Deutsche Bank: So tief ist sie jetzt gesunken!

Lieber Leser,

die Aktie der Deutschen Bank erreichte am Donnerstag ein weiteres Allzeittief von zwischenzeitlich 12,69 Euro – tiefer war sie in den letzten 30 Jahren nie gesunken. Es gab in diesem Fall keinen konkreten Anlass für das neuerliche Abrutschen. Die Anleger treibt derzeit vielmehr die Angst vor einem Brexit und deren Folgen für die europäischen Großbanken um.

Finanzlücke von 108 Mrd. Euro droht

Der Austritt Großbritanniens aus dem EU-Raum könnte bei den europäischen Großbanken eine Finanzlücke von 108 Mrd. Euro reißen. Diesen Betrag errechneten die Wirtschaftsexperten von der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Da die Großbanken häufig Anleihen im Portfolio haben, die mit britischen Hypotheken und Kreditkarten belegt sind, wären sie von dem Austritt besonders betroffen. Diese Papiere würden nach einem Brexit nicht mehr zu den Aktiva zählen, mit denen die Banken beispielsweise ihr Kredite absichern können. Die Kreditinstitute müssten sich also mitunter hoch verschulden, um diese Finanzierungslücke zu schließen.

Krise zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt

Diese Krise könnte die hiesige Bankenbranche zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt treffen. Denn angesichts der anhaltenden Niedrigzinspolitik der EZB ist sie zu einem radikalen Umbau gezwungen. Die alten Geschäftsmodelle funktionieren schlichtweg nicht mehr.

Die Konzerne müssen zusehen, dass sie Kosten einsparen. Dazu müssen sie aber komplette Geschäftsfelder auflösen. Logischerweise brechen ihnen dann die Umsätze weg. Dieser Einbruch lässt sich nur noch auffangen, wenn es den Banken gelingt, neue Einnahmequellen zu erschließen.

Unkalkulierbare Risiken

Davon scheint die Deutsche Bank jedoch zurzeit weit entfernt zu sein. Sie reibt sich stattdessen fast vollkommen auf, um ihre Altlasten zu beseitigen. Als Stichworte seien hier nur die Tausenden von offenen Rechtsverfahren und das Postbank-Drama zu nennen. Da verwundert es mich nicht, wenn die Anleger zu dem Schluss gelangen, dass die Aktie der Deutschen Bank derzeit unkalkulierbare Risiken birgt.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse