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Wunschanalyse: Cyan AG


Herzlich Willkommen zu unserer Wunschanalyse in Zusammenarbeit mit Stephan Heibel vom Heibel-Ticker.de Börsenbrief (www.heibel-ticker.de).

 

Cyan, Anbieter von Sicherheitslösungen auf Basis von Bewegungsdaten im Bereich des Mobilfunks, sieht sich vor einer exorbitanten Marktchance, doch auch die Risiken sind nicht zu übersehen. In der vorliegenden Wunschanalyse erkläre ich das Geschäftsmodell, die jüngste Übernahme und die Bedeutung des jüngsten Großauftrags. 

 

Kennzahlen der Cyan laut Sharewise.com

 

 

WKN: A2E4SV ISIN: DE000A2E4SV8

 

Kurs aktuell: 29,32€

 

 

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Bewegungsdaten als Sicherheitsmerkmal

 

Wenn ich im Urlaub auf meine Microsoft-Dienste zugreifen möchte erhalte ich umgehend eine E-Mail von Microsoft, in der ich darauf hingewiesen werde, dass meine Zugangsdaten „untypisch“ eingesetzt wurden. Ich bestätige dann, dass ich es wirklich bin, obwohl ich nicht von Hamburg aus, sondern von Kleinarl, San Francisco, Frankfurt oder sonstwo auf meine Daten zugreife, und dann ist auch alles wieder okay.

 

Cyan bietet eine ganz ähnliche Sicherheitslösung für Mobilfunknetze an. Dabei hält Cyan eine sich ständig aktualisierende Datenbank von Bewegungsmustern vor, die mit betrügerischen Aktivitäten in Zusammenhang gebracht wurden. Kunden von Cyan, wie beispielsweise T-Mobile Austria, sammeln die Bewegungsdaten ihrer Mobilfunkkunden auf den eigenen Servern und gleichen die Bewegungsmuster mit den von Cyan zur Verfügung gestellten Mustern ab.

 

Es handelt sich bei der Nutzung von Bewegungsdaten als Sicherheitsmerkmal um eine weitere Ebene der Sicherheit, die den bislang bekannten Ebenen hinzugefügt wird. Wir kennen bislang 1. Nutzer und Passwort, 2. die Nutzung von gerätespezifischen Passworten (TAN), die nur über registrierte Endgeräte abgerufen werden können, und 3. biometrische Zugangsdaten (Face-ID, Fingerabdruck, Stimme, Iris des Auges, …). Bewegungsdaten sind nun eine vierte Ebene.

 

 

Mittel aus Börsengang für Akquisition von I-New genutzt

 

Cyan war genau vor einem Jahr an die Börse gegangen und nahm damit 31,7 Mio. Euro ein. Rund 18 Mio. Euro davon zuzüglich einer später durchgeführten Kapitalerhöhung wurden für die Übernahme von I-New verwendet, ein österreichisches Unternehmen, das im gleichen Bereich tätig ist und bereits über eine breite Palette an Kunden in Südamerika verfügt.

 

I-New ist in erster Linie Anbieter komplexer Infrastrukturen für Telco-Provider. Damit erhält Cyan über I-New direktn Zugang zur eigenen Kundengruzppe. Für eine gute Mustererkennung müssen viele Daten verfügbar sein. Dies kann nun gelingen, wenn I-New Kunden auch die Mustererkennung von Cyan buchen. Und je mehr Daten, desto besser die Mustererkennung. Mit dieser breiten Basis geht Cyan nun auf Kundenfang.

 

 

Globaler Großauftrag von Orange

 

Ende Dezember wurde schließlich ein Großauftrag von der France Telecom / Orange vermeldet: Die Cyan-Sicherheitslösung werde vom Orange-Konzern in den kommenden Jahren sukzessive für 28 Länder mit 260 Mio. Kunden eingesetzt.

 

Damit ist Cyan in der Welt der Großkunden angekommen. Durch diesen Großauftrag werde sich der Umsatz bis 2021 auf 60 Mio. Euro verdreifachen, meldete das Unternehmen stolz. Der Gewinn werde überproportional steigen.

 

Entsprechend haben Analysten ihre Erwartungen nach oben geschraubt: für 2020 wird ein Umsatz von 48 Mio. Euro erwartet, der Gewinn (EBITDA) wird auf 29 Mio. Euro geschätzt. Das entspricht einer Gewinnmarge von 60%. Das KGV 2020e würde bei Eintreten dieser Erwartung bei nur noch 12 stehen.

 

 

Extreme Bewertung je nach Blickwinkel

 

Die Einen werden sagen, ein KGHV 2020e von nur 12 für ein Unternehmen, dessen Gewinn sich im laufenden Jahr vervielfachen, und im kommenden Jahr um weitere 30% anspringen soll, ist günstig.

 

 

 

Die Anderen werden darauf hinweisen, dass 48 Mio. Euro Jahresumsatz mit einem Marktwert von 260 Mio. Euro zu einem Kurs/Umsatz-Verhältnis von 5,4 führt, als fair wird eine Relation von eins erachtet.

 

In diesen beiden unterschiedlichen Blickwinkeln spiegeln sich Chance und Risiko wider. Cyan hat die Chance, zu einem der ganz großen Sicherheitsunternehmen des mobilen Internets aufzusteigen. Wenn das gelingt, wenn also weitere große Mobilfunkbetreiber als Kunde gewonnen werden und später vielleicht sogar der Einstieg in neue Märkte wie Banken & Versicherungen gelingt, dann wird die Aktie gen Himmel stürmen.

 

Auf der anderen Seite ist Cyan nicht der einzige Anbieter dieser Sicherheitslösung, wie wir an Microsoft sehen. Eine Gewinnmarge von 60% wird sich im Falle eines zunehmenden Wettbewerbs nicht lange halten lassen.

 

Zudem verwendet Cyan meines Wissens künstliche Intelligenz, um gefährliche Bewegungsmuster zu erkennen. Künstliche Intelligenz ist extrem aufwendig zu entwickeln und ebenso aufwendig zu betreiben. Ich gehe davon aus, dass die Kosten mit zunehmender Konplexität des Kundenstamms exponentiell zunimmt und entsprechend die Kosten durchaus stärker ansteigen können, als bislang kommuniziert.

 

 

Meine Einschätzung

 

Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass der Markt für Sicherheitslösungen groß genug ist, um auch einen gesunden Wettbewerb zuzulassen. Daher erwarte ich durchaus, dass Cyan in den kommenden Jahren weitere Großkunden hinzugewinnen kann. Doch die Gewinnmarge von 60% wird sich meiner Einschätzung nach nur schwer realisieren lassen.

 

Natürlich wird die Gewinnmarge vor Investitionen ausgerechnet: Hohe Investitionen gelten in diesem Bereich als einmalig und werden über Jahre abgeschrieben, mindern jedoch nicht das EBITDA (“VOR Abschreibung”). Aber es ist ein Wettlauf um Kunden und um die beste Mustererkennung. Es wird also wichtig für Cyan, immer wieder neue Kunden zu gewinnen, um bei der Verteilung der Marktanteile vorne dabei zu sein und um gleichzeitig auch die Datenbasis für die Auswertungen immer weiter zu vergrößern.

 

Über T-Mobile Austria ist Cyan bereits an der Deutschen Telekom dran. Mit Orange (France Telekom) zählt nun ein erster Großkunde den flächendeckenden Einsatz der Cyan-Produkte ins Auge gefasst. Im Bankensegment zählt die russische Sberbank bereits zu den Kunden Cyans, doch da bin ich mir nach den Geldwüschevorwürfen gegenüber dem Russlandgeschüäft der Deutschen Bank nicht sicher, ob die Sberbank ein Aushängeschild oder eine Bürde ist.

 

Doch Cyan hat einen großen Vorteil erkannt: Das Mobilfunkgerät ist wohl in der Zukunft das einzige Gerät, das jeder Mensch jederzeit bei sich trägt. Und niemand kann die Bewegungen der Smartphones besser tracken als die Mobilfunkbetreiber. Mit der Deutschen Telekom und Orange hat Cyan bereits den Fuß in zwei wichtigen Türen.

 

 

 

Cyan wird meines Erachtens in der Zukunft ohne Rücksicht auf die oben angesprichene Gewinnmarge alles unternehmen, um möglichst viele Märkte dieser beiden Mobilfunkbetreiber zu erschließen (jedes Land, in dem die Deutsche Telekom oder auch Orange tätig ist, muss separat erschlossen werden).

 

Gelingt es Cyan, seine Marktposition in dieser Branche auszuweiten, dann wird das Geschäft irgendwann ein Selbstläufer. Es ist dann egal, ob Cyan selber das Geschäft betreibt, oder irgendwann von einem der Großen in der Branche übernommen würde. Mit 260 Mio. Euro Marktkapitalisierung ist Cyan ein ziemlich kleines Übernahmeziel.

 

Und genau das ist das Problem: Ich kann nicht beurteilen, ob Cyan bereits groß´genug ist, um gegebenenfalls einem Markteintritt von Wettbewerbern Paroli zu bieten. Bislang haben wir einige Pilotprojekte und viele Absichtserklärungen.

 

Doch so ist es eben mit Wachstumsunternehmen: Die Chance ist exorbitant, aber das Risiko ist eben auch groß.

 

FAZIT

 

 

Cyan ist eine Spekulation, bei der ich mehr Wert auf Neuaufträge legen würde, als auf die Gewinnmarge. Neuaufträge werden die Aktie weiter antreiben, eine schwache Entwicklung der Gewinnmarge aufgrund ovon beispielsweise hohen Investitionen wird den Kurs belasten.

 

 

 

 

Interessante Anlageideen arbeite ich in meinem Heibel-Ticker aus, schauen Sie doch mal rein. Wenn ich Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden halten soll, melden Sie sich doch einfach und unverbindlich für meinen kostenfreien Heibel-Ticker Börsenbrief

 

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Stephan Heibel
 

Autor: Stephan Heibel, Chefredakteur & Herausgeber Heibel-Ticker.de Börsenbrief

Ersteller der Finanzanalyse

 

ÜBER DEN AUTOR: STEPHAN HEIBEL

Stephan Heibel ist Autor und Herausgeber des Heibel-Ticker.de Börsenbriefs, der wöchentlich kostenfrei per E-Mail verschickt wird. Darin werden die Hintergründe zu Kursbewegungen an den Finanzmärkten aufgezeigt und erklärt. Interessante Tradingideen werden daraus abgeleitet. Sie können sich unter http://www.heibel-ticker.de unverbindlich eintragen.

 

QUELLEN: Kurse von finance.yahoo.com, Bilanzdaten und Geschäftsdaten stammen aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens sowie von der IR-Abteilung.

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Im Silicon Valley wächst derzeit eine neue Generation an Tech-Unternehmen heran. Ich war im Februar dort und habe mir einige davon angeschaut. Interessante Geschäftsmodelle mit guten Wachstumsperspektiven haben bei dem einen oder anderen schon für eine Milliarden-Bewertung gesorgt. Doch das Wachstum kann noch weitergehen. 

Stimme jetzt darüber ab, welche der fünf folgenden Aktien unser Experte Stephan Heibel vom Heibel-Ticker Börsenbrief in der kommenden Wunschanalyse näher unter die Lupe nehmen soll:

 

(Die Box zur Abstimmung erscheint rechts oben, sofern man noch nicht abgestimmt hat.)

Der aktuelle Stand der Abstimmung lässt sich zudem auf dieser Seite ganz unten einsehen.

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Ich bin als Börsenprofi seit über 20 Jahren erfolgreich als Börsenbrief Autor aktiv. Ich gebe mit meinem Heibel-Ticker einen wöchentlichen Einblick in die aktuelle Finanzwelt. Privatanleger profitieren von meinen verständlichen Analysen, fundierten Kenntnissen und meiner unabhängigen Meinung. Ich analysiere international, biete diversifizierte Empfehlungen und arbeite stets aktuell und druckfrisch.

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