VW: Über Pick-ups erobert man die Herzen der Amerikaner!

Lieber Leser,

versucht VW nun, die USA durch die Hintertür zurückzuerobern? Seit knapp einem Jahr hat der Autokonzern infolge der Abgas-Affäre massive Probleme mit dem Absatz in den Vereinigten Staaten. Im vergangenen Monat fiel VW von den Absatzzahlen sogar hinter BMW und Mercedes zurück. Das ist in etwa so, als würden die Leute in Ihrem Supermarkt um die Ecke plötzlich mehr Dom Perignon als Bier, Wein und Wasser kaufen.

Nutzfahrzeugsparte als Dosenöffner

VW will sich offenbar über die Nutzfahrzeugsparte Zugang zum US-Markt verschaffen. Dazu geht man eine Kooperation mit dem amerikanischen Hersteller Navistar ein. Die Zusammenarbeit erstreckt sich auf die gemeinsame Technologieentwicklung und die Belieferung mit Bauteilen. VW stellt zum Beispiel die Antriebe. Außerdem erwirbt Volkswagen 16,6 % der Aktienanteile an Navistar, wodurch die Amerikaner in den Genuss einer Kapitalerhöhung kommen. Die VW-Tochter Truck & Bus zahlt 15,76 US-Dollar je Aktie. Dies läuft auf einen Gesamtpreis von rund 256 Mio. US-Dollar hinaus.

Über Pick-ups erobert man die Herzen der Amerikaner

VW war mit seiner Nutzfahrzeugsparte bisher noch nicht in den USA vertreten. Der Markt ist keinesfalls zu unterschätzen. Nicht nur die gigantischen Sattelschlepper haben hier ihre Heimat. Ich drücke es mal so aus: Mit Pick-ups, die formal zu den Lastwagen zählen, erobert man die Herzen der Amerikaner. Mit Pick-ups verhält es sich in vielen Regionen der USA wie mit Nasen, Gewehren und Baseballkappen: Jeder hat welche.

Auf dem Weg zum „Global Champion“

Der CEO von Volkswagen Truck & Bus Andreas Renschler äußerte sich wie folgt: „Die engere Zusammenarbeit unserer bestehenden Marken hatte bei der Neuaufstellung unseres Nutzfahrzeuggeschäfts höchste Priorität und ist auf einem guten Weg. Jetzt gehen wir den nächsten Schritt auf unserem Weg zum Global Champion der Nutzfahrzeugindustrie. Die strategische Allianz mit Navistar ist dabei ein wichtiger Meilenstein und wird für beide Seiten von großem Vorteil sein.“

Hohe Syngerieeffekte

Sein Finanzvorstand Matthias Gründler ergänzte: „Durch die Zusammenarbeit, vor allem beim Antriebsstrang, vergrößert sich unser Synergiepotenzial in der Gruppe noch einmal erheblich. Navistar wird von technologisch hervorragenden Antriebstechnologien profitieren, und wir im Gegenzug von deutlich größeren Stückzahlen. Der Startzeitpunkt der strategischen Allianz ermöglicht es uns, bei der Entwicklung gemeinsamer Komponentenplattformen für unsere Gruppe von Anfang an die Bedürfnisse von Navistar mit zu berücksichtigen.“

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse