United Internet: Geht auf den letzten Metern die Puste aus?

Lieber Leser,

der Internet-Provider United Internet hat seine Ergebnisprognose leicht nach unten korrigiert. Wie das TecDAX-Unternehmen aus dem rheinland-pfälzischen Montabaur mitteilte, wird auf Jahressicht nunmehr mit einem Betriebsergebnis (Ebitda) von 835 Mio. bis 845 Mio. Euro gerechnet. Zuvor waren 850 Mio. Euro als Ziel ausgegeben worden. Begründet wurde der Schritt zum einen mit dem Währungseinbruch des britischen Pfunds als Folge des Brexit-Referendums. Darüber hinaus wird das Ergebnis durch Einmalkosten im Zusammenhang mit der Neukundengewinnung belastet. Von Januar bis September konnte United Internet 620.000 neue Mobilfunkkunden gewinnen. Auf lange Sicht werden diese Nutzer die Gewinnzahlen ankurbeln, doch kurzfristig entstehen hierdurch zusätzliche Kosten für die Handy-Subventionierung und den Vertragsabschluss.

In den ersten neun Monaten des Jahres verbesserte sich der operative Gewinn um 13 Prozent auf 613 Mio. Euro, während der Umsatz um 6 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro kletterte. United Internet verfügt über 12 Marken wie 1&1, GMX und Web.de. Darüber hinaus basiert das Geschäftsmodell auf zahlreichen Beteiligungen an Unternehmen wie Drillisch, ePages und Rocket Internet. Letztgenanntes Investment ist das Sorgenkind des Konzerns. In diesem Jahr musste eine Wertberichtigung in Höhe von 255 Mio. Euro auf das Aktienpaket an der Berliner Startup-Schmiede vorgenommen werden. Dennoch beschwichtigte Vorstandschef Ralpf Dommermuth: „Die Wertminderungen haben keine Auswirkungen auf die Prognose und die Dividendenpolitik von United Internet.“

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse