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Deutsche Bank: Risiken führen zu Rating-Abstufung durch S&P


In der Nacht zu Mittwoch hat die Ratingagentur S&P ihre Bewertung der Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank gesenkt. Nach einem Rating von „A+“ vergibt die us-amerikanische Agentur jetzt nur noch ein „A“.

Bereits im März hatte S&P eine Herabstufung der Deutschen Bank angedroht, die nun für Deutschlands größtes Kreditinstitut Realität wurde. Zusammen mit der Deutschen Bank wurden auch die britische Barclays Bank und die schweizerische Credit Suisse auf „A“ abgestuft. Zur Begründung teilte S&P mit, dass es auf Grund des unsicheren Umfeldes für die drei Institute schwer sei, stabile und planbare Erträge zu erwirtschaften. Bei der Deutschen Bank floss in die Bewertung jedoch nicht nur ein, dass die Bedingungen auf Grund der zunehmenden gesetzlichen Regulierung, der Stagnation in Europa und der unsicheren globalen Wirtschaftslage generell als schwierig beurteilt werden. Die Strategie des größten deutschen Kreditinstituts, mit der ausgeprägten Hinrichtung zum stark schwankungsanfälligen Investmentbanking, ist S&P ebenfalls ein Dorn im Auge. So urteilte die US-Ratingagentur, dass sich die Risiken für die Bank, trotz des deutlich gestiegenen Eigenkapitals, erhöht hätten.

Bei der Deutschen Bank ebenso wie bei  Barclays bereiten S&P zudem die künftigen Kapitalregeln für das US-Geschäft anhaltende Sorgen. Nach Plänen der US-Notenbank Fed sollen Auslandsbanken ihr gesamtes US-Geschäft unter einer Holding zusammenfassen, welche dann mit ansehnlichen Kapital- und Liquiditätspuffern ausgestattet werden sollen. Analysten rechnen damit, dass sowohl die Deutsche Bank als auch Barclays dafür Milliarden aufwenden müssten. S&P sieht hier das Risiko, dass über einen derartig hohen Einschuss frischen Geldes in diese Märkte die Ertragskraft der beiden Banken belastet werden könnte.

Die Kreditexperten von S&P berücksichtigten bei ihrer Bewertung der Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank auch die Kosten aus aktuellen Rechtsstreitigkeiten, in die das Geldinstitut verwickelt ist. Das Institut musste bereits Rückstellungen bilden, um sich auf Strafzahlungen vorzubereiten, die aus Hypothekenklagen in den USA und dem Skandal um die Manipulation des Referenzzinsatzes Libor resultieren können. Aktuell droht auch die EU gegen die Deutsche Bank eine Geldstrafe zu verhängen. In dem seit 2011 laufenden Kartellverfahren wegen mutmaßlicher Tricksereien im Handel mit Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps) könnte eine Strafe verhängt werden, die bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes ausmacht.

Wie hoch die Kosten aus verschiedenen schwebenden Gerichtsverfahren insgesamt für die Deutsche Bank sein können, lässt sich jedoch sicherlich auch für S&P kaum einschätzen. Noch weniger wahrscheinlich die Risiken im Investmentbanking. Hier hat die Deutsche Bank immerhin ein Portfolio von rund 1200 Milliarden Euro aufgebaut. Ein dreiprozentiger Verlust würde die Bank also ca. 36 Milliarden Euro kosten. Die Bank rechnet jedoch selbst nur mit einem maximalen Risiko von 4,7 Milliarden Euro. Die Zukunft mag zeigen, wie hoch die Risiken tatsächlich sind.

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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