Delticom: Die Einnahmen sollen kräftig steigen, aber …

Lieber Leser,

der Internetreifenhändler Delticom erwartet sich für das laufende Geschäftsjahr eine spürbare Verbesserung der Einnahmesituation. Die Prognose ist allerdings stark abhängig von der zurzeit noch nicht absehbaren Entwicklung zweier Faktoren: Wetter und Rohstoffpreise.

Vorfrühling noch zu kalt

War der Winter insgesamt zu warm fürs Reifengeschäft, ist der Vorfrühling bisher noch zu kühl geblieben. Viele Autobesitzer zögern noch, neue Reifen aufzuziehen. Dies merkt auch Europas führender Reifenhändler. Die Verkaufspreise liegen derzeit unter Vorjahresniveau. Es bleibt abzuwarten, ob das Unternehmen diesen Rückstand im 2. Quartal aufholen kann.

Rohstoffkosten könnten im Sommer deutlich anziehen

Zudem warnen Experten davor, dass die Rohstoffpreise im Sommer entscheidend anziehen könnten. Dies würde sich entweder negativ auf die Marge auswirken oder zu höheren Verkaufspreisen führen, die aber wiederum Kunden abschrecken könnten. Doch diese Prognose ist momentan nur reine Spekulation.

Steigerung wichtiger Kennziffern angepeilt

Nichtsdestotrotz peilt Delticom-Vorstand derzeit eine Steigerung von mehreren wichtigen Kennzahlen an. Der Umsatz soll auf rund 600 Mio. Euro wachsen, das EBITDA bei 18 Mio. Euro liegen und das EBIT sich von 5,6 auf 13 Mio. Euro erhöhen. Denn ungeachtet saisonaler Schwankungen wird sich Delticom in diesem Jahr mit geringeren Abschreibungen konfrontiert sehen. Die Übernahme des Konkurrenten Tirendo ist inzwischen mit allen Folgekosten vollständig abgewickelt.

Das Rätsel um die Food-Sparte

Zudem hatte Delticom im Februar dieses Jahres die beiden Lebensmittelhändler ES Food und Gourmondo Food geschluckt. Analysten hatten gerätselt, was diese Akquisition bringen sollte. Und die Prognosen scheinen dieser Meinung eher recht zu geben. Denn der Umsatz des Gesamtkonzerns wird zwar durch die Zukäufe um die 20 bis 30 Mio. Euro steigen können. Aber dafür erwartet der Vorstand im Food-Bereich ein negatives EBITDA von -2 Mio. Euro bzw. ein EBIT von -5 Mio. Euro.

Bei diesen Zahlen macht dieses Geschäft in meinen Augen keinerlei Sinn. Aber ich lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Dies wird aber frühestens 2017 der Fall sein können.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse