Fiat-Chrysler: Retourkutsche aus Italien für deutschen Verkehrsminister

Lieber Leser,

vor rund zwei Wochen hatte ein gestrenger Verkehrsminister Alexander Dobrindt die Manager von Fiat-Chrysler einbestellt. Dobrindt wollte aufgrund von Auffälligkeiten bei den Abgastests mal klare Kante zeigen und den amerikanisch-italienischen Automobilkonzern zur Rede stellen. Die Manager erschienen jedoch nicht zum Termin und ließen den verdutzten Minister wie bestellt und nicht abgeholt in seinem Büro sitzen.

Lapidare Erklärung

Fiat-Chrysler erklärte seinerzeit lapidar, für diese Fragen seien allenfalls die italienischen Behörden zuständig, aber nicht das deutsche Verkehrsministerium. Außerdem betonte der Konzern, man habe keine Abschaltvorrichtungen eingesetzt, um die Tests zu manipulieren. Die Fahrzeuge würden den EU-Regeln entsprechen.

Antwort vom italienischen Verkehrsminister

Nun erhielt Dobrindt Antwort von seinem italienischen Amtskollegen Graziano Delrio. Sie dürfte ihm nicht schmecken. Denn die Stellungnahme verstehe ich durchaus als Retourkutsche für unseren Verkehrsminister.

Nur VW negativ aufgefallen

Delrio bestätigte, dass die italienischen Behörden Tests bei verschiedenen Dieselfahrzeugen durchgeführt hätten. Der einzige Hersteller, der dabei negativ aufgefallen sei, sei der deutsche Hersteller Volkswagen gewesen.

Benimmregeln

Zudem wies er seinen deutschen Kollegen darauf hin, in Zukunft bei irgendwelchen Fragen oder Unklarheiten, die einen italienischen Hersteller beträfen, doch zunächst mal Kontakt zu seinem Ministerium aufzunehmen, bevor man den Hersteller ins Büro zitiert. Es ist nicht bekannt, ob sich Dobrindt nach Lektüre des Briefes einen sauren Apfel gönnte.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse