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Wunschanalyse Rheinmetall


Unsere Mitglieder haben diese Wunschanalyse schon vorab per E-Mail erhalten.

Herzlich Willkommen zu unserer Wunschanalyse in Zusammenarbeit mit Stephan Heibel vom Heibel-Ticker.de Börsenbrief (www.heibel-ticker.de):


Die Rhetorik des Verteidigungsbudgets hat sich umgekehrt: Nicht mehr Sparmaßnahmen stehen im Vordergrund, sondern der Zwang, das Budget in den kommenden Jahren deutlich zu vergrößern. Die Aktie von Rheinmetall hat den Rhetorikwechsel bereits mit einem Kurssprung von 25% begrüßt. Für die nächsten 25% muss der Konzern nun jedoch Aufträge gewinnen und benötigt einen Wahlsieg der CDU im Herbst. 
 

Kennzahlen von Rheinmetall laut Sharewise.com

ISIN: DE0007030009, WKN 703000

Kurs aktuell: 74,82€

 

 

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Vom Rüstungskonzern zum Mobilitäts- und Sicherheitsdienstleister

Panzer, Munition und Waffensysteme klingt ziemlich martialisch. Im Dezember stellte CEO Armin Papperger das angestrebte neue Image von Rheinmetall vor: Mobilität, Sicherheit und Passion steht da ganz oben. Immerhin erwirtschaftet Rheinmetall die Hälfte des Umsatzes mit der Automobilindustrie. Beim Gewinn waren es 2016 sogar zwei Drittel, die nichts mit der Rüstungsindustrie zu tun hatten.

Mit Kolbenschmidts Kolben für Otto- und Dieselmotoren und Pierburgs Luft-, Öl-, Wasser und Vakuumpumpen hat sich Rheinmetall als Automobilzulieferer etabliert. Derzeit stößt das Unternehmen in die Bereiche der Hybrid-Motoren, der Brennstoffzelle sowie den Elektroantrieb vor und versucht die Abhängigkeit vom Verbrennungsmotor zu reduzieren. Zudem geht man aktiv an die Digitalisierung heran, die das Fernziel des autonomen Fahrens unterstützt.

Nun bin ich kein Ingenieur und ein Verbrennungsmotor ist für mich nach wie vor ein Wunder der Technik. Doch der Unternehmenspräsentation von Rheinmetall entnehme ich, dass viele kleine Kreisläufe in einem Verbrennungsmotor heute an der Mechanik des Kolbenantriebs hängen. Für einen Elektromotor scheint es neben dem reinen elektrischen Antrieb erforderlich zu sein, beispielsweise die Kühlung, die Ölpumpe, die Vakuumpumpe und elektromagnetische Ventile mit eigenen kleinen Elektromotoren auszustatten, um die integrierten Verbrennungsmotoren abzulösen. An diesem Prozess möchte, ich würde sagen muss, Rheinmetall mitwirken. Dazu ist das Unternehmen bereits eine Kooperation in China eingegangen.

Im Bereich der Rüstung, oder im Unternehmensjargon „Defence“, werden heute Panzer (Puma, Leopard, Lynx, Marder, ...), Waffen und Munition ebenso angeboten wie Flugabwehrsysteme, Schutzsysteme und Aufklärungstechnik. Größter Kunde ist die Bundesrepublik Deutschland, gefolgt von den Franzosen.

Künftig möchte Rheinmetall den Bereich Sicherheit stärker gewichten: Körperschutz für Polizisten im Einsatz, gepanzerte Straßenfahrzeuge, Abwehr unbemannter Waffensysteme (Drohnen), Abwehr von Cyber-Kriminalität und Schutz von Flughäfen. Vor wenigen Wochen hat CEO Papperger die Kooperation mit dem US-Rüstungskonzern Raytheon bekannt gegeben. Man wolle im Bereich Luftverteidigung, Kampffahrzeuge, Waffen, Munition, Cyberkriminalität und Simulation und Ausbildung enger zusammenarbeiten, so die Pressemitteilung von Rheinmetall. Klingt für mich so, als sei der im Dezember angekündigte Imagewechsel noch nicht in der Presseabteilung angekommen.

Am Ende des Prozesses zum Aufpolieren des Images soll dann der Automobil-Bereich das Image von Rheinmetall prägen, nicht mehr die Rüstungssparte. Mit dieser Strategie ist denn auch endlich die Diskussion vom Tisch, ob der Automobilbereich des Konzerns vielleicht irgendwann mal ausgegliedert werden könnte. Nachdem Rheinmetall selbst im Jahr 2010 einen Börsengang der Automobilsparte durchgerechnet hat waren die Spekulationen darüber nicht mehr zur Ruhe gekommen.

 

Geschäftsentwicklung solide

Diese Woche hat Rheinmetall vorläufige Zahlen für das abgelaufene Jahr 2016 veröffentlicht. Der Umsatz liegt mit 5,6 Mrd. Euro (+8%) im Bereich der Erwartungen. Positiv überraschen konnte der Gewinn, der um 23% auf 353 Mio. Euro sprang (erwartet wurden 343 Mio. Euro). Die positive Überraschung am aus der Rüstungssparte (+12%), die von dem aufkommenden Zwang der Nato-Mitglieder profitiert, ihre Verteidigungsbudgets aufzustocken. Jedes Nato-Mitglied soll 2% des BIP in die Rüstung investieren. Außer den USA macht dies heute keiner, Deutschland investiert 1,2%.

Viele Jahre dominierten Berichte über Sparmaßnahmen bei der Bundeswehr die Schlagzeilen. Rückläufig waren die Budgets zwar nicht, aber die Rahmenbedingungen ließen für Rheinmetall keine ordentlichen Preissteigerungen zu. Die Anforderungen an die Produkte waren hoch, das Budget jedoch begrenzt. So schrieb die Rüstungssparte über Jahre Verluste und konnte erst in den vergangenen Jahren aufgrund von Umstrukturierungen und Sparmaßnahmen im Konzern leicht über die Nulllinie klettern.

Sprich: Dieser Geschäftsbereich ist schlank. Wenn nun das Auftragsvolumen leicht ansteigt, springt der Gewinn überproportional an.

Die Automobilsparte ist im abgelaufenen Jahr um rund 4% angewachsen. Die Gewinnmarge von rund 8% wird bereits seit einigen Jahren erzielt, viel Luft nach oben gibt es dort nicht.

Das heißt, wenn wir uns über die zu erwartende Kursentwicklung von Rheinmetall unterhalten, sprechen wir nun doch wieder vorwiegend über die Rüstungssparte. Denn obwohl CEO Papperger gerne sein Unternehmen als Mobilitätskonzern darstellen möchte, so besteht doch das größere Wachstumspotential im Bereich der Rüstung.

 

„Beginnt jetzt das Wettrüsten?“

...fragt provokativ die Zeitschrift „Der Aktionär“. Ronald Reagan hatte damit in den 80ern das Ende der Sowjetunion eingeleitet. Donald Trump hat bereits die Modernisierung der Nuklearwaffen angekündigt und wird das Verteidigungsbudget um 56 Mrd. USD (10%) anheben. Gleichzeitig übt er gehörig Druck auf seine Nato-Partner aus, ihre jeweiligen Verteidigungsbudgets ebenfalls kräftig zu erhöhen.

Es ist ein Ritt auf der Rasierklinge: Häufig genug hat die Geschichte gezeigt, dass Waffen, wenn sie mal gebaut sind, auch eingesetzt werden. Zwar hat Reagans Aufrüsten die Sowjetunion in die Knie gezwungen, doch die USA mischen sich seither immer stärker und in immer mehr Regionen der Welt militärisch ein. Zudem werden auch fragwürdige Freunde (bspw. Saudi Arabien) mit den US-Waffensystemen ausgestattet.

Auch ist es schwer bis unmöglich, zwischen Verteidigungssystemen und Angriffssystemen zu unterscheiden. Das wissen wir nicht erst seitdem durchgesickert ist, dass die Bilder der deutschen Aufklärungsflüge über Syrien von den USA zur Zielbestimmung genutzt wurden, um Raketen zielgenau abzuwerfen (übrigens wurden die entsprechenden US-Drohnen vom US-Stützpunkt Rammstein aus gesteuert).

Über 70 Jahre standen wir unter dem Schutz der USA und brauchten uns um die Verteidigung nicht ernsthaft Gedanken machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass uns US-Präsident Trump nun im Fall eines Falles im Regen stehen lassen würde, doch er fordert ein, das Deutschland sich stärker an der Nato beteiligt. Entsprechend wirtschaftet die rüstungssparte von Rheinmetall in einem Wachstumsmarkt und als deutscher Marktführer wird sich Rheinmetall davon eine ordentliche Scheibe abschneiden.

 

Bewertung fair

Auf Basis der vorläufigen Zahlen des Jahres 2016 notiert Rheinmetall auf einem KGV on 14. Bis 2018 wird das KGVe Analystenerwartungen zufolge auf 12 sinken. Bei einer Dividendenrendite von 2,3% und mit einer kleinen Nettobarposition in der Bilanz ergibt sich also eine faire Bewertung des Konzerns.

Wenn wir jedoch die 12% Umsatzwachstum im Bereich Defense auf ein Konzernwachstum von 8% umlegen, und dabei das überproportionale Gewinnwachstum berücksichtigen, das gerade im Bereich Defense möglich ist, dann sieht diese Bewertung doch recht niedrig aus.

In Q4 des Jahres 2015 hat der Rüstungsbereich von Rheinmetall 37% des Jahresumsatzes erwirtschaftet. Viele Projekte haben die Deadline bis zum Jahresende, daher der große Umsatzanteil im letzten Quartal. In diesem Quartal wurde eine Gewinnmarge von 10,5% erzielt, deutlich über den 3%, die der Bereich im Jahresschnitt erzielt. Daraus ist zu ersehen, wie stark der Gewinn bei einem Umsatzanstieg nach oben katapultiert wird.

Ich gehe also mal von einem Umsatzwachstum von 9% für das Jahr 2017 und 2018 aus. Der Umsatz würde dann 2018 bei 6,54 Mrd. Euro liegen. Mit einer Gewinnmarge von 8% ergibt sich für 2018 dann ein möglicher Gewinn von 523 Mio. Euro. Damit ergibt sich ein KGV 2018e von 12. So haben wir die Kalkulation der Analysten nunmehr bestätigt.

Sollte sich das Wachstum von 9% für Umsatz und Gewinn als nachhaltig herausstellen, dann wäre allerdings ein deutlich höheres KGV zu rechtfertigen. Ich würde langfristig ein KGV von 15-17 für angemessen halten, zudem sollte durch den inzwischen positiven freien Cashflow eine Dividendenanhebung möglich sein. Als Kursziel auf Sicht von 12-18 Monaten würde ich daher 93 Euro ausgeben.

 

Kursverlauf: Kräftiger Anstieg nach Trump-Wahlsieg

Seit dem Wahlsieg Donald Trumps ist Rheinmetall um 25% angesprungen. Damit ist die Aktie nun kein Selbstläufer mehr, aber wie soeben vorgerechnet ist damit auch noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.

Oft passiert genau das Gegenteil von dem, was man erwartet. Rheinmetall hat eine Kooperation mit Raytheon verkündet. Just zu dem Zeitpunkt, wo ein US-Präsident laut „America First“ ruft, also zum Kauf amerikanischer Produkte auffordert. Rheinmetall bekommt durch die Kooperation die Möglichkeit, eigene Produkte in den USA, dem mit Abstand größten Abnehmer an Waffentechnologien, zu verkaufen.

Der Kurssprung der vergangenen drei Monate fand aufgrund des Stimmungswechsels statt: Wurde bislang stets über Budgetkürzungen diskutiert, so hat sich der Tonfall nun umgekehrt. Nun wird diskutiert, welche Bereiche in welchem Maße aufgewertet werden sollen. Damit ist der Bereich Defense nachhaltig aus den roten Zahlen raus und allein das hat schon für den Kurssprung gesorgt.

In den kommenden Monaten muss sich nun zeigen, ob Rheinmetall die neuen Wachstumserwartungen an den Rüstungsbereich erfüllen kann. Wenn ja, dann kann die Aktie bis 93 Euro laufen. Sollte jedoch bspw. nach einem Regierungswechsel in Berlin wieder die Sparrhetorik dominieren, dann dürfte die Aktie wieder Federn lassen.

 

FAZIT

Für Rheinmetall gibt es nun große Chancen, das Rüstungsgeschäft zu einem lukrativen Wachstum zu führen. Wenn das gelingt, dann ist die Aktie auch nach den 25% Kursgewinn der vergangenen drei Monate noch zu billig. Doch es ist alles andere als sicher, ob dies gelingen kann. Nicht alles liegt in der Hand von Rheinmetall selbst. Daher ist die Aktie zwar eine attraktive Spekulation, aber kein Kandidat zum Weglegen und Schlaftablette nehmen. 

Interessante Anlageideen arbeite ich in meinem Heibel-Ticker aus, schauen Sie doch mal rein. Wenn ich Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden halten soll, melden Sie sich doch einfach und unverbindlich für meinen kostenfreien Heibel-Ticker Börsenbrief an. 

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Stephan Heibel

Autor: Stephan Heibel, Chefredakteur & Herausgeber Heibel-Ticker.de Börsenbrief

Ersteller der Finanzanalyse

 

ÜBER DEN AUTOR: STEPHAN HEIBEL

Stephan Heibel ist Autor und Herausgeber des Heibel-Ticker.de Börsenbriefs, der wöchentlich kostenfrei per E-Mail verschickt wird. Darin werden die Hintergründe zu Kursbewegungen an den Finanzmärkten aufgezeigt und erklärt. Interessante Tradingideen werden daraus abgeleitet. Sie können sich unter http://www.heibel-ticker.de unverbindlich eintragen.

QUELLEN: Kurse von finance.yahoo.com, Bilanzdaten und Geschäftsdaten stammen aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens sowie von der IR-Abteilung.

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NÄCHSTE WUNSCHANALYSE (by Heibel-Ticker): Das Ende der Liquiditätsflut?

Steigende Zinsen in den USA, in Europa ist davon bislang nichts zu sehen. Sollte überraschenderweise die Liquiditätsflutung der EZB früher enden als von vielen derzeit erwartet, werden die europäischen Banken einen Aufschwung erleben. Welche Bank soll ich für Sie analysieren: 

Stimmen Sie daher hier und heute darüber ab, welche der fünf folgenden Aktien unser Experte Stephan Heibel vom Heibel-Ticker Börsenbrief in der kommenden Wunschanalyse für Sie näher unter die Lupe nehmen soll:


(Die Box zur Abstimmung erscheint rechts oben, sofern man noch nicht abgestimmt hat.)

Der aktuelle Stand der Abstimmung lässt sich zudem auf dieser Seite ganz unten einsehen.
 
 

Rheinmetall AG Stock

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Rheinmetall AG shows a slight decrease today, losing -€3.800 (-0.740%) compared to yesterday.
We see a rather positive sentiment for Rheinmetall AG with 10 Buy predictions and 1 Sell predictions.
With a target price of 555 € there is a slightly positive potential of 8.53% for Rheinmetall AG compared to the current price of 511.4 €.
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Ich bin als Börsenprofi seit über 20 Jahren erfolgreich als Börsenbrief Autor aktiv. Ich gebe mit meinem Heibel-Ticker einen wöchentlichen Einblick in die aktuelle Finanzwelt. Privatanleger profitieren von meinen verständlichen Analysen, fundierten Kenntnissen und meiner unabhängigen Meinung. Ich analysiere international, biete diversifizierte Empfehlungen und arbeite stets aktuell und druckfrisch.

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