Achtung! Diese Aktien sind aktuell im Visier der Leerverkäufer – Lufthansa, Wirecard, Ströer, Wacker Chemie, Deutsche Bank, Aurubis, E.ON

Lieber Leser,

hier finden Sie einen Überblick über die aktuellen Veränderungen bei den Leerverkaufspositionen deutscher Aktien am 23. September.

Seit geraumer Zeit sind die Aktien deutscher Unternehmen verstärkt ins Visier internationaler Hedgefonds gerückt, die auf fallende Kurse wetten. Ich will Sie an dieser Stelle regelmäßig über aktuelle Entwicklungen bei den Leerverkaufspositionen der betroffenen Unternehmen unterrichten. Denn solche Veränderungen können ein wichtiges Alarmsignal für Anleger sein, dass in Kürze ein Kursabsturz bevorsteht. Umgekehrt kann ein verstärkter Rückzug der Hedgefonds aus den Shortpositionen ein Indiz dafür sein, dass sich der Kurswert nachhaltig stabilisiert und eine klare Aufwärtstendenz zeigt.

Anmerkung: Im folgenden Textteil finden Sie die tagesaktuellen Veränderungen vom 23.9. Am Ende des Artikels folgt eine Übersicht über die derzeitigen Top-Leerverkaufspositionen, geordnet nach DAX, MDAX, SDAX und TecDAX.

E.ON

Shortpositionen gesamt: 0,50 % ( 0,02 %)

Als die E.ON-Aktie am Freitag stieg, baute Marshall Wace seine Position nochmals minimal aus. Doch mit seinem Engagement steht der Hedgefonds nach wie vor alleine auf weiter Flur.

Aurubis

Shortpositionen gesamt: 2,01 % ( 0,14 %)

Deutliche Erhöhung der Shortposition beim Kupferproduzenten Aurubis: CQS erhöhte von 0,70 % auf 0,84 %. Aktuelle Signale aus der Presse gab es nicht, die auf eine Kursverschlechterung hindeuten. Allerdings notiert die Aurubis-Aktie inzwischen nach einem kräftigen Kursanstieg am Freitag nahe der Konsenserwartung der Analysten.

Deutsche Bank

Shortpositionen gesamt: 2,23 % (-0,05 %)

Auch Leerverkäufer fallen zuweilen ihren Fehleinschätzungen zum Opfer. In der letzten Woche zeigte die Aktie der Deutschen Bank eine Aufwärtstendenz. Marshall Wace reduzierte daraufhin am Freitag seine Position von 0,93 % auf 0,88 %. Danach kam „Focus“ mit der Story über Kanzlerin Merkel raus. Im Krisenfall dürfe sich die Deutsche Bank keine Hoffnung auf staatliche Unterstützung machen. Postwendend rauschte der Kurswert am Montag auf ein Allzeittief. Und der zuständige Manager von Marshall Wace darf nun die Bisswunden an seinem Allerwertesten pflegen.

Wacker Chemie

Shortpositionen gesamt: 2,42 % ( 0,01 %)

Minimale Verschiebung bei Wacker Chemie: Millenium erhöhte seine Leerverkaufsposition von 0,89 % auf 0,90 %. Die Angst der Anlegern vor sinkenden Polysiliziumpreisen hat im September zu einem Kursverfall bei wacker Chemie geführt. Andererseits bescheinigen Analysten dem Unternehmen, sehr gut aufgestellt zu sein. Eine höhere Produktionskapazität könnte die eventuellen Ertragsverluste auffangen.

Ströer

Shortpositionen gesamt: 7,64 % (-0,09 %)

Leichte Entspannung auch beim Werbespezialisten Ströer, die in diesem Jahr ein weiteres prominentes Opfer von Shortsellern waren. Third Point senkte am Freitag seine Position von 1,71 % auf 1,62 % ab. In der vergangenen Woche gab es bei diesem Titel schließlich genug zu verdienen (Absturz von rund 41 Euro auf 37,50 Euro).

Wirecard

Shortpositionen gesamt: 9,59 % (-0,23 %)

Der kanadische Pensionsfonds lässt scheinbar von seinem „Opfer“ Wirecard ab und reduzierte seine Position deutlich von vormals 1,36 % auf nunmehr 1,13 %. Diese Aktie gehört jedoch nach wie vor auf die Watchlist für drohende Short-Attacken.

Deutsche Lufthansa

Shortpositionen gesamt: 10,46 % ( 0,17 %)

Bei der Lufthansa deutet sich das nächste Leerverkaufsdrama an. Die Hedgefonds erhöhen seit Wochen ihre Positionen. Am Freitag steigerten Marshall Wace (2,70 %) und WorldQuant (0,60 %) nochmals ihre Anteile. Hier spekuliert man meiner Meinung nach auf schlechte Zahlen für das dritte Quartal. Für zusätzlichen „Optimismus“ bei den Leerverkäufern dürften die aktuellen Gerüchte über eine Teilübernahme von Air Berlin sorgen. Das wird kaum nach dem Geschmack der meisten Anleger sein.

DAX

1. Deutsche Lufthansa 10,46 %
2. Linde 3,34 %
3. Volkswagen 3,00 %
4. Allianz 2,65 %
5. Deutsche Bank 2,23 %
6. Commerzbank 1,81 %
7. RWE 0,98 %
8. Infineon Technologies 0,58 %
9. E.ON 0,5 %
10. HeidelbergCement 0,48 %

MDAX

1. K S 18,85 %
2. Ströer 7,64 %
3. TAG Immobilien 6,05 %
4. Salzgitter 5,82 %
5. Bilfinger 4,68 %
6. Leoni 4,35 %
7. Deutsche Wohnen 3,32 %
8. Fraport 3,25 %
9. Dürr 3,19 %
10. Metro Group 2,97 %

SDAX

1. Heidelberger Druckmaschinen 16,08 %
2. Klöckner & Co 3,83 %
3. SGL Carbon 2,86 %
4. Gerry Weber 2,58 %
5. Bertrandt 2,42 %
6. ElringKlinger 2,24 %
7. Deutz AG 1,7 %
8. Adler Real Estate 1,68 %
9. VTG 1,34 %
10. Capital Stage 1,00 %

TecDAX

1. Aixtron 12,00 %
2. Wirecard 9,59 %
3. SMA Solar 4,98 %
4. Qiagen 4,29 %
5. Cancom 4,03 %
6. Software AG 3,75 %
7. Drillisch 3,21 %
8. RIB Software 3,00 %
9. Dialog Semiconductor 2,68 %
10. MorphoSys 2,31 %

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse