VW: Am 18. September läuft die Verjährungsfrist aus

Lieber Leser,

Volkswagen wird sich vor dem Oberlandesgericht Braunschweig wegen der Klagen seiner Aktionäre verantworten müssen. Dies gab das zuständige Gericht nun offiziell bekannt. Mit einem Beginn des Verfahrens ist nicht vor Ende des Jahres zu rechnen.

170 Klagen

Bisher liegen in Braunschweig 170 Klagen auf Schadensersatz vor. Die meisten Kläger sind Privatpersonen, aber auch einige gewichtige institutionelle Investoren befinden sich darunter. So vertritt die Anwaltskanzlei Andreas Tilp beispielsweise die Interessen von 277 institutionellen Anlegern. Das Klagevolumen summiert sich auf rund 3,25 Mrd. Euro.

Die Aktionäre werfen dem Konzern vor, seine Anleger im vergangenen Herbst zu spät über die möglichen Konsequenzen der Dieselabgas-Affäre informiert zu haben. Die Kläger mussten deshalb zusehen, wie ihre Einlagen binnen weniger Tage bis zu 40 % an Wert verloren.

VW ist sich keiner Schuld bewusst

Für mich ist allerdings fraglich, ob sich dieser Wertverlust nicht auch dann ergeben hätte, wenn die Ad-hoc-Mitteilung früher herausgegangen wäre. Ob diese Frage relevant ist, muss das Gericht beurteilen. VW ist sich ohnehin keiner Schuld bewusst.

Nur ein Musterverfahren wird verhandelt

Das OLG Braunschweig wird im Übrigen nur ein Musterverfahren durchführen. Das heißt, das Gericht wählt einen Fall aus, der für alle anderen Klagen Präzedenzcharakter besitzt. Dies ist rechtlich auf Grundlage des Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetzes möglich.

Am 18. September läuft die Verjährungsfrist aus

Für betroffene Aktionäre ist noch wichtig, dass am 18. September 2016 – also vor dem voraussichtlichen Verfahrensbeginn – die Verjährungsfrist ausläuft. Wer seinen möglichen Anspruch auf Schadensersatz wahren will, muss sich folglich bis dahin einen Rechtsanwalt suchen bzw. einer der Sammelklagen anschließen.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse