E.ON: Es war ein Debakel mit Ansage!

Liebe Leser,

es war ein Debakel mit Ansage: Die Experten hatten weitere Wertberichtigungen in Milliardenhöhe prophezeit, welche die E.ON-Bilanz belasten würden. So kam es denn auch. Richtig bedrohlich fällt aber der Blick auf das Eigenkapital aus.

Nettoverlust von 9,3 Mrd. Euro

Die Nettoverluste betragen nach neun Monaten 9,3 Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr waren es „nur“ 5,7 Mrd. Euro. Grund für die Bilanzmisere: E.ON musste erneut Abschreibungen auf seine Kraftwerkstochter Uniper vornehmen. Sie schlugen mit 6,1 Mrd. Euro zu Buche. Die Wertberichtigungen summieren sich inzwischen auf betrübliche 23 Mrd. Euro.

Eigenkapital drastisch geschmolzen

Aufgrund der ständigen Anpassungen in den letzten Jahren ist auch das Eigenkapital unter die Räder gekommen. Ende 2015, vor der Abspaltung von Uniper, besaß E.ON noch Eigenmittel in Höhe von 16,4 Mrd. Euro. Nach Abschluss des 3. Quartals 2016 waren es nur noch 433 Mio. Euro. Und am Ende des Geschäftsjahrs, so der Vorstand, werde die Kennziffer vermutlich rot aufscheinen, zumindest nach der Bilanzierungsmethode IFRS. Um Anlegerängste zu zerstreuen, verwies die Konzernleitung auf die Bilanzierung nach deutschem Handelsrecht. Dort werde das Eigenkapital deutlich im Plus bleiben. Dadurch werde man in der Lage sein, weiterhin eine Dividende auszuzahlen.

Keine Kapitalerhöhung?

Also alles halb so wild? Auf den Energiekonzern kommen nun noch Überweisungen an den Atomfonds zu. Außerdem muss er weitere Rückstellungen bilden, um seine Kernkraftwerke eines Tages zurückzubauen. Gleichzeitig schiebt man einen Schuldenberg von 23,6 Mrd. Euro vor sich her. Dennoch will man keine Kapitalerhöhung durchführen, wie der Vorstand betonte. Wie das funktionieren soll, bleibt vorläufig noch ein Rätsel.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse