Was ist bloss mit Gold passiert?

Lieber Leser,

der Goldpreis stürzt weiter ab. Das Brexit-Risiko scheint man wohl weiterhin für gering zu halten. Neuesten Umfragen zufolge, zeigt sich ein nicht eindeutiges Bild. Das Research Institut YouGov verzeichnet einen Zuwachs beim Lager der Brexit-Befürworter. Sie führen mit 2 Prozentpunkten (44 % vs. 42%). Eine ORB-Umfrage ergab allerdings, dass bereits 53 % für den Verbleib gestimmt haben, gegenüber 46 % bei den Brexit-Anhängern.

Die Profis schauen derweil mehr auf den Buchmacher-Markt, als auf Umfragen in der Bevölkerung. Eine Auswertung des Fondhauses Sauren von insgesamt 20 britischen Buchmacherkursen ergab, dass der Markt einen Verbleib Großbritanniens in der EU, mit einer Wahrscheinlichkeit von über 70 % bemisst. Und das bereits in der vergangenen Woche, wo Umfragen eine ganz andere Tendenz zeigten.

Die Betrachtung der Wettbranche hätte gegenüber Umfragen einen Vorteil, so Sauren. Die Wettbranche berücksichtigt nicht nur die aktuellen Umfragen, sondern hat vor allem Erfahrung bei der Kalkulation von Wahrscheinlichkeiten. Der Goldpreis könnte aber derweil auch aus anderen Gründen weiter gefallen sein. So meldeten sich am Dienstag gleich zwei hochrangige Geldpolitiker zu Wort, nämlich Mario Draghi sowie Jennet Yellen.

Mario Draghi schickte mit seinen Aussagen auch gleich den Euro kurzzeitig auf die Bretter. Demnach wird sich die Inflation nur verhalten entwickeln, weshalb man bereit wäre weitere Maßnahmen, wenn nötig zu ergreifen. Während Yellen‘s Aussage kaum Neues verlauten ließ. Der US-Dollar Index stieg in Folge dessen an, der EURUSD-Kurs fiel und zog den Goldpreis weiter mit nach unten.

Ich hatte bereits in einer meiner Analysen angedeutet, dass sich die nächste Unterstützung im Goldpreis bei 1.260 US-Dollar je Feinunze befindet. Es wird also spannend zu sehen, ob diese unterschritten wird oder nicht.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse