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Die Golfregion bleibt die Tankstelle der Weltwirtschaft


Lieber Investor,

der weltweite Verbrauch von Öl und Gas ist nach wie vor hoch. Es steht viel auf dem Spiel und es gilt beim Blick auf die Versorgung mit beiden Energieträgern noch immer die Feststellung des ehemaligen deutschen Außenministers, Joschka Fischer, dass die Golfregion die Tankstelle der Weltwirtschaft ist. Hier liegen nicht nur die größten Vorkommen, sondern auch jene, die am leichtesten und damit am kostengünstigsten zu erschließen sind. Der politische und militärische Zugriff auf die Golfregion ist damit nicht nur der Schlüssel zum eigenen Wohlstand, sondern auch jener, der anderen Ländern den Zutritt verweigert. Wer in unserer modernen Welt vom Öl abgeschnitten ist, der ist faktisch ausgeschlossen und fällt wirtschaftlich zurück. Damit wird klar, dass gerade im Ringen um die wirtschaftliche Dominanz die politische Vorherrschaft in der Golfregion ein ganz entscheidender Faktor ist. Das gute Verhältnis der USA zu Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten ist hier ebenso zu nennen wie Chinas Bestrebungen in der Region politisch Fuß zu fassen und der Versuch Russlands, seinen Einfluss auf Syrien und den Iran auf keinen Fall zu verlieren. Auszubaden haben diesen Kampf um Einfluss und Einflusszonen derzeit die Menschen in Syrien. Vordergründig geht es dort seit fünf Jahren um die Befreiung von einem die eigene Bevölkerung unterdrückenden Regime. In Wahrheit geht es jedoch nur um die Routenführung von Pipelines.

Wer zuerst fördert, pumpt das Gas weg

Sowohl Katar als auch der Iran möchten das große Erdgasfeld, das zwischen beiden Ländern im Persischen Golf liegt, anbohren und das dort gewonnene Gas in Europa teuer verkaufen. Man muss dazu wissen, dass das Erdgas am Golf selbst mehr oder weniger wertlos ist. Weil die Sonne beide Länder ohnehin genug aufheizt, wird Erdgas zum Heizen am Golf nicht wirklich benötigt. Nur im fernen Europa hat das Gas seinen Wert. Den Weg zu den Zielländern versperren andere Staaten, die sich damit einverstanden erklären müssen, dass die geplanten Pipelines über ihr Territorium geführt werden. Das sind in erster Linie der Irak, die Türkei und eben Syrien. Im Gespräch sind zwei verschiedene Routen. Die erste führt über Saudi-Arabien, Jordanien und Syrien in die Türkei und von dort über den Balkan weiter nach Europa. Die zweite beginnt im Iran, durchquert den Irak und Syrien und schließt in der Türkei an das bestehende Pipelinenetz an. Gas vom Golf schadet jedoch den russischen Gasverkäufen in Zentraleuropa. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die Russen nie ein Freund der neuen Pipeline waren. Syriens Präsident Assad hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er die Verlegung der Stahlrohre durch Syrien mit Blick auf die wirtschaftlichen Interessen seines wichtigsten Verbündeten nicht genehmigen wird.

Auch der Iran will seine Pipeline

Interessant ist aber auch, dass der auf Präsident Assadas Seite stehende Iran seine Pipeline ebenfalls gerne durch Syrien führen würde. Hier kommen noch religiöse Motive hinzu, denn als Alawit steht der syrische Präsident dem schiitischen Iran näher als den sunnitischen Ländern der westlichen Golfregion. Sowohl für den Iran wie auch für Katar wäre es von Vorteil gewesen, den Syrienkrieg schnell für sich zu entscheiden und anschließend sogleich mit dem Pipelinebau zu beginnen. Denn das große Gasfeld im Golf, das von Katar als ‚North Field‘ und vom Iran als ‚South Pars‘ bezeichnet wird, wird von dem als Ersten leergepumpt, dem es gelingt, das geförderte Erdgas über Pipelines oder Tanker auch abzutransportieren. Der Abtransport über Flüssiggastanker ist recht aufwendig. Er ist mit hohen Kosten und einem Verlust von 25 Prozent der Energieleistung des Gases verbunden. Deshalb wäre eine nach Europa reichende Pipelineverbindung für beide Länder die bevorzugte Variante. Da man bei der Trassenführung gegenüber dem Konkurrenten nicht ins Hintertreffen geraten will, ist ein Sieg im Syrienkonflikt für beide Seiten quasi auch heute noch unverzichtbar. Wenn so viel Geld und daneben noch Macht und Einfluss auf dem Spiel stehen, geraten andere Interessen schnell in den Hintergrund. Das gilt insbesondere für die humanitären Interessen, die bei Konflikten wie diesen für die Öffentlichkeit gerne in den Vordergrund geschoben werden, um von den eigentlichen Zielsetzungen abzulenken.

Stellvertreterkrieg oder Abnutzungskrieg?

Für die Menschen in Syrien bedeutet das nichts Gutes. Ihre Leiden werden nicht nur weitergehen, sondern möglicherweise sogar noch zunehmen, denn in der Zwischenzeit ist das Land durch den russischen Militäreinsatz auch für die USA zu einem Zielgebiet von höchster Priorität geworden. Je mehr sich Russland in Syrien militärisch engagiert, desto leichter ist es für die USA, die Russen in einen Abnutzungskrieg hineinzuziehen. Die im Augenblick beginnende neue Phase des Bürgerkriegs ist vor diesem Hintergrund längst nicht mehr der primäre Kampf um den Regimewechsel als der der Bürgerkrieg einst begonnen hat. Er ist auch nicht einer der klassische Stellvertreterkrieg, wie sie in den 1960er und 1970er Jahren beispielsweise von Israel und Syrien ausgetragen wurden. Er wäre eher zu vergleichen mit dem Vietnamkrieg und der russischen Invasion in Afghanistan. Einmal in die Innenpolitik des Landes verstrickt und einmal in einen kaum zu gewinnenden Guerillakrieg verwickelt, kann das Engagement sehr schnell zu einem ebenso kostspieligen wie tödlichen Abenteuer werden. Der Blick auf die späten 1960er Jahre in den USA wie auch die späten 1980er Jahr in der ehemaligen Sowjetunion zeigt, dass ein militärisches Trauma auch innenpolitisch massiv verunsichern und destabilisieren kann. Wir stehen möglicherweise gerade an jenem Punkt, an dem die Zielsetzung wieder einmal wechselt, weg von einem reinen Regimewechsel im kleinen Syrien hin zu gravierenden politischen Veränderungen in Russland. Sollte diese Zielsetzung in den kommenden Wochen und Monaten tatsächlich an Gewicht gewinnen, drohen uns nicht nur in Syrien selbst und nicht nur an der Börse ausgesprochen gefährliche Zeiten.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und grüße Sie herzlich

Ihr

Bernd Heim

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse

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