitplan jedoch bereits rund ein Jahr zurück und müssen noch auf der Nordsee installiert werden, was witterungsbedingt nur noch bis September möglich wäre. Bisher sind durch längere Bauzeiten, die auch durch unklare Regularien z.B. im Bereich Lärmschutz bedingt sind, und durch höheren Materialverbrauch rund 400 Millionen Euro an Zusatzkosten entstanden. Hinzu kommen Vertragsstrafen in Höhe von 130 Millionen Euro. Siemens-Chef Peter Löscher bestätigte schon vor Monaten, dass die Komplexität der Projekte in ihrer Dimension unterschätzt worden sei. Für die beiden weiteren Plattformen, deren Inbetriebnahme 2014 und 2015 geplant ist, sind indes noch keine Verspätungen gemeldet.

Auch wenn Siemens derzeitig keine Gewinnen mit den Prestige-Projekten einfahren kann, wappnet sich dass Unternehmen für die Zukunft. In den kommenden Jahren sollen tausende von Windkraftwerken auf dem Meer vor den Küsten von Nord- und Ostsee errichtet werden. Laut Prognosen können die Anlagen vor allem auf der Nordsee auf Grund des konstanten Windes das ganze Jahr über verlässlich Strom erzeugen. Die von Siemens entwickelten Umspannwerke, die auch als Konverter-Plattformen bezeichnet werden, sind Neuland für das Unternehmen, gleichzeitig aber auch Herzstücke beim Aufbau von Offshore-Windparks. Die Anlagen wandeln den Wechselstrom aus den Windturbinen in Gleichstrom um, der sich so ohne Verluste per Hochspannungskabel über längere Distanzen transportieren lässt. An den dazugehörigen Landstationen wird der Strom dann wieder in Wechselstrom umgewandelt und in das Hochspannungsnetz eingespeist.

Die Plattformen für TenneT sieht Siemens in diesem Umfeld als Unikate an und stellt bereits seit Monaten in Hamburg Ingenieure ein. Ziel ist es, möglichst schnell die Zahl der Spezialisten für das Geschäft auf 300 zu verdoppeln, um in diesem Zukunftsmarkt sicher Fuß zu fassen.

Siemens AG Aktie

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Heute gewinnt die Siemens AG Aktie leicht an Wert, ein Anstieg von 0,64 %.
Die Siemens AG Aktie steht gut da mit mehreren Buy- und keiner Sell-Einschätzung.
Ein Kursziel von 187 € für Siemens AG signalisiert ein leicht positives Potenzial gegenüber dem aktuellen Kurs von 173.9 €.
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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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