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Amazon: Jetzt geht das Tauziehen mit Verdi los!


Im Tarifstreit zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und dem Internet-Versandhändler Amazon ruft Verdi nach mehreren Warnstreiks und ganztägigen Streiks nun erstmals zu einem zweitägigen Streik auf. Mit der Frühschicht am Montag beginnend, wird zunächst in den Standorten Leipzig und Bad Hersfeld die Arbeit niedergelegt.

Knackpunkt der Auseinandersetzung zwischen der Gewerkschaft und dem Online-Händler ist die Frage, nach welchem Tarifvertrag die rund 9.000 Mitarbeiter, die Amazon in den acht deutschen Versandlagern beschäftigt, zu bezahlen sind. Das US-Unternehmen zahlt in Deutschland nach einem firmeneigenen Vergütungssystem ohne jegliche Tarifbindung und beharrt dabei auf seinem Standpunkt, sich an den Tarifen der Logistikbranche zu orientieren. In diesem Zusammenhang betonte Amazon stets, dass die Vergütungen am oberen Ende dessen lägen, was bei Logistikunternehmen üblich sei. Verdi hingegen und die Mitarbeiter, die von der Gewerkschaft vertreten werden, streben einen Tarifvertrag an, der den besseren tariflichen Regelungen aus dem Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels entspricht.

Zur aktuellen Situation äußerte sich Jörg Lauenroth-Mago, Verhandlungsführer bei Verdi für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: „Verdi lehnt es ab, dass Amazon dadurch Wettbewerbsvorteile genießt, dass es sich keiner Tarifbindung unterwerfen will. Damit verschafft sich der Versandhändler auch Vorteile bei den Kosten gegenüber den Versandhandelsunternehmen wie zum Beispiel Otto, Schwab oder Hess natur, bei denen die Einzel und Versandhandelstarifverträge angewendet werden.“ Lauenroth-Mago betonte, dass die Mitglieder vor Ort langsam „richtig sauer“ darüber würden, dass Amazon sich in Fragen der Tarifbindung keinen Millimeter bewege.

Bislang zeigt sich der Internet-Versandhändler völlig unbeeindruckt von den Streiks und lehnte es kategorisch ab, überhaupt Verhandlungen mit Verdi aufzunehmen. Bisher ist es durch die Streiks allerdings auch noch nicht zu Auswirkungen auf die Kunden von Amazon gekommen. Sollte Verdi den eingeschlagenen Kurs konsequent weiter gehen, drohen in Kürze jedoch unbefristete Streiks und dann wird sich herausstellen, welche der beiden Parteien am längeren Hebel sitzt. Sicher erscheint der Ausgang zurzeit nicht.

Nach Angaben von Verdi rechnet die Gewerkschaft bei den aktuellen Streiks für das größte deutsche Versandlager in Bad Hersfeld mit einer Streikbeteiligung von 400 bis 1000 Mitarbeitern. In Leipzig sei mit 250 Streikenden etwa die Hälfte der Mitarbeiter aus der Frühschicht vor den Werkstoren geblieben, berichtete Verdi am Morgen. Fraglich erscheint bei diesen Zahlen, ob Verdi den US-Konzern tatsächlich so stark unter Druck setzen kann wie erhofft. In Bad Hersfeld beschäftigt Amazon mehr als 3.300 Mitarbeiter, in Leipzig etwa 2.000. Es ist davon auszugehen, dass die Amerikaner konsequent bleiben und sich darauf vorbereiten, auch bei einem unbegrenzten Streik die Lieferketten ohne Beeinträchtigungen für einen langen Zeitraum aufrecht zu erhalten.

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Seit 1986 beschäftige ich mich mit Wertpapieren. Dabei habe ich vor allem im Bereich der Derivate eine Menge Erfahrungen sammeln können.

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