Rocket Internet: Der Chef meldet sich zu Wort…

Lieber Leser,

Rocket Internet ist aus meiner Sicht ein schwer zu greifendes Unternehmen, das in der Vergangenheit vor allem durch mangelnde Transparenz aufgefallen ist. Auch Nachfragen von Aktionärsvertretern blieben regelmäßig unbeantwortet. Der Aktienkurs hat in den vergangenen Monaten ebenfalls stark gelitten und kostet aktuell etwa ein Drittel dessen, was er bei seinem Allzeithoch im Februar 2015 wert war. Nun fand die Jahreshauptversammlung in Berlin statt und die anwesenden Aktionäre hofften mehr zu erfahren über die Perspektiven der Beteiligungsgesellschaft. Und Konzernchef Oliver Samwer lieferte. Das Geschäftsmodell sehe vor, Wagnisse einzugehen und in interessante Startup-Ideen zu investieren. Dann sei es wichtig zu erkennen, ob die Geschäftsmodelle funktionieren oder nicht. Bei vielversprechenden Unternehmen ist man bereit Geduld zu zeigen, bei den Wackelkandidaten müsse man rechtzeitig die Notbremse ziehen, um die Verluste zu minimieren. So geschehen vor ein paar Tagen beim Lebensmittellieferanten Bonativo, der nicht den erhofften Erfolg gebracht hatte.

Aus Sicht von Samwer sei für Internetfirmen zunächst einmal das wichtigste, dass sie ein hohes Wachstum erzielen. Die Profitabilität spiele dann erst zu einem späteren Zeitpunkt eine größere Rolle. Für die Beteiligungen von Rocket Internet achte er auf ein durchschnittliches Wachstum von 25 bis 40 Prozent. Als Beispiel verwies er auf den Erfolg von Zalando, durch dessen Börsengang Rocket Internet einen Milliardengewinn verbuchen konnte.Weitere Börsengänge wollte Samwer den Aktionären nicht in Aussicht stellen, doch sprach er von dem Ziel, Ende 2017 mit mindestens drei der größeren Unternehmen den Break Even Point zu schaffen, sprich in die Gewinnzone zu gelangen.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse