Bayer: Jetzt wird es also doch ernst

Lieber Leser,

bisher drängte sich vielleicht der Eindruck auf, die Bayer-Übernahme von Monsanto könnte an den unterschiedlichen Preisvorstellungen beider Verhandlungsparteien sowie dem Widerstand des Marktes scheitern. Doch die Unternehmen sind in den Gesprächen scheinbar sehr viel weiter als bisher angenommen. Dies berichtet zumindest das „Handelsblatt“.

Verschwiegenheitsvereinbarung wird verhandelt

So habe man sich laut dem Fachblatt bereits über eine Verschwiegenheitsvereinbarung und deren Konditionen unterhalten. Dieses Dokument ist notwendig, damit Bayer einen intimen Einblick in die Bücher von Monsanto erhält. Die Bayer-Konzernleitung hatte dies in den vergangenen Tagen zur Bedingung für ein höheres Angebot gemacht. Logisch: Niemand will die Katze im Sack kaufen.

Riskant für den Übernahmekandidat

Für den Übernahmekandidaten besteht aber die Gefahr, dass der Kaufinteressent zu viele Details über das Geschäft seines Konkurrenten erfährt. Was passiert, wenn die Fusion letztlich platzt? Dann kann der Mitbewerber dieses Wissen nutzen, um der Konkurrenz im Tagesgeschäft zu schaden. Insofern ist dieser Vorgang äußerst heikel.

Wäre ein bedeutsamer Schritt

Die damals zur Diskussion stehende Übernahme von K+S durch Potash ist im vergangenen Herbst genau aus diesem Grund gescheitert. Der K+S-Vorstand wollte diese Informationen nicht preisgeben. Deshalb ist es meiner Meinung nach durchaus bedeutsam, dass der Monsanto-Vorstand in diesem Punkt mit sich reden lässt.

Offenbar besteht auf der amerikanischen Seite doch mehr Bereitschaft, sich auf dieses Geschäft einzulassen, als bisher zu erkennen war. Was jedoch nicht heißen soll, dass sich Monsanto bereits mit dem aktuellen Bayer-Angebot – 125 US-Dollar je Aktie oder 64 Mrd. US-Dollar – zufrieden geben wird.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse