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Erstellt von Erntehelfer 

Doppelanalyse (Chance) SL+ (WF) diskutieren

Doppelanalyse (Chance) SL+ (WF)

WKN: LS9CJQ / Wikifolio /

383,48 €
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Stark, was sich hier entwickelt hat! Seit aus China die Kfz-Exporte nach Europa wachsen (eine Entwicklung, die sich fortsetzen dürfte), werden die Transportkapazitäten knapp und teuer. Die Preise haben sich mehr als verdoppelt. Höegh hat hierdurch wesentlich erhöhte Einnahmen bei gleichbleibenden Kosten. Die Gewinne explodieren, das Unternehmen ist mittlerweile schon quasi finanzschuldenfrei und schüttet nun auch 100 Prozent des Free Cashflows als Quartalsdividenden aus - alleine 1,89 USD für das Q4-23 (noch ausstehend!) bei einem Kurs von rund 12 Euro. Das sind fast 10 Prozent Dividendenrendite - für EIN Quartal wohlgemerkt - und ohne Einmalerträge.

 

Besonders erfreulich ist, dass sich laut Call die neuen, hochpreisigen Verträge für 4-5 Jahre abschließen lassen. Somit handelt es sich nicht um Eintagsfliegen. Die Quote neuer Verträge soll dieses Jahr noch von unter 50% auf über 70% wachsen. Als CapEx sind nur 50 Mio geplant. das lässt auf weitere starke Dividenden hoffen.

 

Ich bin sehr froh, hier noch unter 12 Euro eingestiegen zu sein und freue mich auf die weitere Entwicklung!

Im Fall von Höeghs hoher Dividenden standen einige Steuerüberlegungen an. Da Norwegen nicht in der EU ist und dementsprechend auch keinen Euro hat, fallen grundsätzlich Quellenseuern im Wikifolio an, anders als es bspw. bei einer finnischen Aktie wäre. Die Quellensteuer ist in Norwegen zudem nicht ganz leicht, es gibt zwei Rückerstattungswege und zudem auch noch die Möglichkeit der Vorabteilfreistellung auf 15%. Letztere nutzt offenbar Wikifolio, so dass hier 15% Quellensteuer anfielen (ich hielt nach meinem Verkauf vor dem Ex-Tag (s.u.) extra 10 Papiere im Wikifolio, um das zu verifizieren). Angsichts der diesmal sehr hohen Dividende wären aber auch 15% Quellensteuer schon relativ viel gewesen (ca. 26 Eurocent je Aktie Steuer auf rund 1,75 Euro Dividende). Da der Spread in der Regel nur 3-5 Cent beträgt, war also klar, dass ich die Aktie verkaufen und neu kaufen müsse.

 

Das ist in der Vergangenheit auch sehr gut gelungen in anderen Fällen, nicht selten konnte ich sogar noch günstiger einsteigen als der Dividendenabsclag betrug. Im Fall von Höegh ist es diesmal aber leider nicht gut gelungen. Obwohl Höegh mit 2 Milliarden Euro an der Börse bewertet ist und man bei der Größe einen recht effektiven Marktausgleich in bezug auf die Dividende annehmen könnte ging der Kurs ausgerechnet am Tag vor dem ex-Tag bereits deutlich in den Keller. Zunächst hielt ich das für ein vorübergehendes Phänomen und wartete, allerdings ging der Kurs nur weiter nach unten, so dass die Aktie an dem Tag schließlich rund 60 Cent Preisverfall hatte. Offenbar gab es wesentlich mehr Menschen, die vor dem Ex-Tag noch verkaufen wollten als der Markt das antizipierte. Der eigentliche Dividendenabschlag ab Folgetag viel dann mit etwa 1,40 auch immerhin 35 Cent geringer aus als erwartbar gewesen wäre. Insofern bin ich im nachhinein leider schlauer und hätte in diesem Fall lieber die 25 Cent Steuer gezahlt als hin und her zu traden und 35 Cent fehlenden Abschlag hinzunehmen. das sind zwar keine Unsummen, aber ärgern tut es mich trotzdem. Für die nächste Höegh-Dividende (sie zahlen je Quartal) möchte ich aus dieser Erfahrung lernen und je nach Marktumständen anders agieren. Die Chancen zum jetzigen Preis von knapp 10 Euro / Aktie erscheinen angesichts der zunehmend lang laufenden, hochpreisigen Verträge jedenfalls sehr gut, dass der Kurs bald wieder klettern dürfte.

In der aktuellen Ausgabe der "Anleger Plus" finden Sie einen längeren Beitrag von mir über die Procredit Holding AG, die auch im Wikifolio mit 10% gewichtet ist.

 

Download für Mitglieder gratis hier:
https://sdk.org/leistungen/anlegerplus/anlegerplus-012024/

 

oder hier für Nichtmitglieder:
https://anlegerplus.de/magazin/e-paper/anlegerplus-1-2024/

Mit Sixt hat heute mein größter Depotwert seine Jahreszahlen veröffentlicht. Im Vorfeld war diskutiert worden, welche negativen Auswirkungen die gedämpfte Wirtschaftslage und der Preisverfall bei gebrauchten Elektroautos auf die Zahlen haben könnte, weshalb der Sixt-Kurs in den vergangenen Wochen vom positivem Börsenumfelds nicht mitprofitieren konnte. Meine Haltung bestand darin, investiert zu bleiben, weil sich negative Effekte im Q3 nicht abzeichneten und ich mögliche negative Effekte auch nur für ein vorübergehendes Phänomen hielt, während eine positive Überraschung bei den Zahlen zu einem Kursanstieg führen würde, dem man bei einem De-Investment hinterherlaufen müsste.

 

Besonders stark an den Zahlen war das Umsatzwachstum mit 18% im Gesamtjahr. Das stärkste Wachstum hatte Sixt dabei sogar in Deutschland – trotz der makroökonomischen Entwicklung hierzulande. Auch in Amerika wuchs man aber mit 18%. Rest-Europa war etwas weniger dynamisch (+14%), was sicherlich sehr viel mit den extrem hohen Mietwagenpreisen in der postcoronalen Urlaubssaison 2022 als Vergleichsjahr zu tun hatte. Trotz dieser Sondergewinne durch sehr hohe Preise im Jahr 2022 gelang es Sixt, das EbitDA auch 2023 wieder um 16% zu steigern. Die Wirtschaftslage machte Sixt also nicht zu schaffen, im Gegenteil konnte man weiter kräftig wachsen.

 

Der Preisverfall bei Elektroautos dagegen erhöhte den Abschreibungsbedarf erwartbar deutlich, dazu kam der Zinsanstieg so dass das EBT anders als das EbitDA nicht wuchs, sondern um 15,6% zurückging. Als EPS sind nun 7,24 Euro je Aktie erwartbar, so dass das KGV der Vorzugsaktien bei unter 9 liegt. Als Dividende sollen 3,92 Euro für die Vorzüge gezahlt werden (6,1%). Das sind zunächst mal attraktive Kennzahlen. Der Kurs der Aktie reagierte positiv auf die Zahlen, weil der Ergebnisrückgang gegenüber dem Rekordjahr 2022 kleiner ausfiel als erwartet und der Umsatz weiter stark wachsen konnte.

 

Mitentscheidend war zudem sicherlich der Ausblick: 2024 möchte Sixt die Ausleihe per App groß ausrollen. Jeder, der an Flughäfen schon in Warteschlangen von Mietwagenanbietern gestanden hat, kann erahnen, welchen Vorteil ein Anbieter hat, bei dem man einfach zum Auto gehen kann, es mit dem Handy öffnet und einfach losfährt. Vor allem für Business-Kunden ist diese Zeitersparnis Gold wert, aber auch jeder Urlauber würde ich freuen. Der Fahrzeugzustand wird dann bei der Ausfahrt digital erfasst. Leichter geht es nicht. Ich halte das wirklich für einen sehr bedeutenden Wettbewerbsvorteil, den man hier gewinnen könnte. Es zeigt sich hier, wie wertvoll die IT-Abteilung Sixts ist, die man seit viele Jahren aufgebaut hat und unter anderem das ganze Carsharing technologisch begleitet hat. Während man das Carsharing zunächst sehr gewinnbringend verkauft (und dann unter neuem Namen neu eröffnet) hat, hat man die IT behalten und kann die Technologie jetzt nutzen, um dem Markt solche Angebote zu machen, mit dem mindestens die kleinere Konkurrenz nicht mithalten können wird. Sogar die anderen großen Player könnten ihre Probleme bekommen, hier Schritt zu halten. Zeit ist Geld für die Kunden.

 

Für den Umsatz erwartet Sixt weiteres „deutliches“ (!) Wachstum in 2024. Das EBT soll dagegen nochmal im Bereich von 2023 liegen, da weitere E-Auto-Abschreibungen (vor allem im Q1/24) erfolgen werden. Sixt will daraus lernen, den E-Auto-Anteil entsprechend der Kundennachfrage zurückfahren. Zudem hat man mit dem neuen Stellantis-Deal ein flexibles Abnahmevolumen zu festen Rücknahmepreisen kreiert, das wahrscheinlich auch nützt, um anderen Marktteilnehmern ähnliche Zugeständnisse abzuringen. Die Einmaleffekte aus den Abwertungen werden jedenfalls im Laufe des Jahres 2024 abnehmen und dann ganz verschwinden. Es bleibt ein kräftig wachsender Konzern, der dann umso größere Gewinne schreibt, der 6% Dividende zahlt, dessen Aktie man zum KGV 9 erhält und dessen Technologieführerschaft beeindruckend ist. Wo bekommt man etwas vergleichbares?

 

Ich habe Heidelberg Pharma gewinnbringend verkauft, nachdem das Unternehmen gerade per Adhoc mitteilte, die Thelix-Rechte verkauft zu haben. Mit dem Rechte-Verkauf heute ist die Aktie eigentlich nicht mehr seriös bewertbar, da die entscheidenden Zahlen des Vertragswerkes unbekannt sind.


Für die Entwicklung HDPs im Sinne des Managements ist der Deal positiv, denn es geht ihm ja mehr um die Entwicklung der Eigenpipeline, die durch den Deal ohne KE gesichert werden konnte (zumindest wenn man eine Zulassung unterstellt). Die Thelix-Phantasie ist damit aber auch erstmal Geschichte - und ob sie wiederkehrt (es gibt eine nicht näher erläuterte Rückkehr-Klausel bei sehr hohen Umsätzen) steht in den Sternen. Auf jeden Fall wird bis dahin noch viel Wasser den Neckar hinunterfließen. Insofern konzentriere ich mich auf kurzfristig interessantere Werte und beobachte HDP lieber von der Seitenlinie.

Im aktuellen Bitcoin-Boom frage sicherlich nicht nur ich mich: Welche börsengehandelten Unternehmen profitieren davon sehr direkt?

 

Da fallen einem die Miner ein (z.B. HIVE, in der Regel schon sehr teuer), dann die Blockchain-Techs (z.B. Advanced Blockchain, profitieren aber häufig nur von anderen Coins/Token als Bitcoin und sind schwer zu verstehen) und schließlich die Bitcoin-Investierenden ( z.B. eine Coinix, bei der aber vor allem der Vorstand verdient und nicht die Aktionäre). So richtig befriedigend ist keine dieser Lösungen, zudem sind die Aktien auch alle schon ganz gut gelaufen. Außerdem will ich mich selbst gar keinem Bitcoin-Kursrisiko aussetzen, sondern nur an dem Hype profitieren.

 

Was ist aber eigentlich mit diesen neuen Bitcoin ETF und ETP, mit denen Anleger in Bitcoin investieren können? Schauen wir uns mal an, was da im Dezember erst an den Markt gekommen ist: Der "DDA Physical Bitcoin ETP". Ich selbst würde dort nicht investieren wollen, denn - wie gesagt - ich möchte vom Hype des Bitcoins profitieren, nicht vom Kurs des Bitcoins - ein feiner aber wichtiger Unterschied. Wollen andere dort investieren? Ja:

https://www.ariva.de/zertifikate/A3GK2N/kurse/historische-kurse?go=1&boerse_id=45&month=¤cy=&clean_split=1&clean_bezug=1

 

Die Entwicklung ist beeindruckend. Bis anfang Februar war das Interesse noch gering. Die Handelsumsätze waren täglich niedrig fünfstellig. Schon Anfang März wurde dann aber die Mio-Marke geknackt (wenn man die Börsenplätze addiert, der Handel findet an mehreren Plätzen lebhaft statt).

 

Der Emittent dieser Papiere schnappt sich 0,95% Jahresgebühr und den (sehr unregelmäßig großen) Spread beim Handel. Bei einem täglichen Mio. Umsatz kommen da mittlerweile schon ein paar Taler zusammen, etwa 75.000 Euro im Monat. Der ETP enthielt Ende Februar Bitcoin für 17,3 Mio Euro laut Betreiber DDA - echt nicht übel für einen Start im Dezember 2023 - das zeugt von einem Trend, an dem ich gerne partizipieren würde.

 

Die zunächst schlecht wirkende Nachricht: Die DDA (Deutsche Digital Assets) ist eine GmbH. Also kein Investment, weil GmbH? Oder klingelt es schon bei Euch? Nun ratet mal, wer immerhin 18% an dieser GmbH hält: Die Heliad AG.

 

Schöne Sache - da könnten einige Gewinne ins Haus stehen. Und irgendwie auch spannend, dass ich über einen ganz anderen Weg am Ende wieder bei einem Unternehmen gelandet bin, in das ich bereits investiert bin - nur dass sich für die Krypto-Beteiligungen Heliads jahrelang niemand mehr interessiert hat. Übrigens wurden für Heliad erst 2023 zwei Krypto-Handelsgesellschaften zusätzlich erworben (Heliad Krypto und Heliad Krypto Mgmt.), ein ziemlich guter Zeitpunkt dafür.Bei der Bewertung Heliads ist das noch nicht angekommen. Aber früher oder später dürfte es passieren.

Die SGT meldete jüngst die Auflösung der Kooperation mit ihrem Singapurer Partner und das Platzen des jüngst geplanten Geschäfts. Dies ist sehr ärgerlich, weil es das einzig tatsächlich operative Geschäft der Gesellschaft darstellte, die darüber hinaus Wertpapiere des sogenannten "Heritage Portfolios" hält. Die Marktreaktion auf diese Meldung war extrem, die Aktie stürzte um etwa zwei Drittel. SGT ist als bewusste Risikoposition nur gering im Wikifolio gewichtet, der krasse Sturz hat das Portfolio etwa 10 Punkte gekostet. In der Zwischenzeit habe ich aufwendig Recherche betrieben und gehe grundsätzlich von einer Erholbarkeit des SGT-Kurses auf Grundlage des Heritage Portfolios aus, in dem mit Remerge mindestens eine echte Perle enthalten ist.

 

Zusätzlich beteilige ich mich aktiv an Gesprächen über mögliche Aktienrückkäufe der Gesellschaft, die ihren Buchwert je Aktie - der aktuell mehr als dreimal so hoch wie der Kurs liegt - da Aktienrückkäufe zu den aktuellen Kursen ganz erheblich zu einer weiteren Steigerung des Buchwertes je Aktie beitragen könnten. Auf der Negativseite stehen "wild" anmutende Pläne des Vorstands, plötzlich in "künstliche Intelligenz" als "Megatrend" investieren zu wollen. Solche aus dem Nichts in den Raum geworfene Buzzwords werden am Markt zurecht eher als Warnung als als Chance wahrgenommen. Umso wichtiger ist es, die laufenden Gespräche eng zu verfolgen und den Kurs der Gesellschaft mitzugestalten. erfreulicherweise stellt sich der Vorstand der Diskussion, so dass die Zukunft noch sehr offen ist. Ich werde das möglichst eng begleiten und davon weitere Entscheidungen abhängig machen. An der Hauptversammlung im Sommer werde ich als Sprecher der SdK teilnehmen. Spätestens danach sollte sich einige Klarheit ergeben haben über die weiteren Chancen und Risiken des Investments. Zu den aktuellen Tiefkursen werde ich die Aktie bis auf weiteres mit aktuell risikoarmen ca. 2% Gewichtung im Depot halten.

Von der YOC AG als zweitgrößter Portfolio-Position gab es kürzliche eine Adhoc-Meldung zu den Aussichten für das laufende Geschäftsjahr: YOC rechnet demnach erneut mit rund 20% Umsatzwachstum, jeder Krise zum Trotz. Der Jahresüberschuss soll sogar um rund 40% wachsen, was die Skalierbarkeit des stark digitalisierten Geschäfts erneut unterstreicht.

 

On top kommen Chancen, die sich aus der sehr wahrscheinlichen, aber noch nicht feststehenden weiteren Expansion ergeben. Nachdem man vor zwei Jahren in die Schweiz expandierte und letztes Jahr nach Finnland expandierte (jeweils finanziert aus den laufenden Gewinnen der AG), dürfte dieses Jahr ein weiteres Land dazukommen, ich tippe auf ein skandinavisches. Hierdurch könnte sich insbesondere der Umsatz noch weiter steigern – Gewinne dürften dann ab 2025 beigetragen werden, so wie im laufenden Jahr erstmals die finnische Tochter Gewinne beitragen dürfte. Der Kurs reagierte zurecht sehr positiv auf diese Aussichten.

 

Im Mai erscheint ein ausführlicher Artikel von mir über die YOC AG in der AnlegerPlus, der Mitgliederzeitschrift der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger, SdK, den ich interessierten Anlegern jetzt schon ans Herz lege.

Auch die Halyk Bank meldete ihre Jahreszahlen und kündigte wieder eine starke Dividende an – oder besser gesagt gleich zwei Dividenden. In 2023 erwirtschaftete die Bankengruppe ein EPS von etwa 5 Euro je GDR, was einem KGV von etwa 3 entspricht. Mit anderen Worten verdient das Unternehmen in nur drei Jahren seinen gesamten Marktwert – sogar schon nach Steuern. Und das lag nicht an einem Ausnahmejahr, auch 2022 erzielte man bereits 4 Euro. Der weitere Anstieg im Jahr 2023 lässt sich vor allem auf die Ausdehnung der Zinsmargen nach Ende der Ultraniedrigzinsphase zurückführen.

 

Die Hälfte des Jahresüberschusses soll in die zwei Dividenden überführt werden, so dass etwa 17% (nachhaltige!) Dividendenrendite erwirtschaftet werden können. Rein wirtschaftlich betrachtet müsste ich noch viel stärker in Halyk investieren, wegen grundsätzlich denkbarer politischer Risiken bei einem Unternehmen mit Sitz in Kasachstan halte ich mich damit aber zurück. Gleichzeitig sollte man das Land und Halyk jedoch nicht unterschätzen, in Sachen Digitalisierung bspw. könnte Deutschland sich hier einiges abgucken.

Nordwest Handel, mit rund 10 Prozent im Wikifolio gewichtet, meldete ebenfalls Jahreszahlen. Die Umsätze fielen erwartungsgemäß deutlich, was rein auf den Fall der Stahlpreise zurückging. Weil der Stahl nur weitergereicht wird, ist war dieser Umsatzrückgang irrelevant für die Gesellschaft. Das zeigt sich am Gewinn, der auf ein neues Rekordhoch kletterte und ein EPS von 3,93 Euro bedeutete. Bei einem Kurs von nur 21 Euro wirkt die Aktie spottbillig, was ein Stück weit mit der geringen am Markt verfügbaren Stückzahl und Handelbarkeit zusammenhängen dürfte – für Fonds ist der FreeFloat einfach zu klein, zumal der Hauptaktionär rund 64% der Aktien hält. Für Privatanleger und nicht allzu große Wikifolios ergeben sich daraus Chancen.

 

Die Dividende steigt nun auf 1 Euro (knapp 5% DivR). Das Jahr 2024 wird ein Stück weit als Übergangsjahr erwartet, weil zwei große Investitionen anfallen: Die S4Hana-Umstellung der IT (kommt gerade auf alle Unternehmen zu) und der Bau des neuen Zentrallagers, dessen Fertigstellung durch neue Flächen und hochgradige Automatisierung Nordwest hohe neue Chancen ermöglicht. Durch diese Sonderkosten wird das EPS 2024 auf voraussichtlich „nur“ etwa 3,40 Euro fallen, was nach Zahlung der Dividende zu einem KGV von etwa 6 führen würde. Je mehr dann das Ende der Investitionsphase in den Köpfen der Investoren ankommt, desto mehr wird der Blick auf die weiteren Gewinnanstiege 2025 fallen. Dementsprechend bin ich weiter sehr zuversichtlich für die Entwicklung Nordwests.

Ich hatte vor dem heutigen HDP-Call nochmal einige Aktien ins Wikifolio gekauft in der Hoffnung auf eine (positive) Klärung der offenen Fragen zum Zircaix-Deal. Leider gab es die Klärung nur semi, und was es gab, war auch nicht besonders vielversprechend.

Als ich hier kurz nach der Meldung vom 4.3. schrieb, dass der Gewinnfaktor des Investors, nach dem die Zircaix-Rechte an HDP zurückwandern könnten, möglicherweise um die 2 liegen könnte, fanden einige hier das viel zu hoch. Heute im Call wurde gesagt, dass marktübliche Faktoren zwischen 2 und 4,5 lägen und HDP einen guten Deal gemacht habe. Die 2 waren also eher noch etwas zu positiv geschätzt, ich erwarte jetzt eher 2,2 bis 2,5.

Für 2024 wurde erklärt, was das "Maximung" von 75 Mio USD bedeutet, dass man für eine Zulassung erhalten könnte. Demnach werde die Summe kleiner, wenn es zu Verzögerungen in der Zulassung kommt.

Insgesamt konnte der Call aus meiner Sicht leider keine neue Phantasie auslösen und ich habe die Stücke wieder abgegeben, immerhin 1% Gewinn ist hängengeblieben.

Im Jahresbericht des größten Depotwertes Sixt finden sich einige interessante Details, ergänzend zu den bereits bekannten Zahlen.

 

1. Die Zinsbelastung des Konzern wuchs von 2022 zu 2023 um 72 Mio infolge der inflationsbedingten, steilen Zinswende. Hier bestehen Ersparnispotentiale wenn es wie erwartet in diesem Jahr wieder zu Zinssenkungen kommt.

 

2. Die Abschreibungen auf Fahrzeuge erhöhten sich um 162 Mio, nach meinen Rechnungen etwa hälftig verbunden mit der Geschäftsausweitung und den Sonderabschreibungen für den überraschenden Preisverfall von E-Fahrzeugen, insbesondere Teslas.

 

Beide Effekte zusammen ergeben ein Ersparnispotential von etwa 100 Mio Euro für 2025. Dazu kommt das laufende Umsatzwachstum.

 

Im laufenden Jahr wird Q1 nochmal stark unter erneuten E-Abschreibungen leiden und ein schlechtes Ergebnis anzeigen. Zunehmend wird nach meiner Erwartung dann aber das Auslaufen der Sonderkosteneffekte eintreten und im Laufe des Jahres 2024 sollte es ab Q2 immer deutlicher werden, welche starke Entwicklung hier - bislang noch überlagert von den o.g. Effekten - stattfindet.

 

Je nachdem wie sehr sich der Markt der Behebbarkeit dieser Effekte bewusst oder nicht bewusst ist, kann das Q1-Ergebnis also nochmal für einen Kursrückgang sorgen oder nicht. Gleichzeitig mag die hohe Dividendenredite gegenläufig wirken und Dividendenjäger anziehen. Wie auch immer: Wer nicht ganz so kurzfristig denkt, kann jezt so oder so meines Erachtens noch ziemlich günstig einsteigen bevor die starken Entwicklungen Sixts sich quartalsweise steigernd zunehmend auf die Gewinne durchschlagen werden. Mit Sixt als größter Depotposition fühle ich mich dementsprechend weiterhin sehr wohl.