JinkoSolar: Der Kursverlust hat zwei wesentliche Gründe

Lieber Leser,

knapp daneben ist auch vorbei: Diese Binsenweisheit erfüllte sich wieder einmal am Donnerstag, als JinkoSolar seine neuesten Quartalszahlen präsentierte. Das Unternehmen verfehlte zum Beispiel die Konsenserwartung der Analysten beim Umsatz um 1 Mio. US-Dollar. Bei Erlösen von 896,1 Mio. US-Dollar sollte man eigentlich meinen, dass es sich dabei um Peanuts handelt. Doch in Frankfurt verlor die Aktie gleich mal mehr als 6 %.

Zwei wesentliche Gründe

Diese Entwicklung hat zwei wesentliche Gründe. Zum einen ist JinkoSolar ein Wertpapier, das auch Heavy Trader auf dem Radar haben. Diese Anleger gehen zwei Wochen vor den Quartalszahlen in die Aktie rein und streichen kurz vor der Präsentation der Zahlen ein paar Prozent Gewinne ein. Zum anderen deuten alle Marktindikatoren darauf hin, dass mindestens das 3. Quartal für die gesamte Solarbranche schwierig verlaufen könnte. Mit dem starken Wachstum ist es voraussichtlich erst einmal vorbei.

Umsatzzuwachs von 86 %

Dabei lesen sich die Zahlen, die JinkoSolar vorzuweisen hat, auf den ersten Blick recht gut. Der Umsatz stieg zum Vorjahresquartal um 86,1 % und im Vergleich zum 1. Quartal um 8,9 %. Der Konzern hat Solarmodule mit einer Nennleistung von knapp 1,72 Gigawatt verkauft, was für die Solarbranche einen sehr starken Wert darstellt.

Rückläufige Marge

Allerdings war die Bruttomarge mit 20,4 % leicht rückläufig. Im 2. Quartal 2015 lag sie bei 20,7 %, im 1. Quartal 2016 bei 21,3 %. Den Rückgang führt das Unternehmen auf höhere Produktionskosten für die in China gefertigten und in die USA exportieren Solarmodule zurück.

Vorstandsboss macht den Anlegern Hoffnung

Der Vorstandsvorsitzende Kangping Chen machte den Anlegern dennoch Hoffnung, dass die Einbußen im 3. Quartal nicht ganz so stark ausfallen werden, wie allgemein befürchtet: „Wir erwarten trotz heftigen Gegenwinds auch weiterhin eine robuste weltweite Nachfrage nach Solarmodulen. Wir sind überzeugt davon, dass wir unser starkes Wachstum auch im 2. Halbjahr beibehalten können.“

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Source: Robert Sasse