Allianz: Wann platzt die Abwärts-Bombe?

Lieber Leser,

vielleicht haben Sie in den letzten Wochen ja auch schon die Mitteilung erhalten, dass ab dem kommenden Jahr die Betriebsrente aus ihren dann eingezahlten Beiträgen rund ein Viertel niedriger ausfallen wird? Man bietet Ihnen dann zum Beispiel an, diesen Rückgang durch eine Beitragsaufstockung um +33% zu kompensieren.

Das ist eine der Konsequenzen der Niedrigzins-Politik der Europäischen Zentralbank EZB. Auch die Kurse der Finanzaktien bekommen die Auswirkungen in diesen Wochen zu spüren. Erinnern wir uns:

Seit dem Brexit Ende Juni zählt Deutschland zu den wenigen Staaten, bei denen Sie für die Geldanlage in Bundeswertpapieren keinen Zinsertrag erhalten. Tatsächlich müssen Sie sogar noch Geld auf den Tisch legen, wenn Sie eine Bundesanleihe kaufen und bis zu Fälligkeit halten möchten. Der Preis für die erhoffte „Rückzahlungsgarantie“ zu 100% ist nämlich der Kursverlust, den Sie bis zur Fälligkeit erleiden und der die bis dahin gezahlten Zinsen bei Weitem überschreitet.

Wenn nun in den kommenden Monaten die Anleihe-Blase platzt – und dafür gibt es zahlreiche Hinweise – dann werden die Finanzdienstleister aufgrund abrutschender Anleihekurse weiter unter Druck geraten. Die Allianz wird es dann sogar doppelt treffen:

Zum einen trifft den Versicherer auch in ähnlicher Form der eingangs geschilderte Sachverhalt. Zum anderen ist die Allianz aber auch Portfolio-Manager eigener (angelegte Versicherungsbeiträge) und fremder Assets (Vermögensverwaltungen): Sie hält das in Europa größte Anleihe-Portfolio.

Allianz-Aktionäre sollten daher jetzt ihr ganz besonderes Augenmerk auf die weitere Kursentwicklung legen: Kann die aktuell bei 131,12 Euro verlaufende Aufwärtstrendlinie nicht verteidigt werden, droht ein erneuter Rutsch auf das Juli-Tief.

Am Dienstag und Freitag vergangener Woche war es schon zweimal kurzzeitig soweit. Beide Male konnte sich die Notierung zum Sitzungsende wieder über den Aufwärtstrend „retten“.

Dennoch ist das ein eindeutiges Warnsignal!

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Ein Gastbeitrag von Andreas Sommer.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse