Darüber kann Amazon nur müde lächeln!

Lieber Leser,

die aktuellen Zahlen von Amazon waren der Knaller. Der Umsatz schoss im zweiten Quartal 2016 um 31 Prozent auf 30,4 Milliarden US-Dollar in die Höhe. Der Gewinnsprung fiel mit einem Anstieg von 983 Prozent auf 857 Millionen US-Dollar jedoch noch markanter aus. Die Aktionäre sind vor dem Hintergrund des höchsten Gewinns seit Bestehen des Online-Händlers völlig aus dem Häuschen und schicken die Aktie, die nun bei 773 USD steht, von einem Allzeithoch zum nächsten.

Der gigantische Erfolg von Amazon bringt immer mehr Unternehmen in Zugzwang, besonders die, die bisher eher mäßigen Erfolg im Onlinehandel hatten, geraten immer mehr ins Hintertreffen. So zum Beispiel auch der US-Handelsriese Walmart, der online schon etwa 11 Millionen Produkte anbieten kann. Das klingt viel, ist jedoch im Vergleich zu Amazon, die schätzungsweise 300 Millionen Produkte anbieten, verschwindend gering. Dieses Defizit will Walmart nun durch den Kauf des Startups Jet.com für insgesamt 3,3 Milliarden US-Dollar im Ansatz ausgleichen.

Seit etwa einem Jahr versucht Jet.com, immerhin schon mit 1,3 Milliarden US-Dollar bewertet, sich mit einem speziellen Preisalgorithmus als Wettbewerber von Amazon zu profilieren. Dieser Algorithmus soll nun auf die Walmart-Plattform übertragen werden. Branchenkenner sagen jedoch, dass Walmart sich mit diesem Zukauf keinen Gefallen getan hat. Zum einen war der Kaufpreis schlicht zu hoch. Zum anderen hat wohl Jet.com seine Umsätze schon früh mit Verlustgeschäften in die Höhe getrieben. Zusätzlich fehlten Jet.com bis zuletzt auch neue Investoren. Das bedeutet unterm Strich, dass Jet.com ohne den Aufkauf von Walmart langfristig wohl nicht überleben würde.

Vor diesem Hintergrund muss sich Amazon also keine allzu großen Sorgen machen. Solange der Internetriese keinen eigenen taktischen Fehler macht, ist weiteres Wachstum vorprogrammiert. Die Aktie könnte weiter steigen und die magische Marke von 1.000 USD erreichen

Das wird Amazon ganz und gar nicht schmecken …

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Ein Gastbeitrag von Christian Lehbau.

Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse