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Erstellt von ValueFreak 

Hausse beim Klima, Flaute bei Biotech

Hausse beim Klima, Flaute bei Biotech
Hausse beim Klima, Flaute bei Biotech

Seit 2018 hat sich die Diskussion über den weltweiten Klimawandel intensiviert

 

Dazu beigetragen haben sowohl die

@Covacoro Sehr schön dargestellt. Ich denke auch, dass der Biotech Bereich günstiger geworden ist. Ob ausgerechnet die alternativen Energien hier Anlegergelder abgesogen haben, ist aber nicht so leicht nachvollziehbar - da sind ja noch viel mehr Konkurrenten im Markt. Ich kann mir gut vorstellen, dass frühere Öl- und Kohleinvestoren sich bei den alternativen eingekauft haben. Biotech könnte daran leiden, dass die Zinsen kaum noch weiter nach unten gehen können. Die alternativen Energien stehen vor einem großen Aufstieg - das liegt vor allem an der bereits erreichten Kosteneffizienz der neuen Lösungen und der drohenden Sanktionierung konventioneller Energieträger und Verfahren. Diesmal ist das nicht ein lokales durch Subventionen getriebenes Strohfeuer, sondern eine solide globale Entwicklung.  .

super Artikel, wir haben ihn gleich prominent .platziert

Sehr schöner Artikel der aktuelle Möglichkeiten zeigt.

Oft ist es so dass mit schwindender Aufmerksamkeit in einem Sektor die Chancen nach einem Hype gute Gewinne zu erzielen, steigen.

Es gibt im Biotech Sektor wenige große Unternehmen die nicht nur in ein Projekt investieren. 
U.a. BB Biotech, Amgen und Gilead Science (die mit Ihrem Hepatitis C Heilmittel noch gut verdienen. 

Bei den kleinen Unternehmen ist man immer von den Aussagen und Bewertungen des Unternehmens selbst abhängig. weil man nur das erfährt. Dann ist die Frage ob man an einem allgemein wichtigen Wirkstoff arbeitet der in viele Sektoren wichtig ist oder vielleicht sogar eine Volkskrankheit (wie Bandscheibenvorfälle) bekämpft. Erfolge werden durch ein gutes Geschäftsmodell (Anwendung in vielen Bereichen) auch größer.  

Die Einleitung zum Thema: „Da die medizinische Forschung dem Menschen unmittelbar zugute kommt und wir um drängende Probleme wissen, wie zum Beispiel gehäufte Antibiotika-Resistenzen …“ klingt wie der Satz aus einem Lehrbuch des Schönredens, (oder eines Politikers). 
Antibiotika gehören zu den wichtigsten Arzneimitteln. Doch die Zahl resistenter Keime nimmt zu. Trotzdem werden kaum neue Wirkstoffe entwickelt - weil es nicht profitabel ist.
Obwohl die zunehmende Ausbreitung resistenter Keime als eine der größten globalen Gefahren gesehen wird, stoppen Pharmaunternehmen die Forschung an neuen Antibiotika. 
Auch der größte Gesundheitskonzern der Welt, die Firma Johnson & Johnson bestätigte, dass sich derzeit bei ihnen "keine weiteren Antibiotika in der Entwicklung" befänden. Zuletzt hatten sich die Branchenriesen Novartis und Sanofi 2018 sowie AstraZeneca Ende 2016 aus der Antibiotikaforschung verabschiedet. Bayer, Bristol-Myers Squibb oder Eli Lilly zogen sich bereits vor mehr als zehn Jahren aus diesem Bereich zurück.
Erst 2016 haben sich etwa 100 Unternehmen zusammengeschlossen und eine "Industrie-Allianz" ("AMR Industry Alliance") zum Kampf gegen die Resistenzen gegründet, darunter Johnson & Johnson, Novartis, Sanofi und AstraZeneca. Sie hatten eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Darin sagten sie unter anderem zu, in die Forschung in diesem Bereich zu investieren.  
Fast die Hälfte der Firmen, die unterzeichnet und damals zu Antibiotika geforscht haben, sind mittlerweile nicht mehr in dem Bereich aktiv ist. Die Großkonzerne Pfizer und Allergan entwickeln nach Einschätzung von Branchen-Insidern ebenfalls keine neuen Antibiotika-Wirkstoffe, obwohl auch sie Mitglieder der "AMR Industry Alliance" sind. Neben den großen Konzernen unterzeichneten auch viele kleine und mittelständische Unternehmen 2016 die Erklärung. Etwa 50 von ihnen forschten damals an neuen Antibiotika-Wirkstoffen. Doch mehr als 20 dieser Firmen haben die Forschung in diesem Bereich aufgegeben oder sind mittlerweile insolvent. Viele der kleineren Unternehmen kämpfen damit, dass sich Investoren zurückziehen.
Die Entwicklung eines neuen Antibiotikums kostet mehrere Hundert Millionen Euro. Bei einer erfolgreichen Zulassung des Mittels kommen die Ausgaben für Herstellung, Vertrieb und Vermarktung hinzu. Kleine Unternehmen, die keine zusätzlichen Einnahmen etwa durch lukrative Arzneimittel aus anderen Bereichen haben, können diese Kosten in der Regel allein nicht stemmen. Auch deshalb ist es aus Sicht vieler internationaler Experten fatal, wenn sich die großen Konzerne zurückziehen.
Letztes Beispiel: Die kleine US-Firma Achaogen, in die ich auch investiert habe, war ein großer Hoffnungsträger: Sie hatte ein Antibiotikum gegen resistente Keime entwickelt. Doch überlebt hat sie das nicht.
Anfang 2018 schien noch alles auf einem guten Weg. Die klinischen Studien waren abgeschlossen. Das Unternehmen hatte inzwischen mehr als 200 Mitarbeiter und Hunderte Millionen Euro in die Entwicklung des Medikaments investiert. Und im Juni bekam ihr Mittel die Zulassung. Eigentlich ein Riesenerfolg.
Aber man wusste, dass es jetzt noch einmal richtig teuer werden würde: Die Herstellung des Medikaments, die Qualitätskontrollen, der Vertrieb, die Vermarktung.
Immer mehr Geldgeber zogen sich aus der Antibiotika-Entwicklung zurück und investierten lieber in andere Medikamente, die höhere Gewinne versprachen. Die Kurse von allen börsennotierten Firmen, die sich auf Antibiotika spezialisiert hatten, fielen seit Anfang 2018 - teils sogar dramatisch. 
Achaogen hatte vergeblich darauf gehofft, dass ein finanzstarker Partner einsteigt. Schon am Tag der Zulassung sprangen die ersten Investoren bei Achaogen ab und verkauften ihre Aktien. 
Anfang Juni 2019, knapp zwölf Monate nach der Marktzulassung, war endgültig Schluss. In einer Auktion versteigerte Achaogen alles, was noch irgendeinen Wert hatte. Das restliche Laborequipment ging für rund 200.000 Euro weg. Die weltweiten Vermarktungsrechte am Antibiotikum kauften eine indische und eine chinesische Firma - für insgesamt weniger als 15 Millionen Euro. Was sie jetzt damit machen, ist ungewiss. 
 
Antibiotika: Ein Geschäft ohne Geschäftsmodell?
 
Alt-Gesundheitsminister Hermann Gröhe hat das Dilemma schon vor Jahren so zusammengefasst: „Wir sagen: Erfindet etwas Neues. Und dann sagen wir: Aber verkauft es möglichst selten.“ Als „Business Model“ müsse sich das erst mal durchsetzen. Prof. Dr. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung bei Sanofi-Aventis,  erklärte  auf dem Hauptstadtkongress 2018 im Hinblick auf Reserveantibiotika: „Wenn Sie mir ein Geschäftsmodell nennen, wo Sie mit möglichst wenig Verkauf Profit machen, dann haben Sie die 100-Millionen-Dollar-Frage beantwortet.“ Er erinnerte daran, dass über 99 Prozent neuer Forschungsansätze im Bereich der Antibiotika es nicht auf den Markt schafften.
Der Grund für den Rückzug der großen Pharmakonzerne aus diesem Bereich sind offenbar wirtschaftliche Erwägungen. Mit Antibiotika lässt sich deutlich weniger Geld verdienen als beispielsweise mit Krebsmedikamenten oder Mitteln gegen chronische Erkrankungen. Denn Antibiotika werden in der Regel nur wenige Tage lang eingesetzt. Zudem sollten neue Mittel nur im Notfall verwendet werden, wenn alle herkömmlichen Antibiotika nicht mehr anschlagen. Sie sollen also als Reserve zurückgehalten werden, damit sie ihre Wirkung nicht so schnell verlieren.
Der Ausstieg der großen Konzerne ist nicht verantwortungsvoll, da die Pharmaindustrie eine Verantwortung für die Gesellschaft hat, sollte man meinen,
die auch eingefordert werden sollte. Letztlich beruhen große Teile ihrer Profite darauf, dass es Antibiotika gibt. Beispielsweise könnten viele teure Krebsmedikamente nur eingesetzt werden, wenn auch wirksame Antibiotika zur Verfügung stehen, da bei den Patienten ein sehr hohes Infektionsrisiko bestehe.
An den Folgen von Infektionen mit resistenten Keimen sterben derzeit in der EU jedes Jahr etwa 33.000 Menschen, weltweit sind es Hunderttausende. Die Vereinten Nationen warnen, dass die Todeszahlen in die Höhe schnellen, falls nicht sofort gehandelt werde. Demnach könnten durch resistente Keime bis 2050 jedes Jahr zehn Millionen Menschen sterben, das wären mehr als heute an Krebs.
 
Abschließend für den, den es angeht: 
„Gegen bakterielle Infektionen sind derzeit eine Reihe neuer Antibiotika und Schutzimpfungen in Entwicklung. Die folgenden Tabellen geben einen Überblick.“
I, Neue Antibiotika und Impfstoffe gegen Bakterien in Entwicklung
II, Gezielt gegen bestimmte Bakterien vorgesehene Antibiotika und andere Antiinfektiva in Entwicklung (ab Phase II), im Zulassungsverfahren oder vor der Markteinführung (Stand: 08/2019)
III. Impfstoffe gegen bakterielle Infektionen (Stand: 04/2019)
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

@tamam Das sind sehr interessante Informationen. Wenngleich ich nicht so viel von diesen Sachen verstehe, so ist mir doch spontan eingefallen, dass die Sepsis (Blutvergiftung) eine der häufigsten Todesursachen ist. Da kann einem die geschilderte Sachlage doch ziemlich Angst machen.
https://sepsis-hilfe.org/de/sepsis/haeufigkeit.html