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Lufthansa: Neues Konzept erhöht Druck auf die Piloten


Im Schatten des Tarifstreits der Lufthansa mit ihren rund 5.400 Piloten legt Deutschlands führender Luftverkehrskonzern jetzt ein Konzept vor, dass vordergründig die Kosten reduzieren soll, gleichzeitig aber auch die Piloten unter Druck setzt.

Am Sonntag berichtete das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ dass die Lufthansa an einem Konzept arbeite, bei dem für Langstreckenflüge Maschinen vom Typ Airbus A340 an die Schweizer Gesellschaft PrivatAir verliehen würden, um sie dann samt Cockpitcrew von den Eidgenossen wieder zurück zu mieten. Mit den Schweizern arbeitet die Lufthansa bereits mehr als 10 Jahre zusammen. So übernahm PrivatAir für einige Jahre einen Transatlantik-Dienst von Düsseldorf nach Newark/USA für die Lufthansa und fliegt aktuell für den deutschen Konzern von Frankfurt am Main Ziele in Dammam/Saudi-Arabien und Pune/Indien an.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr würde über die Billigoffensive mit einer Tradition des Konzerns brechen, nach der Lufthansa-Langstreckenjets nur von Piloten des Konzerns geflogen werden dürfen. Und Spohr will das Experiment nach Angaben des Spiegels bereits im November 2015 starten. Unter dem Kürzel „ Jump“ soll dann ein günstiger Lufthansa-Ableger Ziele wie Las Vegas oder Mauritius mit dem gemieteten Personal anfliegen. Ursprünglich bestand die Überlegung, in den acht Airbus A340, die im Rahmen von „Jump“ eingesetzt werden sollen, angestammten Lufthansa-Crews einen Platz zu bieten, die für das gleiche Geld länger arbeiten sollten. Jetzt änderte Spohr diesen Teil seines Konzepts ab, vermutlich als Reaktion über die Gegenwehr der Piloten gegen seine Strategie.

Durch eine Lufthansa-Sprecherin wurden die Pläne der Lufthansa im Grundsatz bestätigt. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erklärte sie, dass es richtig sei, dass alternative Bereederungsmöglichkeiten für die A340-300 geprüft würden, ohne weitere Details zu nennen.

Der Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit, Jörg Handwerg, bestätigte gegenüber der dpa, dass mit dem geplanten Vorgehen nicht gegen gültige Tarifverträge verstoßen werden würde. Er gab aber zu bedenken, dass sich Kunden dann nicht mehr darauf verlassen könnten, dass  sie auch tatsächlich von Lufthansa-Piloten geflogen würden. Das wäre ein Novum, sagte Handwerg und bedauerte die Art des Vorgehens. Unterdessen kündigte die Gewerkschaft am Montagmorgen weitere Streiks an, von denen nun die Flüge auf den Langstrecken des Konzerns ab Frankfurt betroffen sein werden. Ab Dienstag sollen von dort zwischen 8.00 und 23.00 Uhr keine Langstreckenflüge starten.

Der Kampf zwischen Gewerkschaft und Lufthansa wird sich augenscheinlich noch etwas hinziehen. Am Ende wird jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit ein deutlicher Umbau des Luftfahrtkonzerns stehen, bei dem die Vereinigung Cockpit einen Teil ihres Einflusses verlieren wird.

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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