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Erstellt von Erntehelfer 

Doppelanalyse (Chance) SL+ (WF) diskutieren

Doppelanalyse (Chance) SL+ (WF)

WKN: LS9CJQ / Wikifolio /

423,81 €
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Auch wenn man es dem eher ruhigen Kursverlauf nicht unbedingt ansah, liegen ereignisreiche Tage hinter uns. Montag bis Mittwoch fand das Equity Forum statt und ich war an mehreren Vorstandsgesprächen im 1:1 beteiligt. Gleichzeitig veröffentlichen immer mehr Unternehmen ihre Q1-Ergebnisse, Geschäftsberichte 2020 und Jahresprognosen 2021, so dass wir uns in einer Zeit befinden, in der es so viele neue Informationen gibt, wie wohl zu keiner anderen Zeit im Jahr. Und Informationen bedeuten immer auch Gelegenheiten. Daher gebe ich Euch heute gerne ein neues Update darüber, was sich im Wikifolio und darüber hinaus zuletzt getan hat – und warum.

 

Zunächst nahm ich am 26.4. bei Gateway nach Veröffentlichung der Jahreszahlen meine Gewinne mit. Die Zahlen waren nicht schlecht, lagen aber dennoch unter den Erwartungen, so dass ich das Geld lieber anderweitig investiere. Dass seitdem die Kurse von Gateway rückläufig waren, bestätigt meine Entscheidung im Nachhinein.

 

Am 11.5. nutze ich günstige Kurse für kleinere Nachkäufe bei Finlab und Baader. Bei FinLab entwickeln sich die Beteiligungen an der Deposit Solutions (u.a. Zinspilot) und Heliad (insbesondere die dort gehaltenen Flatex-Aktien) hervorragend. Bilanziell bewertet man aber nur Heliad auf aktuellem Niveau, die DS dagegen wird immer noch auf dem Niveau der Finanzierungsrunde in 2019 bewertet, da sie nicht börsennotiert ist. Nach meiner Beobachtung vermittelte die DS zuletzt rund 10 Mrd Euro Kundengelder pro Jahr bei etwa 50% Wachstum. Aktuell expandiert die Gruppe in die USA. Solange diese stillen Reserven bilanziell nicht öffentlich gemacht werden und keine Dividende gezahlt wird, wird der Kurs wahrscheinlich eher allmählich weiterwachsen, die Basis für einen kräftigen Sprung nach oben ist aber gelegt und wartet nur auf den richtigen Moment. Mit dem aktuellen Vorstandswechsel (der bisherige Vorstand wechselt in das äußerst vielversprechende EOS-Projekt, das ebenfalls mit FinLab verbunden ist und kaum jemand auf dem Schirm hat) soll auch eine strategische Neuausrichtung verbunden sein, über die auf der anstehenden HV sicher mehr zu erfahren sein wird – möglicherweise wird dann ja einiges des tiefen Potentials gehoben.

 

Bei Baader war zwar der Kursverlauf zuletzt bereits sehr positiv, aber das weitere Potential ist ungebrochen groß. In den vergangenen Jahren hat man sich bilanziell vieler Altlasten entledigt, passend dazu entwickelte sich 2020 ein stark gesteigertes Börseninteresse, das sich im Q1 2021 sogar noch weiter steigerte, so dass man alleine im ersten Quartal `21 schon 60% des Jahresüberschusses von 2020 erwirtschaften konnte. Die angesichts dieses Ergebnisses sehr defensive Prognose 2021 im heute erschienenen Geschäftsbericht sieht einen Jahresgewinn von „über 56“ Mio Euro vor, was einem EPSe von 1,20 und einem sehr günstigen KGVe von unter 7 entspricht. Wesentlicher Treiber dieser Entwicklung ist der Handel, u.a. über das sehr erfolgreiche gettex-Format, das u.a. 0-Euro-Handel via Smartbroker, aber auch über verschiedene Trading Apps anbietet. Die Zahlung von Dividenden wird noch dieses Jahr (mit der anstehenden HV) wieder aufgenommen. In diesem Jahr fällt die Dividende mit 0,25 Euro noch eher gering aus (obwohl das schon rund 3,3% Dividendenrendite entspricht), weil zuerst der Bilanzverlust der Vorjahre ausgeglichen wurde und Rückstellungen gebildet worden sind, im kommenden Jahr ist das Dividendenpotential enorm. Besonders bemerkenswert ist der Blick auf den zum Eigenkapital gehörenden „Fonds für Bankenrisiken“, eine Pflichtrückstellungsposition für Banken. Nach meinen Berechnungen dürfte diese schon nach dem 1. Quartal weitgehend die Auffüllverpflichtungen erreicht haben, so dass voraussichtlich keine oder kaum weitere Rückstellungen im Verlauf von 2021 nötig sein werden. Erkennt man, dass diese Rückstellungen im Q1 über 50% des EBT ausmachten, bekommt man eine Ahnung, wie viel zusätzliches Gewinnpotential hinter dieser Erkenntnis steckt.

 

Bei Yoc habe ich zuletzt eine Trading-Position wieder verkauft, möchte die übrige Position aber unbedingt halten, auch wenn es nicht zum üblichen Value-Ansatz (KGV, Buchwert) meines Portfolios passt, vielmehr handelt es sich um einen Wachstumswert – daher auch der eher geringe Depotanteil. Nichtsdestotrotz bin ich sehr überzeugt investiert. Yoc ist der europäischen Konkurrenz im Werbemarkt technologisch mit seiner Vis.X-Plattform im Markt für mobile Werbung deutlich voraus. Die großen Werbeagenturen können Yoc Banner und Videos über eigene Schnittstellen übermitteln, die vollautomatisiert in eigene Yoc-Formate umgewandelt werden, die nachweisbar höhere Werbeerfolge bringen, so dass die Nachfrage nach Vis.X deutlich und kontinulierlich wächst. Ebenfalls in Echtzeit können die umgewandelten Formate dann mit Hilfe individueller Kundenzielvorgaben auf den Webseiten der Publisher angezeigt werden. Aktuell erweitert man das Angebot auch auf Apps, was besonders vorteilhaft ist, weil die App-Betreiber sich mit einer Integration der Yoc-Schnittstelle auch längerfristiger auf Yoc als Werbepartner festlegen, denn kein App-Betreiber möchte seine Apps mit vielen Schnittstellen überfrachten. Im laufenden Jahr kann davon ausgegangen werden, den Jahresüberschuss von 9 auf 30 Cent mehr als zu verdreifachen. Yoc profitiert dabei von sehr niedrigen Grenzkosten, wodurch das künftig geplante Umsatzwachstum von 20% p.a. zu hohen Anteilen auf den Gewinn durchschlägt. Während man in anderen AGs häufig verschiedene Experten für verschiedene Geschäftsaspekte fragen muss, um handfeste Informationen zu bekommen ist der Vorstand von Yoc auffallend kompetent in allen Dimensionen seines Geschäfts: Der Finanzkennzahlendimension als ehemaliger Investmentbanker, der Werbemarkt mit seinen Kundenanforderungen und genauso mit der technischen Dimension von Vis.X. Die Yoc-Position ist daher nicht nur, aber auch ein Investment in die auffallende Vorstandskompetenz.

 

Neu im Depot ist ArcelorMittal, der weltgrößte Stahlhersteller. Die Stahlpreise kennen nach jahrelanger Flaute und Marktkonsolidierung des ehemaligen Überangebotes aktuell kein Halten mehr und gehen sprichwörtlich durch die Decke. AM hat selbst in der Flaute regelmäßig positive Cashflows erwirtschaftet, musste wegen hohen Abschreibungen aber Verluste ausweisen. Das ist nun vorbei. Alleine im ersten Quartal machte man einen Gewinn von rund 2 Milliarden (!) Euro, was einem Euro-EPS von rund 1,58 entspricht. Seitdem sind die Stahlpreise weiter gestiegen. Bei einigen Produkten gibt es Vorbestellungszeiten von neun Monaten. Aufs Gesamtjahr gerechnet kann ein EPS von 6-8 Euro entstehen, also ein KGV von 4 oder weniger. Zusätzlich zur Dividende läuft ein Aktienrückkaufprogramm. Vor lauter Tesla- und Google-Phantasie scheinen Stahlhersteller noch nicht wirklich im Blick der Märkte zu stehen.

 

Und noch kurz ein Blick auf die MicroCaps außerhalb des Wikifolios: Brüder Mannesmann habe ich nach den Jahreszahlen mit gutem Gewinn verkauft. Bei Ekotechnika habe ich infolge der russisch-ukrainischen Deeskalation und in Erwartung starker Zahlen wieder aufgestockt. Ganz neu dabei sind erstens Coinix, ein Händler von spezialisierten Kryptowährungen jenseits des Bitcoins. So kann ich endlich am Krypto-Markt mitmischen, ohne mich selbst aufwendig technisch einarbeiten zu müssen. Der Coinix-Kurs ist naturgemäß sehr volatil, da auch die Kryptos stark schwanken. Ich sehe hier aber eher ein langfristiges Investment. Zweitens hat die Varengold Bank in mein Depot gefunden. Altlasten lässt man mittlerweile hinter sich und hat im Q1 satte 28 Cent EPS erwirtschaftet, hochgerechnet aufs Gesamtjahr wäre das ein KGV von 3. Klar ist aber wie immer: Diese MicroCaps weisen auch besondere Risiken auf. Da setze ich im Wikifolio auf deutlich weniger spekulative und solidere Werte, die trotzdem über großes Potential verfügen.

 

Das Depot steht aktuell bei 256 Punkten.

 

 

 

 

 

 

 

 

Am vergangenen Freitag erschien der Geschäftsbericht von Ökoworld, das ich schon seit etwa einem Jahr auf meiner Watchlist habe. Ökoworld emittiert Fonds, die relativ teuer sind, aber sorgfältiger als ESG-Fonds auf ökologisch-soziale Kriterien überprüft werden. Gerade bei weniger finanzaffinen und "grün" denkenden Menschen kommt die hohe Glaubwürdigkeit des Unternehmens, das auch diverse zivilgesellschaftliche Initiativen fördert, gut an. In einer Zeit, in der durch die Negativzinsen auch Menschen in die Aktienmärkte gedrängt werden, die Aktienanlage bislang eher für "Teufelszeug" hielten, ist diese Glaubwürdigkeit ein viel gefragtes Asset, die es Anlegern erlaubt, ihre bisherigen Widerstände zu überwinden und mit einem guten Gefühl an der Börse anzulegen. Das kann der Alt-68er oder auch die junge Akademikerin sein, beide haben Geld, das sie vor allem ökologisch-ethisch korrekt anlegen möchten.

 

Die Fonds von Ökoworld boomen. Wer die Finanzmeldungen der Firma anschaut, bemerkt sofort das enorme Wachstum. Der Gewinn schwankt etwas, da wesentliche Gewinnanteile performance-abhängig sind, aber durch das schnelle Wachstum sorgen mittlerweile schon die reinen Bestandsgebühren für gute Gewinne. Dank eines sehr starken 2. Halbjahres 2020 liegt das KGV trotz Kursanstieges nur bei rund 11. Das verwaltete Vermögen hat sich alleine seit November 2020 aber um über 50% auf 3,5 Milliarden Euro weiter gesteigert, so dass deutliche Mehrgewinne denkbar sind, wenn die Fondsperformance weiterhin stimmt. Mittlerweile macht Ökoworld schon Werbung vor der Tagesschau und man hat ein ökologischen Erlebnis- und Beratungszentrum zur Kundenakquise errichtet.

 

Mein Einstieg erfolgte trotz vorab gemeldeter Zahlen erst am Freitag nach Prüfung des Geschäftsberichtes auf mögliche Einmaleffekte oder Fallstricke, denn das Wachstum wirkte fast "zu gut". Aber bis auf die möglichen Schwankungen durch Performance Fees liegt hier einfach eine immense Nachfrage dem Erfolg zugrunde. Aufgrund der hohen kurzfristigen Chancen verkaufte ich den Bestand an Freenet (+20%), das mittelfristig  sicher weiter Chancen bietet, kurzfristig aber schon ganz gut gelaufen ist, um Einstiegskapital verfügbar zu haben. Ökoworld liegt am 1. Handelstag nach dem Einstieg schon 5% im Plus, dürfte aber noch reichlich Potential haben.

Kurze Klarstellung hinterher: Die Assets under Mangement betragen aktuell erst gut 3 Mrd. Euro, die 3,5 entstammen einer Hochrechnung für Ende Juli 2021 für  gleichbleibende Fondskurse.

Fundamental änderte sich zuletzt nicht viel. Am Donnerstag war die FinLab-HV, auf der in Aussicht gestellt wurde Gewinne mit Fintechs zu realisieren, als Aktionär würde es mich freuen. Bei Ökoworld fiel zuletzt auf, dass vor der Tagesschau wieder Werbespots für den "Ökoworld Klima"-Fonds gesendet wurde - offenbar war die letzte TV-Kampagne im April erfolgreich. Dividenden flossen bei GAC und UBM. Regeneron verkaufte Covid-Medikamente an die EU, was für weitere Gewinnsteigerungen sorgen dürfte. Ausstehend sind die spannenden Hauptversammlungen von Ökoworld, UniDevice, baader, MPH und Yoc. Bei der German Startups soll noch im Juni das Erreichen der Milliarden-Marke und der damit verbundene Start des neuen Fonds erfolgen - diese Meldung könnte für einigen Aufwind sorgen.

Das Wikifolio insgesamt erzielt aktuell neue Rekordkurse und steht nun bei 384 Punkten. In den letzten Tagen war dafür vor allem das gute Marktumfeld verantwortlich, Aktien sind einfach auf breiter Front gestiegen. Doch ein gutes Investment erkennt man ohnehin nicht anhand der kurzfristigen Entwicklung. Während der DAX in den letzten 12 Monaten rund 30% und die allseits gefeierte NASDAQ immerhin rund 46% Plus erzielten, erreichte das Doppelanalyse-Wikifolio im gleichen Zeitraum ein Plus von 115% - schon nach allen Gebühren. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.

Am 20.5. wies ich in meinem Kommentar auf die Chancen der nicht im Wikifolio handelbaren Varengold Bank hin. Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr dadurch zum Mitkauf inspiriert worden seit, heute springt Varengold nach einer Prognoseerhöhung um 60% nach oben. Die Aktie wirkt angesichts der neuen Prognose sogar immer noch sehr günstig.

Nach den jüngsten Unternehmensmeldung vom 24.6. holte der Kurs meiner kleinsten Depotposition, der SGT (bekannt als "German Startups") wieder auf. Ich nutzte diese Entwicklung für einen Ausstieg.

Der Kursanstieg resultiert aus den Fortschritten mit dem geplanten Fonds und insbesondere dem Ausblick auf das Potential des Fonds 2022.

Allerdings stelle ich gleichzeitig fest, dass Ankündigungen zunehmend verwässert werden. So war der Start des Fonds für das 2. Quartal angekündigt worden, nun heißt kurz vor Quartalsende "im Sommer", also im dritten Quartal. Statt 1 Mrd Startkapital werden in der Meldung nun verschiedene Zahlen genannt, die mehr Irritation als Aufklärung auslösen. Mir scheint zunehmend unklar, ob das Kapital wirklich zusammenkommt. Außerdem muss der Fonds dann auch geeignete Unternehmen aufkaufen, das wird auch kein Selbstläufer. Insofern fühle ich mich an der Seitenlinie gerade wohler.

Da das Investment nur unter 4% des Depotvolumens ausmachte, ist die Frage nach einer Reinvestition erstmal zweitrangig, aber wenn sich eine gute Gelegenheit auftut, werde ich natürlich zuschlagen.

Ansonsten steigen die Depotwerte munter weiter an. Das Wikifolio erreicht aktuell ein neues Rekordhoch bei 391,83 Euro.

Gleichzeitig sinkt der "Risikowert" des Portfolios auf 1,05. Da der steile UMT-Anstieg den Risikowert im Winter hochtrieb und dieser Wert immer den höchsten Stand der letzten 200 Tage angibt, ist im 3. Quartal wohl ein weiteres Abnehmen des Risikowertes voraussehbar. Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass der Risikowert einer echt fragwürdigen Berechnung folgt. Da sollte die Plattform eigentlich mal nachbessern. Bis dahin genieße ich einfach meine jüngsten Erfolge. Die 400er-Marke rückt in greifbare Nähe.

Vor einigen Tagen verkaufte ich in Erwartung einer Korrektur konjunktursensibler Werte den größeren Teil meiner Ökoworld-Anlage mit 45% Gewinn (zzgl. noch kassierter Dividende). Außerdem verkaufte ich einen kleineren Teil der ebenfalls konjuntursensiblen Yoc zu +12%.

Wie immer waren die Gewinne im Wikifolio-Mantel erstmal steuerfrei, so dass sie voll für Reinvestitionen zur Verfügung stehen.  Für Teile davon habe ich mir ein paar neue baader-Aktien nach dem kleinen Kurssturz ins Depot gelegt. Der baader-Kurs knickt in fallenden Märkten ähnlich wie LuS regelmäßig überproportional ab, dabei sind die Handelsumsätzer beider AGs in fallenden Märkten überdurchschnittlich hoch. Das "merkt" der Markt immer erst etwas später, daher stellen fallende Kurse hier häufig gute Nachkaufzeitpunkte dar.

In der abgelaufenen Woche trennte ich mich mit hohen Gewinnen von meinen Ökoworld-Anteilen. Der Handel hat sich ziemlich gelohnt! Als Charttechniker würde man wohl von einem intakten Trend ausgehen und weitere Kurssteigerungen schlussfolgern. Ich schließe diese nicht aus, stelle aber fest, dass unter Value-Gesichtspunkten mit einem KGV21e von 12-13 eine faire Bewertung erreicht sein dürfte. Zwar erzielt Ökworld auch weitere Mittelzuflüsse, der Gewinn ist aber stark abhängig von der Erzielung immer neuer Fonds-Rekorde, so dass für HJ2-21 und 2022 eine Widerholung der zuletzt guten Gewinne keineswegs selbstverständlich erscheint. Zudem hat Vorstand Platow auf der HV deutlich gemacht, dass er die Interessen der Vorzugsaktionäre (einzige börsengehandelte Klasse) recht geringschätzt, so dass auch in Sachen Tarnsparenz und Dividende keine größeren Sprünge mittelfristig zu erwarten sind. Der Wechsel in den PrimeStandard wurde auf der HV sogar kategorisch ausgeschlossen. Insofern nahm ich gerne die Gewinne mit.

 

Außerdem konnte ich zugunsten des Depots ein paar schöne kleine Trades bei baader und Yoc realisieren, bei denen günstig ge- und teuer verkauft wurde. Der UniDevice-Kurs schwächelt aktuell, so dass ich günstig nachgekauft habe. Die aktuell geringen Kurse bei UniDevice und MPH führen auch dazu, dass trotz der oben beschriebenen Handelsgewinne noch keine neuen Höchststände im Wikifolio erreicht worden sind. Das Depot hält sich stattdessen nahe dem bisherigen Höchstniveau bei jetzt 389 Punkten.

 

Die kommenden Halbjahreszahlen vieler Unternehmen könnten eine gute Gelegenheit darstellen, den 15%-Cash-Anteil gewinnbringend zu investieren.

Die letzten zwei Wochen war ich eigentlich im Urlaub - "eigentlich", weil sich in der Zeit einige Handelsgelegenheiten auftaten und ich wohl sogar überdurchschnittlich aktiv war in dieser Zeit. Trotzdem war es schön, sich dabei mit italienischer Sonne bescheinen zu lassen

Am Montag letzter Woche gab es einen Kursrutsch, der einige Aktien überproportional erfasste, u.a. die gerade von mir verkaufte Ökoworld. Hier konnte ich günstig wiedereinsteigen und nur wenige Tage später mit +12% verkaufen. Eine andere Gelegenheit bot sich durch gute Zahlen der Adva Optical, die sich ebenfalls nur wenige Tage im Wikifolio befand und in der kurzen Zeit +13% schaffte.

 

Etwas nachgekauft habe ich nach Kursrückgängen auch bei GAC und UniDevice. GAC rutschte mit dem ganzen chinesischen Markt runter. Hier denke auf den Gesamtmarkt Chinas auch ich, dass die politischen Risiken bisher zu kurz gekommen sind in der Bewertung. In der aktuellen Korrektur fehlt aber auch etwas - nämlich die Differenzierung. China-Wert ist nicht gleich China-Wert.

Die Betroffenheit der Werte durch politische Risiken ergibt sich vor allem aus 2 Faktoren:

1. Digitalrichtlinien
Je digitaler die Ausrichtung des Unternehmens ist, desto eher werden Richtlinien und Beschränkungen von Freiheiten das Unternehmen treffen.

2. Exportrisiken
Je exportorientierter das Unternehmen arbeitet, desto höher sind ebenfalls die Risiken, da Sanktionen, Zölle u.ä. Handelsbeschränkungen im sich immer weiter verschärfenden Konflikt drohen.

Gleichzeitig weiß China, was im der Kapitalmarkt bietet und wird ihn keinesfalls völlig verprellen.
Die Auswahl von Unternehmen ist daher nun entscheidend. Im Sinne obiger Überlegungen haben ich nun bei der Guangzhou Automobile Group (GAC) nachgekauft.

 

UniDevice fiel im Kurs dagegen wohl wegen der Meldungen über "Chipmangel", den auch Apple bestätigte. Was bei Apple zu Schwierigkeiten führen kann, ist für UD aber bares Geld wert: Hier profitiert man von Beschaffungsproblemen im Markt, da gerade dann nützliche Preisunterschiede auftreten. Auf der HV in Berlin hatte Vorstand Pahl hierzu einiges erläutert. Die HJ-Zahlen folgen noch. Bei einer kräftigen Erholung möchte ich darauf achten, dass der Depotanteil UDs aber nicht längere Zeit über 20% liegt, so dass dann Teilgewinne realisiert werden können.

 

Neu im Depot ist AlzChem, ein für seine Größe (Mk 250 Mio) überraschend diversifiziert aufgestelltes Spezialchemieunternehmen aus Bayern. Statt auf einen der sechs großen Anwendungsbereiche (von Landwirtschaft über Pharma bis zu Erneuerbaren Energien) spezialisiert man sich auf eine chemische Verbindung, die NCN-Kette, und nutzt deren Möglichkeiten in allen potentiellen Einsatzgebieten. Das Zukunftspotential wirkt gewaltig, da große technische Durchbrüche erzielt worden sind. So erreicht man z.B. durch Zugabe kleiner Mengen Kalkstickstoff zu Gülle, dass 97% der Co2- und sogar 99% der Methan-Freisetzung dabei verhindert werden. Da insbesondere der Methan-Ausstoß als stark klimaschädlich gilt, hat alleine diese patentierte (!) Innovation das Potential riesigen Wachstums. Mehr Infos zu den Hintergründen findet Ihr im GB und hier:

https://www.umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft/beitrag-der-landwirtschaft-zu-den-treibhausgas#treibhausgas-emissionen-aus-der-landwirtschaft

 

AlzChem ist aber kein Hoffnungswert, sondern erzielt schon heute sehr starke Ergebnisse. Man zahlt rund 3% Dividende, das KGV21e liegt nur bei etwa 8 - auch weil das Geschäft heute schon enorm boomt. Umsatz- und Gewinnwachstum sind hoch, erst kürzlich hat man die Produktionskapazitäten noch einmal erweitert und die Prognose wieder erhöht. Weitere Erhöhungen sind meines Erachtens wahrscheinlich.

 

Das Depot ist jetzt wieder vollständig investiert und freut sich unterdessen über einen neuen Investor (vielen Dank für das Vertrauen!) und liegt wieder nah am Allzeithoch bei 393 Punkten. Die nächsten Ziele sind 400 Punkte und 200.000 Euro investiertes Kapital - ich bin gespannt, wann es so weit ist!

Bei Yoc gab es heute eine Meldung, die nach wenig aussieht, aber doch viel für das Unternehmen bedeutet: Der eigene AdServer ist fertiggeworden.

Der Vorstand hat häufig betont, dass es in der Anfangsphase einfacher war, auf Google-Technologie zurückzugreifen, dabei aber bestimmte Einschränkungen bestehen, die sich erst durch einen eigenen AdServer auflösen lassen, mit dem man nun alle Freiheiten hat. Yoc ist damit vom jugendlichen zum erwachsenen Unternehmen gereift.

https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2021-08/53575884-dgap-news-yoc-ag-yoc-s-technologieplattform-vis-x-r-erreicht-den-naechsten-meilenstein-durch-die-entwicklung-von-eigenem-ad-server-022.htm

Insgesamt gab es heute drei Veröffentlichungen zu Halbjahreszahlen im Depot:

Bei Yoc lagen sie leicht über den Erwartungen, bei Alzchem deutlich über den Erwartungen. Und Regeneron, obwohl es ein von etlichen Top-Analysten begleitet wird, hat die Erwartungen der Analysten schon fast pulverisiert. Ursächlich hierfür war die Abrechung des Covid-Medikamentes, das man an die US-Regierung bereitstellte, was erstaunlicherweise kaum ein Analyst auf dem Zettel hatte.


Die Zahlung der ausgestellten Rechnung an die US-Regierung dürfte in wenigen Wochen erfolgen, kurzfristig steht Regeneron ein Cashflow von 2,8 Milliarden (!) USD ins Haus!

Ein neuerliches Aktienrückkaufprogramm ist daher aus meiner Sicht sehr wahrscheinlich und wurde heute im Investorencall auch bereits angedeutet ("wir wollen weiterhin gute Gelegenheiten zum Kauf eigener Aktien nutzen" oder so ähnlich).

Ich habe unterdessen bei AlzChem nochmal direkt nachgefragt und schnell eine umfangreiche Antwort erhalten. Methan wird nach Ausbringung der Gülle ohnehin nicht mehr freigesetzt, das geschieht fast ausschließlich während der Lagerung (>99% lt Amon et al 2005). Durch die Menge an verwendetem Eminex lasse sich die Wirkungsdauer auch während der Lagerung sehr zuverlässig berechnen, so dass man eigentlich nur überlegen muss, wann man die Gülle aufs Feld bringen möchte.

Schon am 8.9. soll Eminex umfassend in München, am 9.9. dann nochmal in Münster vorgestellt werden, begleitend werde dann auch viel Material veröffentlicht. Die Wirkung Eminex' halte jedenfalls nicht nur kurz, sondern für einige Monate an.

Ein sehr interessantes Interview mit dem Vorstand erschien zudem heute hier:
https://www.brn-ag.de/39223-RekordHalbjahr-2021-AlzChem-Prognose-

Auch wenn die Kurse sich spontan noch eher wenig bewegen (nicht untypisch), waren das drei sehr gute Nachrichten für die nächsten Wochen im Wikifolio.

Buy Doppelanalyse (Chance) SL+ (WF)

Im Depot hat sich wieder ein bisschen was getan. Während GAC beinahe wie nach Fahrplan mit der Vorstellung der neuen Akku-Generation im Kurs anzieht (das war schon seit Februar prognostizierbar) und damit zuletzt einer der Top-Performer war, konnten die Tochtergesellschaften der MPH weder im klinischen Bereich noch mit den Corona-Schnelltests überzeugen, so dass ich MPH als Reaktion auf die Zahlen aus dem Depot genommen habe. Bei GAC habe ich Teilgewinne mitgenommen, ebenso bei Regeneron, das sich auch sehr gut entwickelte.

 

Das freigewordene Kapital ist weitgehend bereits reinvestiert, gleich drei Werte sind neu im Depot, wenn auch teilweise noch mit sehr kleinen Anteilen. Günstige Kurse könnten hier zu Nachkäufen genutzt werden.

 

Erster neuer Wert ist DocCheck. DocCheck betreibt eine gleichnamige Webseite, die sich an Ärzte richtet. Hier lässt sich Fachwissen austauschen, Vernetzung herstellen und im Shop spezialisierter Praxisbedarf einkaufen. Mit den vorläufigen Halbjahreszahlen hat die Gesellschaft ihre Ebit-Prognose gleich um rund 50% angehoben. Der pandemiegeförderte Digitalisierungstrend hat also auch das Gesundheitssystem erfasst - und einiges spricht dafür, dass die vielen neuen Nutzer bleiben können. Der Depotanteil ist sehr klein, weil sich zum Zeitpunkt der Meldung ein größerer Einkauf nicht möglich war, perspektivisch stellt sich hier die Frage nach Zukauf oder Gewinnmitnahme, denn Depotanteile unter 5% möchte ich mittelfristig eher nicht halten.

 

Als zweites habe ich Haier Smart Home gekauft. das chinesische Unternehmen verfügt über eine eigene deutsche Aktiengattung, die D-Shares. Es stellt vernetzte Haushaltsgeräte her (ähnlich wie Miele), und ist in Asien ein großer Player. In Europa kann man die Geräte z.B. über Amazon kaufen. Wer nach dort nach Haier sucht, findet auffällig gute Produktbewertungen. Das erklärt auch den Erfolg des Unternehmens. Die Halbjahreszahlen verzeichneten gutes Wachstum in Umsatz, Gewinn und Cashflow gegenüber 2019 und 2020.

 

Dritter neuer Wert im Depot ist die CCCC - die China Communications Construction Company. CCCC baut Infrastruktur im großen Stil: Straßen, Schienen, Häfen und Flughäfen. Es zeigt sich an den Halbjahreszahlen, dass China mittlerweile postcoronal wieder voll durchstartet. Das KGV 2021 dürfte bei unter 4 zum aktuellen Kurs liegen. Zwar ist der Spread im deutschen Handel beim Einstieg unangenehm hoch, angesichts der so niedrigen Bewertung erscheint mir ein Einstieg mit 5% Depotanteil aber dennoch lohnenswert für meine Investoren.

 

Zwei der drei neuen Werte sind somit chinesische Aktien. Auch daher hatte ich bei GAC Gewinne mitgenommen, denn der China-Anteil soll im Depot nicht zu groß werden. Mit aktuell rund 14% als Summe aller drei Einzelwerte liegt der Anteil aber auch deutlich unter den 20%, die ich aus Diversifikationsgründen nicht überschreiten wollen würde. Gleichzeitig bestehen hier meines Erachtens sehr gute Gewinnchancen.

Das Depot erreicht heute ziemlich genau den jüngst anvisierten Rekordwert von 400 Euro. Ein kleiner Grund zum Feiern - und ein großer Ansporn, perspektivisch auch die 500 in Angriff zu nehmen :)

Durch die Vergünstigungen bei Haier habe ich hier heute nachkaufen können. Damit hat Haier jetzt eine annehmbare Depotgröße erreicht. Außedem wanderten noch ein paar Stücke ArcelorMittal ins Depot, da der Stahlpreis unverändert hoch bleibt.

Von UniDevice kam heute eine Prognoseerhöhung. Hier werden also offenbar die Ankündigungen wahr, dass man nach q2 wieder volle Fahrt aufnehmen könne. Schon die alte Prognose war ambitioniert, sie jetzt zu übertreffen ist eine sehr gute Nachricht.

Für Micro-Cap-Interessierte: Im privaten Depot ist jetzt Hammonia gelandet, eine Hamburger Reederei. Sehr markteng, nur in Hamburg handelbar, KGV22e aus meiner Sicht 2-3. Wie immer bei MicroCaps: Nichts für unerfahrene Anleger, aber womöglich sehr attraktiv für andere.

Die WHO empfiehlt Regenerons Antikörpercocktail nun zur Covid-Behandlung:

https://www.reuters.com/article/health-coronavirus-regeneron-who/who-backs-regeneron-covid-19-drug-cocktail-as-un-body-calls-for-equal-access-idUSL4N2QP29Q

Das könnte nochmal einen echten Verkaufsschub bringen!

Heute und gestern gab es einige Neuigkeiten, die das Wikifolio, aber auch mein darüber hinausgehendes MicroCap-Depot belangen. Insbesondere wurden verschiedene Halbjahresberichte veröffentlicht.

 

1. GAC veröffentlichte den HJB, der ein KGV von 7 fürs GJ erwarten lässt. Zudem wurde der neue Aion mit Graphenbatterie vorgestellt. Heute wurde wurde noch der Markteintritt in Nordamerika (zunächst: Mexiko) verkündet.

 

2. Auch Haier veröffentlichte einen HJB, der auf ein 7er-KGV hinauslaufen wird. Die Chipkrise scheint Haier nicht zu spüren, man ist postcoronal wieder voll auf dem Wachstumspfad zurück.

 

3. CCCC hat heute ebenfalls den HJB veröffentlicht, der die Erwartung eines 3er-KGV nochmal stützt. Über 20% der Projektvolumina werden nun schon außerhalb Chinas entwickelt

 

Die drei vorgenannten Werte sind rund die mögliche Evergrande-Insolvenz zusammen mit allen anderen China-Werten ein ganzes Stück nach unten gezogen worden, so dass sich ein Einstieg aktuell lohnen kann, wenn man nicht erwartet, dass Evergrande noch größere Auswirkungen auf den Gesamtmarkt haben wird. Im Wikifolio zahlt sich das Risikomanagement aus. Erst kürzlich hatte ich ja berichtet, dass ich chinesische Werte trotz der guten Aussichten nur als kleinere Beimischung verwenden werde - das war eine gute Entscheidung.

 

4. Die Deutsche Forfait hat auch den HJB veröffentlicht, die Geschäfte laufen weiterhin sehr gut. Das EPS wird voraussichtlich rund 30-35 Cent betragen und damit etwa ein 5er-KGV erreichen. 2022 könnte eine Dividende erstmals wieder Thema werden.

 

5. Die Varengold Bank veröffentlichte den HJB und hatte heute HV. Die Zahlen sind hervorragend und wirken vor allem auch sehr nachhaltig erwirtschaftet, es entsteht zum Jahresende wohl ein KGV von etwa 3. Allerdings schweben noch Cum-Ex-Altrisiken über der Gesellschaft, auch wenn externe Experten und auch der Wirtschaftsprüfer hier keine Erfolgsaussichten für die französische Depotbank sehen, die gegen Varengold klagt.

 

6. Schon ein paar Tage alt sind HJB und HV der Hammonia Schiffsholding. Hier liegt nach der sehr gelungenen Neuvercharterung eines Schiffes ein KGV von 4 in greifbarer Nähe - 2022 könnte es sogar bei 3 liegen, wenn man die Berolina im Frühjahr ähnlich erfolgreich verchartert.

 

Die drei vorgenannten Werte befinden sich nicht im Wikifolio, sind zumeist wenig liquide und nur etwas für erfahrene Anleger.

 

7. ArcelorMittal hat weitere 50 Mio Aktien eingezogen, damit allein in diesem Jahr insgesamt schon rund 10% der MK - und das ARP läuft weiter. Die Stahlpreise sind nur leicht zurückgegangen und auch im q3 dürften massive Gewinne erwirtschaftet worden sein; die Gewinne pro Aktie steigen durch das ARP umso stärker.

 

Morgen müssten dann noch die HJB von Hornbach, FinLab und DocCheck folgen. Hier erwarte ich wenig überraschendes. Bei FinLab-Tochter Heliad gab es zuletzt aber Neuigkeiten rund um deren Tochter Enpal, die im Zuge der mutmaßlich anstehenden Solardachoffensive der neuen Bundesregierung noch Schlagzeilen machen könnte. FinLab verbilligte sich zuletzt jedoch deutlich wegen des Kursrückgangs der "Enkel"-Beteiligung Flatex, infolge der geringeren Handelstätigkeiten der Nutzer im Frühling und Sommer.

 

Durch den allgemeinen Marktrückgang und insbesondere den nochmal stärkeren Rückgang in China ist auch das Wikifolio seit dem jüngsten Rekordhoch rund 7% zurückgegangen. Der Indexstand beträgt aktuell 373 Punkte.

Heute habe ich mich von AlzChem leider wieder trennen müssen. Leider, weil der Grund meines Einstieges (ohnehin tolle Zahlen + Eminex)  eigentlich weiter intakt ist und ich die weitere Entwicklung sehr gerne mitgenommen hätte. Aber man darf an der Börse eben nicht den Fehler machen, sich an eine ehemals gute Idee zu klammern, sondern muss immer wieder neu abwägen.

 

Seit meinem Einstieg Ende Juli sind die Energiepreise (insbesondere Strom und Gas) extrem gestiegen. Chemieunternehmen gehören zu den energieintensivsten Unternehmen überhaupt, und auch AlzChem verbraucht sehr viel Strom, aber auch viel Gas. Zumindest beim Strom hat man sich zwar bis Ende 2022 rechtzeitig gegen steigende Preise abgesichert, doch mehren sich mittlerweile die Anzeichen, dass die krass gestiegenen (und noch weiter steigenden) Preise keine Eintagsfliege bleiben werden - und dass das Gas eben auch sehr teuer wird. Der Preisanstieg erfolgt zudem in einer selten erlebten Geschwindigkeit und Dimension. Daher betrachte ich das Chance-Risiko-Verhältnis bei ALzChem nun als deutlich verändert, weshalb ein Verkauf folgerichtig war. Erfreulicherweise ergab sich durch die Energiepreise nur ein leichtes Minus von rund 6,5% bei Alzchem, das damit trotz der deutlichen Eintrübung der Geschäftsbedingungen nur ähnlich stark gefallen ist wie der Gesamtmarkt ohnehin zuletzt. Normalisiert sich die Lage in ein paar Monaten, kann ich mir sehr gut vorstellen, erneut bei AlzChem einzusteigen, aber zunächst erscheint mir das Risiko kurzfristiger Kursverluste zu hoch.

 

Die 10% Cash, die nun im Depot liegen, werden beim Eintreten einer guten Gelegenheit natürlich schon zuvor neu investiert, dafür sondiere ich gerade den Markt. Das Depot steht wieder leicht erholt bei nun 378 Punkten.

Ich habe gestern das freigewordene Kapital in Ökoworld investiert. Dort war ich zuletzt im Juli ausgestiegen und hatte die Aktie auf der Watchlist behalten. Nun konnte ich rund 4% günstiger zurückkaufen. Entscheidend waren aber nicht diese 4%, sondern zwei andere Faktoren: Erstens hat sich gezeigt, dass Aktionäre in der Spitze bis zu 120 Euro zu zahlen bereits waren - so dass ich meine Erwartungen eines zugetrauten KGV-Multiples nach oben korrigiert habe. Zweitens - und viel wichtiger - ist aber der HJB bereits erschienen. Gemeinsam mit den Fondsdaten ergibt sich das Bild, dass der Vertrieb von Ökoworld-Fonds ganz hervorragend läuft.

 

Der aktuell starke Kursrückgang bei ÖW rührt daher, dass ohne neue Fondshöchststände keine Performance Fees von der Gesellschaft mehr einbehalten werden können, was die Gewinne zunächst einmal reduziert. Das ist prinzipiell auch richtig; aber: Betrachtet man das Wachstum der Fondsvolumina, zeigt sich, das ÖW im Jahr 2021 alleine durch die Bestandsgebühren bereits den kompletten Umsatz von 2020 einfahren kann. Diese Bestandsgebühren sind performance-unabhängig und werden mit dem weiteren Wachstum sogar noch weiter wachsen. Für 2021 erwarte ich nach meinen aktualisierten Hochrechnungen nunmehr ein EPS von 8,64 Euro selbst dann, wenn von Beginn des Kursrückgangs an keine weiteren Performance Fees mehr anfallen sollten. Zudem sitzt Ökoworld zum Halbjahr bereits auf einem enormen Cash-Berg von fast 100 Mio Euro (das ist mehr als der gesamte Umsatz 2020)! Demzufolge erwarte ich wieder Kursanstiege bei Ökoworld.

 

Sollte dann zum Jahresende noch etwas Rally im Markt aufkommen, so dass auch neue Performance Fees generiert werden können, sind auch Kurse deutlich oberhalb von 120 Euro gut denkbar.

 

Das Wikifolio steht weiter bei 378 Punkten und ist nun wieder voll investiert.

In den vergangenen Tagen gab es gleich einige Zahlen fürs dritte Quartal, die unterschiedlich gut ausfielen und eine Reaktion im Depot zur Folge hatten. Den Anfang machte baader, das nur sehr schwache Gewinne im q3 machte, das Ergebnis in seiner Meldung aber ausschließlich als 9-Monatsergebnis präsentierte und ausschließlich positiv schilderte, ohne auf die offensichtlichen Schwierigkeiten im q3 einzugehen. Gerade angesichts deutlich steigender Depotvolumina und ordentlicher Handelsumsätze überrascht das schwache Ergebnis und wäre wirklich erklärungsbedürftig gewesen. Da eine solche Erklärung von baader nicht kam und das Problem totgeschwiegen wurde, habe ich die Aktien verkauft, so dass nun wieder etwas freies Kapital für neue Käufe im Depot vorliegt.

 

Weitere unerfreuliche Nachrichten gab es von UniDevice. Ging man bisher davon aus, dass der globale Chipmangel gut für einen internationalen Handy-Händler wäre (was bis September auch der Fall war), änderte sich diese Lage deutlich. Zwar ist eine leichte Mangelsituation wirklich geeignet, um Preisunterschiede besser ausnutzen zu können, der Mangel ist aber nun so groß, dass UniDevice kaum mehr überhaupt Handys in die Finger bekommt - und dementsprechend auch kaum Umsätze und Gewinne machen kann. Die q3-Zahlen waren noch okay, der Ausblick aufs q4 und die Gesamtjahresprognose müssen aber leider deutlich nach unten korrigiert werden. Immerhin wurde parallel angekündigt, dass die Dividende wahrscheinlich konstant bleiben könne (aktuell bei rund 7% Dividendenrendite). Dennoch korrigierte die Aktie um rund 20% nach unten. Das ist natürlich sehr unerfreulich, aber kein Grund, selbst auszusteigen. Der Chipmangel ist ein 2022 nach allen Prognosen vorübergehendes Phänomen - und Börse handelt die Zukunft. Solange q4 noch Zukunft ist, wird der Unidevice-Kurs wohl eher stagnieren, Aber je mehr sich die Augen der Marktbeobachter auf die Zeit nach dem Mangel richten, desto besser werden die Aussichten für UniDevice - und dann kann der Kurs auch schnell wieder anspringen. Da dies nur eine Frage der Zeit ist, werde ich von meinen Aktien nichts abgeben, sondern mich auf die Kurserholung freuen.

 

Die drei chinesischen Titel legten ebenfalls Q3-Zahlen vor. Bei CCCC und Haier waren es Zahlen, die genau im Erwartungsrahmen lagen und wenig überraschen. Überraschend ist eher das nach wie vor sehr niedrge KGV bei CCCC, auf dessen Aufholung ich gerne warten möchte. Bei Haier überrascht der große Abschlag der D-Shares im Vergleich zu den A- und H-Shares, den es aufzuholen gilt. Bei GAC haben viele Käufer auf den neuen Aion gewartet, der mit seiner Graphen-Batterie glänzt. Das führte im q3 erwartungsgemäß zu niedrigen Umsätzen und Gewinnen - die Oktober-Verkaufszahlen zeigen aber einen Antieg um +112% beim Aion (auf ein neues Allzeithoch), so dass das Q4 umso besser ausfallen dürfte. Die überlegene Batterietechnologie könnte später noch zum Exportschlager werden.

 

Last but not least hat Yoc heute erste Zahlen vorgelegt und entwickelt sich weiterhin sehr gut. Die Prognose wurde nun auf das obere Ende der vormals angegebenen Spanne konkretisiert. Außerhalb des Wikifolios hat auch die bereits vorgestellte Varengold sehr starke q3-Zahlen vorgelegt. Es folgen in Kürze noch Quartalszahlen für ArcelorMittal und Regeneron.

 

Vornehmlich wegen der UniDevice-Zahlen ist der Depotwert etwas zurückgegangen und steht nun bei 379 Punkten.

Nach einer Serie guter Nachrichten habe ich heute NanoRepro zurück ins Depot gekauft. Das PEI hat jüngst rund 20% der in Deutschland zugelassenen Schnelltests widerrufen. Die sich anbahnende Ampelkoalition hat beschlossen, kostenlose Bürgertests wieder einzuführen. Und die Corona-Welle wird immer größer.

 

Dazu kommt die enge Kooperation mit Viromed. Gemeinsam stattet man alle (!) österreichischen Schulen mit völlig neuartigen PCR-Schnelltests aus, die so zuverlässig sind wie andere PCR-Tests, aber schon in rund 20 Minuten ein Ergebnis zeigen. In die Aktie könnte bald wieder einiger Schwung kommen.

 

Und als Nachklapp zur Vorwoche: Die Regeneron-Zahlen haben erneut die Erwartungen übertroffen und das Unternehmen sitzt nun auf einem großen Cash-Berg, der sich durch die weiteren Erfolge des Corona-Medikamentes noch weiter auftürmen dürfte. Perspektivisch könnte das Aktienrückkaufprogramm hier nochmal deutlich ausgebaut werden.