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Erstellt von Erntehelfer 

Doppelanalyse (Chance) SL+ (WF) diskutieren

Doppelanalyse (Chance) SL+ (WF)

WKN: LS9CJQ / Wikifolio /

393,20 €
0,01 %

Die vergangene Woche war besonders arbeitsreich infolge einiger Quartals- und Jahreszahlen sowie zugehöriger Berichte, und ich nutzt die gewonnen Erkenntnisse, um das Depot ein wenig anzupassen. Werte, bei denen sich die Erwartungen nicht erfüllt werden konnten, wurden im Depot reduziert oder flogen heraus. Erfolgreiche Werte, bei denen es dennoch günstige Kurse infolge von Schwankungen gab, wurden aufgestockt. Aber im einzelnen:

 

Zur kürzlich noch gelobten Halyk Bank erschien ein Bericht, nachdem die Aufsichtsbehörde unter Umständen die Zahlung der hohen Dividende verhindern wollen könnte solange bis alte Staatshilfen zurückgezahlt worden sind. Da diese Forderungen und die damit verbundenen Verhandlungen aus Deutschland heraus kaum zu verfolgen sind, habe ich sicherheitshalber lieber Gewinne mitgenommen und schaue mir in Ruhe von der Seitenlinie an, wie das ganze entschieden wird. Gegebenenfalls besteht hier meines Erachtens größeres Kursrückschlagpotential durch eine etwaige Entscheidung, daher ist es zwar schade, den Investitions-Case nicht zu Ende bringen zu können, aber entscheidend am Aktienmarkt ist eben, dass man immer wieder bereits ist neu zu denken und bestehende Positionen zu hinterfragen, wenn sich neue Sachverhalte ergeben.

 

Ebenfalls verkauft habe ich SuperCom. Die Ankündigungen aus dem Herbst, in dessen Folge ich auf ein starkes Q4 spekuliert habe, sind nur begrenzt umgesetzt worden. Das Management hat hier im Vorfeld viel zu euphorisch kommuniziert und damit eine Menge Vertrauen verspielt, daher war ein Ausstieg zwangsläufig. SuperCom war rückblickend sicherlich eine meiner schlechtesten Investitionen, und ich bin froh, den Wert nun los zu sein.

 

Den vor kurzem noch größten Depotwert UniDevice habe ich auf rund 5% reduziert nachdem Q1-Zahlen veröffentlicht worden sind, bei denen die Umsätze sehr gut, die Gewinne aber ziemlich schwach waren. Die mitveröffentlichte Prognose war ebenfalls gut. Der Kurs stieg in Folge der Meldung, so dass sich ein sehr guter Verkaufspreis ergab. Hier möchte ich in den nächsten Wochen viel Zeit in weitere Recherche investieren, um herauszufinden, welche Effekte hinter dem Gewinnrückgang stecken. Anschließend werde ich auf dieser Basis entscheiden, wie es mit der Aktie im Depot weitergeht.

 

Abschließend gab es kleinere Zukäufe bei Sixt, Evotec, Haier, Yoc und Finlab zu jeweils günstigen Kursen, wobei der Sixt-Zukauf auch schon wieder mit Gewinn verkauft werden konnte.

 

Das Depot steht aktuell bei 338 Punkten.

Ganz neu im Depot ist die All For One! Die Idee geht zurück auf einen intensiven Austausch mit Till Schwalm, mit dem ich immer mal wieder neue Ideen intensiv diskutiere. AFO leistet mit 2800 Mitarbeitern IT-Beratung im SAP-Umfeld und machte zuletzt mit 1,20-Quartals-EPS sehr gute Gewinne, für die der Kurs deutlich zu niedrig steht. Ursächlich hierfür sind Firmenzukäufe, die das Jahresergebnis zuletzt mit Einmalkosten belasteten. Allerdings zeigte sich kurz darauf bereits im Ergebnis , dass sich gerade diese Zukäufe auch schnell bezahlt machen. Ein laufendes Aktienrückkaufprogramm hat noch den Großteil des Rückkaufes vor sich und dürfte den Kurs zusätzlich zur Unterbewertung stützen. Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung!

Heute bin ich beim österreichischen Kfz-Zulieferer Polytec eingestiegen. Wer mein Wikifolio schon länger verfolgt, erinnert sich vielleicht noch, dass ich in den Zehner-Jahren schon einige Jahre dort investiert war und das Unternehmen ganz gut kenne.

 

In den Irrungen und Wirrungen von Diesel-Skandal, Corona und Energiepreis-Schock erlebte Polytec eine schwere Zeit, die das Unternehmen dazu nutzte, sein Portfolio der Elektromobilität und die Preise den neuen Niveaus anzupassen. Sein Tief erlebte Polytec mit den Q3-22-Zahlen, die Zahlen des 4. Quartals zeigten dann wieder deutliches Umsatzwachstum, ein deutlich positives Ebit und einen nur noch leicht negativen Periodenüberschuss.

 

Warum dürfte dieser leicht positive Entwicklungsansatz sich fortsetzen? Polytec verfügte zum Jahreswechsel über einen Rekordauftragsbestand. Die offzielle, erst am Donnerstag veröffentlichte 23er-Prognose, rechnet mit stark steigendem Umsatz und einem Ebit, das "deutlich verbessert werden" wird. Weil man trotz des schwachen Jahres 2022 einen positiven Free Cashflow hatte und weil das Ende des Tunnels in Sicht ist, zahlt man auf der kommenden HV sogar eine kleine Dividende (10 Ct, > 2% DivR). Die sich deutlich verbessernden Geschäftszahlen sollten 2023 auch zu einer nennenswerten Erholung des Aktienkurses beitragen.

Die Deutsche Rohstoff hat heute ihre sehr starken Zahlen zum ersten Quartal veröffentlicht. Dieses galt im Vorfeld als DAS Investitionsquartal in 2023, in dem hohe Kosten und hoher Cashbedarf anfallen würden.

 

Umso mehr kann sich das Ergebnis sehenlassen: Der operative Cashflow lag mit 42 Mio bei rund einem Drittel der gesamten Marktkapitalisierung, so dass trotz der hohen Investitionen Schulden zurückgeführt werden konnten und ein positiver Gesamtcashflow blieb. Das EPS dieses einen Quartals lag bei rund 2,90 Euro. Et ceteris paribus könnten die Folgequartale noch besser werden, weil sich die Investitionen in der Regel sehr kurzfristig auszahlen, denn neue Ölquellen sprudeln im ersten Jahr erfahrungsgemäß am stärksten. Für das Gesamtjahr kann somit ein KGV von unter 3 leicht angenommen werden. Mit der HV wird es 1,30 Dividende geben.

 

Ganz "nebenbei" wurde zuletzt auch der Ausblick für 2024 konkretisiert: Dann sollen Umsatz und Gewinn noch weiter wachsen. Bei der DRAG stehen daher gerade alle Zeichen auf "grün", so dass ich die Position auf rund 7,5% Depotanteil vergrößert habe.

 

Schon wieder verkauft habe ich dagegen Polytec. Das erste Quartal konnte meine Erwartung nicht bestätigen, dass der Tiefpunkt bereits durchschritten worden sein könnte - schade! Aber immerhin brachte das Geschäft in den paar Tagen trotz der schwachen Zahlen noch 0,5% Gewinn, da fällt der Ausstieg leicht.

 

Bei UniDevice gab es zuletzt einen sehr schönen Kursanstieg, obwohl die Zahlen eher mittelprächtig ausfielen. Daher habe ich die Position sukzessive reduziert auf nun nur noch gut 4% Depotanteil.

 

Last but not least vermeldete Evotec eine sehr bedeutende neue Kooperation, die aktuell zu einem starken Kursanstieg führt. Hier verkaufte ich meine Tradingposition mit rund 1,50 Gewinn pro Aktie und halte weiter meine Langfristposition. Zum besseren Verständnis der neuen Kooperation empfehle ich jedem Interessierten den Webcast auf Evotec Webseite von gestern.

 

Derweil freue ich mich über weitere Anlagegelder für das Wikifolio, dessen AUM nun auf 270T Euro gestiegen ist und bedanke mich herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen, das sich hoffentlich auch weiterhin in guten Renditen auszahlen wird.

Ein neues Interview von mir im Börsenradio zum Wikifolio , zu SIXT, NORDWEST Handel AG und FinLab AG:

https://open.spotify.com/episode/71LUF6QzYXwrn4G0Im2QHC?si=hU_9RtA5TxmVR17TacrRgA&nd=1
(ein Spotify-Account wird zum Hören NICHT benötigt)


Und ergänzend für die Historiker (ich habe natürlich sofort nochmal recherchiert nach dem Interview): Nordwest Handel wurde 1919 in BREMEN gegründet bevor das Unternehmen 1945 nach Hagen umzog - wieder was gelernt!


P.S.: Der Sixt-Rückkauf hat heute sogar noch etwas günstiger geklappt als gestern erwartet

Na, das ist ja mal ne Nachricht: Nach Procredit geht es der nächsten ungeliebten KGaA-Struktur an den Kragen. Das neue Management (seit rund 1 Jahr jetzt) räumt auf und will die Heliad KGaA auf die FinLab AG verschmelzen. Damit würde die lästige Doppelstruktur, die viele genervt hat, ebenfalls entfallen und man hätte künftig nur noch eine klare AG übrig, die als Beteiligungsgesellschaft auftritt.

Wichtigste Assets sind:
- Raisin DS (enthält insbesondere Weltsparen, Zinspilot und US-Pendant), der Anteil dürfte deutlich mehr als die 70 Mio aus der letzten Bewertungsrunde wert sein, weil die Zinsen gestiegen sind (weiter erläutert kürzlich im Börsenradio unter https://open.spotify.com/episode/71LUF6QzYXwrn4G0Im2QHC?si=Tqyr30sdQLaGStz4lIzb6Q ), vorsichtig geschätzt 90 Mio

- Flatex-Aktien im Wert von gut 50 Mio Euro

- Enpal, das stark boomt; der Anteilswert dürfte ca. 20 Mio wert sein

- viele kleine Startups, von denen sicher einige scheitern und aus anderne etwas werden kann, sagen wir mal zusammen bescheidene 10 Mio

Dann kommt man auf einen NAV von rund 170 Mio während der Börsenwert einer fusionierten AG aktuell nur rund 90 Mio betragen dürfte. Wenn amn dann noch bedenkt, dass vor allem Raisin DS und Enpal gerade durch alle Decken boomen, könnte da noch einiges an Luft nach oben sein.

Ich habe nochmal weiter herumgerechnet. Nimmt man den üblichen 3-Monats-Durchschnitt vor der Verkündung der Verschmelzungspläne, ist Heliad bei aktuellen Kursen von 12,70 bzw. 4,70 demnach 12,6% günstiger zu bekommen als FinLab. Berechnet man die Bewertung über den NAV zum 31.3. ergibt sich sogar, dass Heliad 17,9% günstiger ist. Dementsprechend sehe ich Heliad-Potential für den Kurs, das Bewertungsgutachten und/oder ein späteres Spruchverfahren (vgl. t-online damals):
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/t-online-urteil-telekom-zu-millionen-nachzahlung-verurteilt-1927266.html

Ich gehe aber eher davon aus, dass es soweit nicht kommen muss und sich das Kursverhältnis schon vorher, spätestens mit dem Bewertungsgutachten mindestens den 3-Monate-Durchschnitten anpassen wird. Daher habe ich die Anteile von FinLab auf Heliad umgeschichtet, zumal ein Spruchrechtsverfahren meines Kenntnisstandes nur für die aufzuschmelzende Gesellschaft (Heliad) in Frage kommt.

Lohnen dürfte sich die Verschmelzung am Ende auf jeden Fall für beide Unternehmen. Aber wer das Optimum ausreizen will, setzt zum aktuellen Zeitpunkt vielleicht besser auf Heliad nachdem bislang nur der FinLab-Kurs in die Höhe ging.

Alle Überlegungen natürlich ohne Gewähr!

Update:

Masterflex habe ich jüngst etwas aufgestockt. Das Unternehmen stellt Schläuche her, was einfach klingt. Es handelt sich abernatürlich nicht um Fahrradschläuche o.ä., sondern hochspzialisierte Schläuche mit sehr speziellen Eigenschaften und hoher Zuverlässigkeit, z.B. für Medizintechnik und Luftfahrt. Ich empfehle einen Blick auf die sehr starken Q1-Zahlen, die Basis meines Investment Case sind.

Das jüngste Procredit-Trading hatte nichts mit einer Dividende zu tun (es gab ja auch keine). Ich wollte vor der HV ein paar Gewinne mitnehmen, war dann nach der HV aber umso überzeugter vom Unternehmen und nutzte die leicht zurückgegangenen Kurse (gefallen wohl wegen des gesprengten Staudamms in der Ukraine, unverständlicherweise wird Procredit von manch einem als Ukr-Spekulation MISSverstanden) zum Ausbau der Position. Wichtig nochmal: Die mittelfristige Prognose Procredits ist unabhängig von der Zukunft der Ukraine gültig. Übrigens würde die CET1-Quote des Konzerns sogar steigen bei einem Ausfall der Ukraine - was natürlich dennoch niemand hofft.

All for One,  ein recht neuer Depot-Wert, arbeitet in der IT, konkret vor allem im Bereich SAP/B2B. Der Kurs wirkt nach unten einigermaßen abgesichert, auch durch ein laufendes Aktienrückkaufprogramm, bei dem noch viele Rückkäufe ausstehen. Ich habe mir auf der Frühjahrskonferenz erklären lassen, wie Kosten im Vertrieb eingespart werden können und fand es überzeugend. Das Programm soll 20025 voll wirken, bis 2024 bereits finanzielle Fortschritte zeigen. Zudem verzögert der Umstieg von Einmallizenzerlösen zur regelmäßigen Cloud-Erlösen nur scheinbar die Umsatzentwicklung. Gegen Ende dieses Umstellungsprozesses sollte dieser Effekt stark nachlassen und der Umsatz deutlich klettern. Aktuell kommt man recht günstig in die Aktie und ich plane aktuell, sie länger zu halten und am erwartbaren Kursanstieg bei besseren Geschäftszahlen zu profitieren. Dividende gibt es on top.
 

Mittlerweile habe ich eine Position bei der SGT German Private Equity (im Wikifolio noch unter dem bisherigen Namen German Startups Group bezeichnet) aufgebaut. Bei dem Unternehmen hat sich jedoch nicht nur der Name, sondern auch das Geschäftsmodell deutlich verändert.

 

Die bisherige GSG beteiligte sich an Startups und wollte diese entwickeln. Von diesem Geschäft existiert in der heutigen SGT nur noch ein Restfragment, das u.a. einige Anteile an AuctionTech, Mister Spex und Remerge hält, wobei insbesondere Remerge allmählich reif für einen Börsengang sein könnte. Gleichwohl ist diese Beteiligungsrestsegment für meinen Investment Case eigentlich irrelevant.

 

Viel wichtiger ist das neue Geschäft, bei dem man als Asset Manager eines Fonds für institutionelle internationale Investoren auftritt und langfristige Kapitalzusagen erhalten hat. Durch die Elatec-Transaktion hat man nun über eine Milliarde Assets under Management (AuM), auf die man nun dauerhaft rund 2% Gebühren nehmen kann. Das schönste daran ist die Planbarkeit dieser Umsätze und Cashflows. Und Kapitalzusagen bestehen für weitere Transaktionen. Schon die bisherige dürfte zu 17 Cent EPS in 2023 führen, so dass das KGV unter 10 liegt.

 

Bald gibt es 2 Cent Dividende und vor allem ein neues Aktienrückkaufprogramm für rund 5 Mio Euro (ca. 11 Ct. Pro Aktie). In der Vergangenheit zeigte sich SGT immer großzügig, was dessen Preis angeht, so dass auch in diesem Jahr mindestens 2 Euro für das Rückkaufangebot anzunehmen sind. Sollte der Hauptaktionär (80%) keine Aktien abgeben, könnten die Wünsche der Kleinaktionäre sogar vollständig erfüllt werden. Andernfalls macht man aber meines Erachtens auch wenig verkehrt damit, die SGT als langfristiges Investment zu begreifen, da das neue Geschäft der SGT sehr planbar und gewinnbringend erscheint. Ärgerlich ist lediglich der hohe Spread, aber auch er könnte sich perspektivisch durchaus auszahlen.

Am vergangenen Freitag habe ich mich im Wikifolio zum guten Kurs von 1,61 von UniDevice getrennt. Hintergrund ist, dass erstens die Q1-Zahlen unter meinen Erwartungen lagen, wenngleich sie am Markt offenbar trotzdem ganz gut ankamen. Zweitens rückt die hohe Dividendenzahlung näher, die - im Gegensatz zu Kursgewinnen - bei deutschen Aktien im Wikifolio der Quellensteuer unterliegt. Also ein guter Zeitpunkt zum Ausstieg, späterer Wiedereinstieg je nach unternehmerischer Entwicklung nicht auszuschließen. Die HV könnte hier neue Anhaltspunkte liefern.

Zwischenzeitlich gelang es, AllForOne-Aktien zu verkaufen und binnen eines Tages billiger zurückzukaufen. Der Kurzfrist-Ausreißer nach oben war absehbar. Gleichwohl bin ich froh, nun die Aktien zurückzuhaben, denn auch die 44 Euro vom zwischenzeitlichen Ausreißer (und höhere Kurse) könnten schnell wieder erreicht werden. Heute gab es den höchsten Xetra-Umsatz des Jahres, auf einem Niveau oberhalb der typischen Kurse der letzten Wochen.

Heute kaufte ich die Telekom Austria zurück, die zuletzt nur 1% Depotanteil hatte und nun wieder bei 9% liegt. Grund für meinen Ausstieg Mitte Februar war die Unsicherheit über das weitere Schicksal der weißrussischen Tochtergesellschaft. Mittlerweile sind die damaligen Anzeichen für mögliche militärische Aktivitäten aus Belarus in Richtung Ukraine zumindest kurzfristig vom Tisch und das Geschäft dort läuft stabil. Auch habe ich festgestellt, dass das Risiko für die TA selbst bei einem totalausfall begrenzt wäre. Auf der Positivseite gibt es aber eine sehr interessante Entwicklung: Die Funkturmsparte des Konzerns soll noch in diesem Jahr abgespalten werden, wobei jeder TA-Aktionär entsprechend seines Besitzverhältnisses Aktien der neuen Funkturmgesellschaft erhalten soll. Die TA ist mit einem sehr niedrigen KGV bewertet während Funkturmgesellschaften (man erinnere sich an Vantage Towers) zu hohen KGVs gehandelt werden. Durch die Abspaltung könnte man als Aktionär also künftig zwei teile im Depot haben, die zusammen mehr wert sind als das bisherige eine Ganze.

Natürlich wäre das in einem perfekten Markt bereits eingepreist. Aber wir reden hier über Österreich – und über eine geringe Freefloat-MK. Insofern bin ich durchaus zuversichtlich, dass das ein gutes Geschäft werden sollte.

Allmählich rücken wir auf die Yoc- Halbjahreszahlen zu. Ich habe in Vorbereitung dieser meinen Yoc-Wikifolio-Anteil von 10 auf 15 Prozent erhöht, denn ich rechne mit einer guten Entwicklung insbesondere der Auslandstöchter, die sukzessive die Yoc-eigenen Produkte verwenden und auf VIS.X umsteigen. Ob man hier schon in den Halbjahreszahlen oder erst Richtung Jahresende die positiven Zahlensprünge erkennen können wird, weiß ich auch nicht, aber DASS sie kommen, ist aus meiner Sicht sehr wahrscheinlich. Auch privat habe ich meinen Anteil wieder aufgestockt.

Die Yoc-Prognose läuft für den Umsatz auf etwa 28 und für das EPS auf etwa 85 Cent hinaus. Ich halte diese Prognosen Yoc-typisch für recht konservativ. Spätestens aber 2024 wird ein weiterer Sprung erfolgen. Und last but not least vergesen wir nicht, dass weitere Ausölandsexpansion jederzeit denkbar ist. Da will ich rechtzeitig an Bord sein und nicht erst, wenn die Meldungen erstmal auf dem Tisch liegen.

Am Mittwoch und Donnerstag fanden dann noch die Präsenz-HVs der Heliad KGaA und FinLab AG statt. Die Fusion und anschließende Namensumwandlung in „Heliad AG“ wurde jeweils genehmigt, auch die Komplementärin stimmte bereits zu. Die neue schlanke Struktur wird einerseits Kosten sparen, andererseits am Kapitalmarkt deutlich attraktiver wahrgenommen werden und alleine schon aus Größengründen liquider sein. Operativ laufen die großen Beteiligungen aktuell gut: Raisin und Enpal sind unterjährig profitabel geworden, bei Flatex endet die Bafin-Prüfung bald und der Kurs hat sich seit Jahresanfang auch wieder erholt. Die Perlen sind aber tatsächlich Enpal (fast eine Umsatzvervierfachung im Vorjahr!) und Raisin (aktuell 2 Milliarden (!) neue Anlegergelder pro Monat (!) in EU und USA). Da wächst gerade etwas sehr großes, auch wenn es noch wenig wahrgenommen wird. Das dürfte sich in absehbarer Zeit ändern.

In den Wochen zuvor hatten bereits Sixt und Nordwest Handel sehr starke Gewinne zum Halbjahr veröffentlicht. Alle größeren Depotwerte sind damit operativ in wirklich gutem Fahrwasser unterwegs, so dass ich mit der Depotzusammensetzung aktuell sehr zufrieden bin. Sixt habe ich infolge des anlasslosen Kursrückgangs auch nochmal günstig nachgekauft.

Das Gesamtdepot gab gegenüber den Vorwochen infolge der Kursverluste an den großen Börsen ein Stück mit nach, allerdings sanfter als bei den großen Indizes.

Das Wikifolio steht daher nun bei 337 Euro.

Blick ins Depot:

https://www.wikifolio.com/de/de/w/wf0dchance

Mittwoch meldete YOC seine HJ-Zahlen. Der Umsatz stieg um gewaltige 40% - und auch bereinigt um Zukäufe stieg er noch um 23%. Bedenkt man, dass die Werbeindustrie konjunkturbedingt gerade eine ausgeprägte Schwächephase durchmacht, zeigen diese Zahlen umso beeindruckender die überlegene Technologie des YOC-Angebotes. Wegen eines starken personalaufwuchses, aber uch wegen des Zahlungsausfalls bei einem größeren Zwischenhändler konnte der Gewinn bei dieser starken Entwicklung noch nicht mithalten. In der Meldung wurde aber bereits eine überproportional steigende Gewinndynamik für das laufende zweite Halbjahr angekündigt. Angesichts der enormen Umsatzentwicklung kann die Skalierung ja auch nur eine Frage kurzer Zeit sein, zumal sich der Personalzuwachs momentan nicht weiter fortsetzen soll.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit den drei Halbjahresmeldungen. Der SmallCap-Markt scheint leider noch nicht wieder ins Zentrum des Interesses vieler Investoren zurückgekehrt, so dass starke Zahlen kurzfristig noch nicht zu Reaktionen führen. Aber auch das ist nicht untypisch für SmallCaps, wo es immer mal wieder Phasen gibt, in denen Geduld gefragt ist. Wenn das Interesse am Markt dann erstmal aufkommt, kann es dafür häufig umso schneller nach oben gehen.


 

Am Dienstag folgten die ebenfalls sehr erfreulichen Ergebnisse der Deutschen Rohstoff AG. Wegen des starken operativen Cashflows zog man weitere Investitionen vor. Zudem vergrößerte man das Hedging, so dass Ölpreisschwankungen mittelfristig weniger relevant sein werden für die Gewinne. Für 2024 sind bislang nur wenige Investitionen geplant, so dass der Cashflow hier insgesamt sehr hoch sein dürfte und Hoffnung auf eine massiv steigende Dividende besteht. Gewinne sind dafür mehr als genug vorhanden.

In dieser Woche gab es mehrere Halbjahreszahlen meiner Depotwerte, zudem zwei Hauptversammlungen von Interesse.

Procredit eröffnete am Montag, bekräftigte nochmal, dass die Umwandlung der KGaA in eine AG im 3. Quartal abgeschlossen werden solle und meldete ein Halbjahres-EPS von über 1 Euro - aufs Jahr hochgerechnet könnten es also über 2 Euro Gewinn je Aktie werden - bei einem Kurs von nur 7 Euro. 60-70 Cent Dividende sind dann im kommenden Jahr entsprechend der Ankündigungen des Vorstands drin (fast 10% Dividendenrendite wären das). Schwankende Ergebnisse in der ukrainischen Tochterbank werden daran nicts entscheidend ändern. Insofern ist die Bewertung der Aktie sicherlich viel zu niedrig, und interessant wird, wann sich daran etwas ändert. Sollte sich nichts ändern, nehme ich die sehr hohe Dividendenrendite gerne mit. Auffällig ist, dass das Q2-Ergebnis etwas überraschend sogar noch besser war als das im Q1.

Der Einkauf über die Börsen war nicht ganz leicht und zog sich etwas wegen der geringeren Handelsvolumina - aber wenn man verschiedene Börsenplätze nutzt, kommt man dann mit der Zeit doch auf die Stücke, die man haben möchte. Nun bin ich investiert, nun kann ich über meinen jüngsten Kauf berichten: MHP Hotel.

 

Im wikifolio ist MHP leider nicht handelbar, daher hier nur als Vorstellung. Verkauft habe ich im Gegenzug KAP, denn hier kommen schwarze Wolken am Horizont auf.

 

Schaut man sich die MHP-Bilanz von 2022 an, könnte man zunächst denken, die Corona-Pandemie wäre noch nicht vorbei (gut, war es Anfang 22 auch noch nicht, aber später dann ja schon): 7 Mio Verlust standen unterm Strich.

 

Für viele Makrtbeobachter endet an dieser tselle womöglich schon die Recherche, und - zugegeben - MHP macht es einem auch nicht ganz leicht zu verstehen, wieso die Situation realistisch gesehen gerade richtig gut aussieht. Daher lasst es mich etwas aufdrösenln. Zum Verständnis hilft der kostenfreie GSC-Bericht von der HV:
https://gsc-research.de/berichte/101415

 

1. Die 7 Mio Verlust aus 2022 beruhen fast vollständig auf Sondereffekten:
a) MHP war 2022 zum ersten mal konsolidierungspflichtig, was sich insbesondere auf die einmalige Bewertung von Pachtverträgen auswirkte und zu Einmalabschreibungen von 3,4 Mio Euro führte
b) Durch Zukäufe gab es weitere Erstkonsolidierungseffekte in Höhe von 3 Mio Euro.

 

Ohne diese Einmaleffekte schrieb man also mit -0,8 Mio nur einen sehr moderaten Verlust. Diese bilden den Ausgangspunkt für Zukunftsüberlegungen.

 

2. Einen echten HJB gibt es nicht, aber eine "Hotel-Performance-Mitteilung" zum Halbjahr 23, in der auch Umsätze genannt werden:
https://www.mhphotels.com/berichte/#

Demnach (S. 5) stiegen die Umsätze um satte 67 % ggü. 2022! Wichtig dabei: Das geht nicht allein auf das 2022 noch coronageprägte Q1 zurück, auch im Q2 wuchsen die Umsätze noch um 27% ! Dabei stiegen sowohl Auslastung, als auch Zimmerpreise deutlich.

Gewinnzahlen für das HJ1/23 sind noch keine bekannt. Bei 67% Umsatzwachstum (+25 Mio Euro) und einer gewissen Skalierbarkeit (viele Kosten fallen nicht oder nur geringer erneut an bei zusätzlichen Hotelgästen)  gehe ich grob davon aus, dass 5-10 Mio zusätzlicher Gewinn hängengeblieben sind.

 

3. Im 2. Halbjahr soll die Inlandsnachfrage etwas gleich bleiben, aber man spürt wiederaufkommende Nachfrage aus Asien (zur Erinnerung: In China ging die Pandemie ein Jahr länger bis Anfang 2023). Das zweite HJ sollte also mindestens so gut werden wie das erste, und ich halte dementsprechend einen Gewinn von 10-20 Mio vor Steuern (wegen Verlustvorträgen nicht viel weniger nach Steuern) für schon ziemlich vorsichtig kalkuliert. Das entspräche einem KGV von 3-4

 

4. MHP hat sich fürs Deutsche Eigenkapitalforum angemeldet. Das machen AGs typischerweise, wenn sie rosige Ausblicke zu verkünden haben. Und genau das hat MHP anscheinend - kommuniziert wird dann aber wohl erst im November beim EKF so richtig darüber

 

5. MHP hat fast nur Hotels in Deutschland. 2024 ist Fußball-EM in Deutschland, auch das wird erst ab Oktober mit dem beginnenden Ticket-Verkauf ins öffentliche Bewusstsein rücken. Jeder weiß, dass eine Fußball-EM ein Fest für Hoteliers ist! Die Auslastungen und Zimmerpreise werden nochmal eklatant nach oben gehen, gerade in die Spielorten. Das KGV würde 2024 dann wahrscheinlich Richtung 2-3 kippen, wenn es nicht zu Kursgewinnen käme - und genau die wird es daher sehr wahrscheinlich geben.

 

In Summe dieser 5 Punkte halte ich MHP für einen der heißesten Turnaround-Kandidaten auf den deutschen Kurszetteln in den kommenden 12 Monaten und bin gespannt auf die weitere Entwicklung. Wie immer gilt: Jeder handelt auf eigenes Risiko, macht nichts blind nach. Aber: Anschauen würd ichs mir mal ;)

In den letzten Tagen habe ich All4One verkauft, da sich relativ gute Kurse boten während die Lage im Unternehmen wenig Fortschritte erkennen lässt. Dazu gesellen sich die makroökonomischen Umstände, die den ein oder anderen Auftraggeber AFOs veranlassen dürften, Projekte zu verschieben oder auszusetzen. Ob die Mittelfristziele 2025, die wesentlicher Grund meiner Investition waren, eingehalten werden können, steht aus meiner Sicht jetzt ziemlich in den Sternen. Insofern schaue ich bei AFO jetzt erstmal vom Rand zu und fokussiere das Depot auf operativ besser laufende Gesellschaften und günstige Gelegenheiten.

 

Eine solche habe ich heute genutzt, um den alten Bekanntne Evotec mit der freien Liquidität zurückzukaufen. Evotec hatte ich im Juni zu 20,90 verkauft und konnte nun zu 19,22 immerhin 8 Prozent günstiger wieder einsteigen. Wesentlicher Grund des Ausstiegs waren damals die Unsicherheiten, die sich für das Halbjahresergebnis aus den Hacker-Angriffen im Frühjahr ergaben. Die Zahlen sind nun geklärt und nun kann man hier wieder nach vorne gucken. Die vielen neuen Partnerschaften sollten 2024 zu einem guten Jahr werden lassen, und das Ergebnis im 2. Halbjahr 23 dürfte bereits deutliche Verbesserungen anzeigen.

 

Das Depot steht aktuell recht unverändert bei 346 Euro und konnte sich vom negativen Markttrend damit zuletzt ganz gut abkoppeln.

Nach dem SpinOff der Funkturmgesellschaft ETS habe ich die Telekom Austria verkauft. Auf dem Papier wird dabei ein Verlust von 4,2% dargestellt, tatsächlich aber war es ein ausgezeichnetes Geschäft. Grund dafür ist, dass der SpinOff als Bausausgleich eingebucht worden ist und in der Performance-Berechnung nicht enthalten ist.

 

Rund 1,24 Euro gab es so pro TKA-Aktie nochmal wie eine Dividende (allerdings natürlich quellensteuerfrei) oben drauf, so dass dem Ausstiegsskurs bei 6,51 noch die 1,24 zuaddiert werden können, um den Gesamterfolg zu berechnen. Die resultierenden 7,55 Euro liegen 19 Prozent oberhalb des reinen Verkaufskurses, so dass der dargestellte Verlust von 4 Prozent mehr als kompensiert wird.

 

Für Mathe-Fans sei noch gesagt, dass wegen leicht unterschiedlicher Bezugsgrößen die 19 und 4 Prozent nicht einfach voneinander abgezogen werden können, um den Gewinn exakt zu berechnen. Deutlich wird aber bereits, dass sich das ganze gut gelohnt hat. Exakt gerechnet sind knapp 10% Gewinn dabei innerhalb von drei Monaten Haltedauer herausgekommen.

 

Die freigewordenen Gelder habe ich teilweise zu günstigen Kursen in Evotec, SGT und Sixt reinvestiert, knapp 8% halte ich noch Cash für weitere Gelegenheitskäufe.

 

Gute Nachrichten kamen heute von Procredit: Die Umwandlung der KGaA in eine AG wurde abgeschlossen. Dies könnte sich in den kommenden Monaten positiv im Kurs bemerkbar machen, zumal die laufenden Geschäftszahlen sehr gut sind.

 

Die Börsenlage insgesamt ist dagegen gerade wenig überraschend deutlich von der aktuellen Rezession und schlechten Stimmung getrieben, die sich wiederum vor allem im Bau- und (insbesondere europäischem) Industriesektor abspielt. Daher habe ich frühzeitig auf den unabhängigeren Dienstleistungssektor gesetzt. Auf diese Weise - und durch den schönen TKA-Trade) konnte sich das Wikifolio dem jüngsten Abwärtstrend der Märkte ganz gut entgegenstemmen und entwickelte sich im laufenden Kalenderjahr bislang besser als die deutschen Indizes. Und vielleicht kommt ja auch noch eine kleine Jahresendrally, denn wie sagt man so schön...

 

"Sell in May and go away - but always remember - come back in September"

 

Statistisch ist das natürlich nicht signifkant. Aber vielleicht wird es ja dieses Jahr etwas mit der Endrally, wenn die schlechte makroökonomische Stimmung sich wieder verabschiedet. Bisher liegt das Wiki bei +8% im laufenden Kalenderjahr und steht bei rund 340 Euro.

Die deutsche Rohstoff AG hat ihre Prognosen für 2023 und 2024 soeben massiv erhöht:

https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2023-09/6022227…

Achtet darauf, dass dabei die Annahmen zum Ölpreis und Dollarkurs immer noch viel vorsichtiger als das aktuelle Niveau gewählt worden sind, sowohl für 2023 als auch für 2024.

Für 2024 wurde sogar die Prognose deutlich erhöht, obwohl man weiterhin mit einem Ölpreis von nur 75 USD kalkuliert!

Tatsächlich hört er kaum mehr auf zu steigen und liegt nun schon bei über 93 Dollar:
https://www.ariva.de/wti_rohoel_nymex-kurs

Ich habe nochmal einen kleinen Nachkauf getätigt.