Ströer- wie geht es weiter nach der Short-Attacke?

Lieber Leser,

die Ströer-Aktie hat sich zuletzt deutlich erholt, über den Berg sei man aber noch nicht. Bevor die Short-Attacke stattgefunden hat, arbeitete der Kurs an einem Rebound, der auf die mittelfristige Korrektur im langfristigen Aufwärtstrend folgte. Dieser Rebound war fundamental begründet und sollte sich nun abzeichnen, dass die Short-Attacke nur ein kurzfristiges Strohfeuer gewesen ist, dann dürfte sich der vormalige Trend womöglich fortsetzen.

Fundamental nämlich läuft es bei Ströer rund. Die vielen Investitionen in Schlüsselmärkte haben sich bisher bewährt. Das Unternehmen vollzieht gerade einen Umschwung vom reinen Billboard-Anbieter zum Multi-Channel-Media Haus. Damit will das Unternehmen kräftig bei der digitalen Werbung mitmischen. Die Prognosen wurden zuletzt allesamt angehoben. Der Gewinn je Aktie (verwässert) soll in 2016 bei 2,79 Euro liegen, während man für die beiden Folgejahre jeweils mit 3,33 und 3,85 Euro rechnet.

Darüber hinaus sei die Netto-Verschuldung des Unternehmens unter Normalniveau. Bezogen auf das operative Ergebnis (EBITDA) liegt diese mit 1,4 unterhalb der Zielgrößen von 2,0-2,5. Aktionäre können daher auf Aktienrückkäufe und Dividenden hoffen. Außerdem steht der Verkauf des Türkeigeschäfts zur Überlegung, der zusätzliche 150 Mio. Euro in die Kasse spülen könnte.

Kein leichtes Spiel also für die Short-Seller. Zwar haben sich die Shortseller-Positionen meines Wissens nach noch nicht verringert, dennoch dürfte hier die fundamentale Entwicklung, bzw. Erwartungen an diese zunächst mal die Oberhand behalten. Zumal jetzt bekannt wurde, dass Muddy Waters bei der Veröffentlichung des Berichts fahrlässig zu spät agiert hat. Dieser wurde nämlich erst dann im Bundesanzeiger gemeldet, als ein großer Teil der Short-Positionierung bereits aufgelöst war.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse