Micron: Abwärtsspirale?

Micron befindet sich in einer Abwärtsspirale, die schnell in einem echten Existenzkampf münden könnte. Die Lage ist ernst. Wegen der sinkenden Nachfrage nach Speichern wie DRAM oder NAND brechen die Preise ein. Der Umsatz sank im 1. Halbjahr um 28,1% auf 6,3 Mrd $. Der Gewinn brach dabei um 93,8% auf 0,10 $ pro Aktie ein.

Dagegen konnten selbst die erfolgreichen Übernahmen von Elpida und Rexchip nichts ausrichten. Micron begründet die gesunkene Nachfrage mit der „anhaltenden Schwäche im PC-Markt, saisonalen Aspekten und dem nicht zeitgerechten Einführen neuer Produkte in bestimmten Marktsegmenten“. In Kürze werde man aber neue Produkte anbieten, wozu auch DDR4-RAM in 20-nm-Technologie, Low-Power-DDR4 und 3D-NAND-Flash zählen. Insgesamt muss Micron aber den strukturellen Problemen ins Auge blicken. Die Stückkosten werden eher teurer und die Nachfrage geringer. Hier muss das Management aktiv werden. Sollte sich an dieser Lage nichts ändern, sieht es für Micron düster aus. Einen weiteren Rückschlag musste der Konzern in Zusammenhang mit der SanDisk-Übernahme hinnehmen. Eigentlich war eine gemeinsame Übernahme, zusammen mit Western Digital, geplant. Doch der Konkurrent wird die Übernahme wohl alleine stemmen können. Die Kartellbehörden in den USA haben den Deal bereits abgesegnet. Auch aus Brüssel kam bisher kein Gegenwind: Man erwarte keine Wettbewerbsverzerrung. Dieser Gastbeitrag wurde uns freundlicherweise von „Die Aktien-Analyse“ zur Verfügung gestellt.

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Quelle: Robert Sasse