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SMA Solar: Es bleibt beim Krisenmodus


Im Zuge des Preisverfalls und schrumpfender Umsätze im Solarmarkt sieht sich die SMA Solar Technology AG gezwungen, neben den bereits verkündeten 600 Arbeitsplätzen weitere 1.000 Vollzeitstellen zu streichen, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte.

Der Einschnitt, den SMA Solar verkündete, hat deutliche Auswirkungen, insgesamt werden jetzt bis zum 30. Juni 1.600 Arbeitsplätze aufgegeben. Bei 4.667 Vollzeitstellen per 31.12.2014 wird also rund ein Drittel der Belegschaft abgebaut.

SMA-Chef Pierre-Pascal Urbon rechnet auch für die kommenden Jahre weltweit mit einem starken Preisdruck im Photovoltaikmarkt, zudem geht er von einer weiter sinkenden Nachfrage in Europa und insbesondere in Deutschland aus. Vor diesem Hintergrund setzt das TecDax-Unternehmen auf Strukturanpassungen, um im Umfeld sinkender Erlöse die Gewinnschwelle erreichen zu können.

Für das Jahr 2014 bestätigte der Vorstand, dass das obere Ende der Umsatzprognose von 790 Millionen Euro erreicht wurde, wobei ein Verlust von bis zu 115 Millionen Euro zu verzeichnen sein wird. Auch im laufenden Jahr erwartet der Solartechnikkonzern nicht die Rückkehr in die Profitabilitätszone, da die Effekte aus den notwendigen Maßnahmen inklusive des Personalabbaus frühestens in der zweiten Jahreshälfte zum Tragen kommen würden. Die Umbaumaßnahmen will das Unternehmen unter Nutzung der eigenen Nettoliquidität von rund 220 Millionen Euro vorantreiben.

Inwieweit die Maßnahmen tatsächlich zu einer Rückkehr in die Gewinnzone führen, ist jedoch nicht abzusehen. In Salamitaktik bereitet Urbon in jüngster Zeit Analysten und Anteilseigner auf die katastrophale Lage des Unternehmen vor. Im Verlauf des vergangenen Jahres musste SMA seine Prognose mehrfach senken. Anfang November wurde dann vom Vorstand die Prognose für 2014 bestätigt. Bereits vier Wochen später kassierte Urban jedoch erneut die Zahlen und bereitete die Investorengemeinschaft auf einen Verlust von bis zu 115 Millionen Euro vor. Verantwortlich seien Projektverschiebungen und ein Nachfragerückgang im Distributionsgeschäft verkündete das Unternehmen aus Niestetal bei Kassel Anfang Dezember. Vor dem Hintergrund der eher schwachen Wachstumsaussichten soll damals bereits der Kreditversicherer Atradius sein Engagement bei SMA zurückgefahren und die Kreditlinien gekürzt haben, wie ein Internetportal vor zwei Wochen berichtete.

Jetzt, weitere 8 Wochen später, wird eine nochmals schlechtere Lage prognostiziert. Dass ein Abbau von einem Drittel der Arbeitsplätze deutliche Strukturveränderungen mit sich bringen wird, erscheint nachvollziehbar. Ob diese Strukturveränderungen insbesondere bei aktuellen und potenziellen Kunden jedoch eine positive Bewertung finden werden, ist mehr als fraglich. Denn ohne Zweifel dürfte sich mit den Anpassungen auch das Angebotsspektrum und die Bedeutung von SMA Solar verringern.

Es wird offensichtlich, dass das Unternehmen, das im Geschäft mit Photovoltaik-Wechselrichtern noch eine bedeutende Rolle einnimmt, zusehends den Anschluss an die Märkte verliert. Das Unternehmen ist zwar weltweit tätig, hat auf den außereuropäischen Märkten, die sich am ehesten vorteilhaft entwickeln, jedoch eine starke Konkurrenz aus dem asiatischen Raum. Insgesamt steht SMA nun vor einem weitgehend gesättigten Markt für Wechselrichter in Deutschland, einem eingebrochenen südeuropäischen Markt, der von Zahlungsunfähigkeit bedroht ist und einem verlorenen Anschluss an die asiatischen Märkte, die noch Zuwachspotenzial hätten.

SMA Solar Technology AG Aktie

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Die SMA Solar Technology AG Aktie sieht ein leichtes Übergewicht bei Buy-Einschätzungen.
Das von der Community festgelegte Kursziel für SMA Solar Technology AG von 75 € impliziert eine deutliche Steigerung gegenüber dem aktuellen Kurs von 49.82 €.
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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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