Bioenergie: Droht der Branche damit das Ende? – Verbio, Chorus Clean Energy, Cropenergies, BDI BioEnergy, Aemetis

Lieber Leser,

Gesetzesänderungen haben dafür gesorgt, dass hierzulande seit 2011 nur noch wenige neue Biogasanlagen in Betrieb genommen wurden. Die Zahl der Neubauten ist um 95 % zurückgegangen. Es scheint, als sei diese Form der Energieerzeugung politisch nicht mehr erwünscht. Droht dem Bioenergiesektor damit das Ende? Eine Hoffnung gibt es noch.

Die Residuallast als Chance

Biogas könnte nach Einschätzung von Experten in Zukunft den Residuallastbedarf der Erneuerbaren Energien abdecken. Die Residuallast ergibt sich in den verbrauchsintensiven Zeiträumen. Dann reicht die Einspeisung von Solar- und Windenergie momentan noch nicht aus, um den Gesamtbedarf zu befriedigen. Biogas könnte sich hier als Alternative zu den ebenfalls ungeliebten Kohle- und Gaskraftwerken empfehlen.

Umrüstung der Anlagen ab 2017 überfällig

Dazu müssten die Betreiber aber zunächst ihre bestehenden Biogasanlagen umrüsten, um einen flexiblen Betrieb zu ermöglichen. Bisher sind die Anlagen auf Regelbetrieb ausgelegt. Spätestens, wenn die Anschlussregelungen des EEGs im kommenden Jahr in Kraft treten, muss dieser Schritt vollzogen werden. Sonst droht tatsächlich das Aus für die Branche.

Verbesserung des Wirkungsgrads

Zudem ergibt sich durch die Gesetzesänderung eine längere Fördermöglichkeit, die von 20 auf 30 Jahre ansteigt. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Betreiber die Wärmeenergie besser ausnutzen. Weltweit betrachtet ist der Wirkungsgrad nämlich wie folgt: Um 20 Petajoule Energie aus Biogas zu erzeugen, werden 60 PJ verfeuert.

Realistische Exportchancen

De deutschen Hersteller aus dem Bioenergiesektor haben hier jedoch technische Lösungen entwickelt, die den Wirkungsgrad extrem verbessern. In den übrigen Ländern ist von diesem Wandel aber noch nichts zu spüren. Hier eröffnen sich also realistische Exportchancen. Die Hersteller müssen dazu den Anlagenbetreibern nur plausibel darlegen, welche Kosteneinsparungen sich dadurch auf Dauer erzielen lassen.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse