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Harter oder weicher Brexit? – Das ist die Frage!


Lieber Investor,

vorsichtig tasten sich Europas Politiker und Wirtschaftsführer an die wohl wichtigste Frage dieses Jahrzehnts heran: Wie halten sie es mit dem britischen Abschied aus Europa? Die Frage kam im Juni eher kurzfristig und unerwartet auf die politische Tagesordnung, doch ihre Bedeutung überstrahlt alle anderen Herausforderungen und Probleme der letzten Jahre. Aufgeladen durch die höhere Bedeutung sind auch die Einsätze, mit denen gespielt wird, entsprechend groß. Es geht um Macht, Einfluss, um Jobs und sehr viel Geld. Das große Pokerspiel der Politiker hat gerade erst begonnen, doch schon sein Beginn zeigt uns deutlich, dass es ein zähes Ringen mit unsicherem Ausgang geben wird. Rund zwei Jahre werden für den Austrittsprozess veranschlagt und gerade in der Politik sind zwei Jahre eine halbe Ewigkeit. Regierungschefs können in dieser Zeit kommen und gehen, und wenn man sich nur einmal vor Augen führt, wo in den nächsten 24 Monaten gewählt wird, dann ist lange noch nicht klar, dass die Protagonisten, die jetzt die schwierigen Verhandlungen beginnen, auch jene sein werden, die sie in zwei Jahren abschließen werden. Wir werden uns deshalb nicht nur auf einen möglichen Wechsel der Gesichter einstellen müssen. Auch die Zielsetzungen der beteiligten Regierungen können leicht wechseln und politische Blöcke, die jetzt noch als geschlossen erscheinen, aufbrechen. Das endgültige Ergebnis dieser Verhandlungen lässt sich deshalb nur sehr schwer prognostizieren.

Europa auf Kollisionskurs

Für die Börse ist diese Aussicht besonders unangenehm, denn nichts wird an den Finanzmärkten so sehr gehasst wie eine anhaltende Unsicherheit. Den anfänglichen Schock über das unerwartete Abstimmungsverhalten der Briten haben die Märkte recht schnell verdaut und im Sommer setzte sich kurzzeitig die Ansicht durch, dass der Ablösungsprozess wohl nicht ganz so dramatisch ausfallen wird, wie zunächst befürchtet. Diese Hoffnung erhielt in den vergangenen Wochen einige Dämpfer. Die Protagonisten bringen sich in Stellung und sie tun dies wie immer bei beginnenden Verhandlungen, indem sie mit recht weitreichenden Forderungen an die Öffentlichkeit treten. Zwar wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird, doch schon jetzt ist allen Beteiligten klar, dass die Verhandlungen hart und zäh verlaufen dürften. Großbritanniens neue Premierministerin, Theresa May, hat kürzlich einen harten Brexit in Aussicht gestellt. Sie scheint gewillt, den im Juni ausgedrückten Volkswillen eins zu eins umsetzen zu wollen. Setzt sie diesen Kurs fort, so wird die britische Regierung in den Verhandlungen besonderen Wert darauf legen, den Zuzug osteuropäischer Arbeitskräfte nach Großbritannien zu begrenzen. Weil die europäischen Verträge jedoch die Freizügigkeit für Menschen, Güter, Kapital und Dienstleistungen vorsehen und das Gesamtpaket für die EU nicht verhandelbar ist, muss sich Großbritannien die Frage stellen, welchen Preis es für eine beschränkte Zuwanderung von EU-Bürgern zu zahlen bereit ist.

Der Preis wird für beide Seiten hoch sein

Diese äußerst schwierige Frage wird Großbritannien innenpolitisch gewiss noch lange beschäftigen. Ist man wirklich bereit, den Zugang zum gemeinsamen Binnenmarkt aufzugeben, nur um sicherzustellen, dass nicht zu viele EU-Ausländer auf die Insel übersiedeln? Und wenn ja, wie viele Jobs lässt man sich das kosten? Nach Deutschland ist Großbritannien die zweitgrößte Volkswirtschaft der Europäischen Union. Ein harter Schnitt wird deshalb nicht nur den zukünftigen britischen Handel mit dem Kontinent einschränken. Auch die stark ausgebauten Wirtschaftsbeziehungen der Niederlande und Deutschlands mit Großbritannien werden zwangsläufig leiden. Oder anders ausgedrückt: Die Schmerzen werden auf beiden Seiten zu spüren sein und je nach Schmerzniveau könnte es auch auf beiden Seite Bemühungen geben, diese Schmerzen zu vermeiden bzw. zu verringern. Entscheidend wird also sein, wer in den Verhandlungen wie viel Druck auszuüben vermag. Um einen möglichst großen Druckaufbau bemühen sich derzeit beide Seiten. Der Börse behagen diese Drohkulissen natürlich nicht, denn sie verdeutlichen auf eine sehr unangenehme Art und Weise, wie viel für Europa und die Briten auf dem Spiel steht. Das britische Pfund gerät immer wieder unter Druck, wenn die Befürchtungen überhandnehmen, der wirtschaftliche Schaden für Großbritannien könnte zu groß sein.

Gibt es bei dieser Trennung am Ende nur Verlierer?

Beide Seiten präsentieren sich in diesen Tagen als prinzipientreu. Das ist ebenso erwartbar wie verständlich, verstärkt aber die Nervosität der Finanzmärkte, weil mögliche Kompromisse zunächst einmal in weiter Ferne liegen. Dass die EU den Briten die Ablösung leicht machen wird, ist mit Blick auf jene Europäer, die ebenfalls einen Austritt ihres Landes aus der Gemeinschaft befürworten, nicht zu erwarten. Eine EU, die an Großbritannien ein Exempel statuiert, mag möglicherweise als stark erscheinen. Attraktiv oder gar liebenswert wird sie dadurch für ihre eigenen Bürger jedoch nicht. Härte um der Härte willen zu zeigen, ist deshalb auch für die EU-Vertreter keine angemessene Verhandlungsstrategie. Man gewinnt mit ihr vielleicht die Schlacht gegen die Briten, verliert aber den Krieg um die Herzen der eigenen Bürger. Unmittelbar nach dem Brexit wurden Stimmen laut, die in der Entscheidung eine positive Wendung sahen, weil Europa nun, befreit vom britischen Hemmschuh, leichter und fester zusammenwachsen kann. Eine derartige Entwicklung ist nach wie vor möglich. Denkbar ist aber auch, dass angesichts der wirtschaftlichen Schäden, die der Brexit auch für die Kontinentaleuropäer nach sich ziehen wird, innerhalb der EU neue Verteilungskämpfe aufbrechen, die am Ende der Entwicklung weitere Nettozahler zum Austritt motivieren könnten. Eine Einbahnstraße ist die vor uns liegende Entwicklung gewiss nicht. Es ist möglich, dass die harte Behandlung der Briten durch Brüssel abschreckend wirkt. Sicher ist das nicht, denn wenn die Bürger anderer EU-Staaten nicht den Fakten, sondern ihren nationalen Empfindungen folgen, könnten auch andere Länder dem britischen Beispiel folgen und die EU langfristig verlassen. In diesem Fall wären die kommenden Austrittsverhandlungen in der Tat der Anfang vom Ende, allerdings nicht nur vom Ende der britischen EU-Mitgliedschaft, sondern vom Ende der Europäischen Union selbst.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und grüße Sie herzlich

Ihr

Bernd Heim

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Ihr Robert Sasse


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