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Wachstumssorgen überwiegen Inflationsängste


Die Aktienmärkte starteten schwarzmontagähnlich in die neue Woche, die Rentenmärkte nutzten eine Handelsbandbreite von mehr als 20 Basispunkten – aber die bemerkenswerteste Marktbewegung fand gestern in den Rohstoffmärkten statt. Ein entsprechender Rohstoffpreisindex verzeichnete einen der schwächsten Tage seit über dreißig Jahren. Wachstumssorgen (um an dieser Stelle das „R“-Wort ganz bewusst zu vermeiden) dominieren nun Inflationsängste. Immerhin, über Nacht gelingt den Märkten eine Stabilisierung, so dass für heute eine Erholungsbewegung an den Aktienmärkten erwartet werden kann. Im Verlauf des Tages sind all jene Ereignisse von Bedeutung, die eine Schärfung des Konjunkturausblicks erlauben könnten.

Mit Verlusten von 2% bis über 5% gingen die Aktienmärkte gestern aus dem Handel. Aktuell spielt kaum eine Rolle, wie viele Indikatoren insbesondere in den USA auf eine aktuell sehr robuste Konjunkturentwicklung hindeuten. Stattdessen bekommt man den Eindruck, jeder möchte der erste gewesen sein, der einen Konjunkturabschwung „down the road“ antizipiert hat.

Die gestrigen Aktienmarktverluste waren so stark, dass sie im Verlauf des Tages sogar den Rentenmarkt in Mitleidenschaft zogen. Noch am Vormittag hatten Nominal- und Realrenditen in den USA wie auch in der Eurozone neue zyklische Hochs erklommen. Die 10J UST-Rendite erreichte in der Spitze exakt 3,20%, rutschte bis heute früh jedoch um mehr als 20 Bp bis auf unter 3,00% ab und handelt aktuell bei 3,04%. Die 10J Bundrendite gipfelte bei knapp 1,19%, schloss dann aber rund 10 Bp tiefer. Heute früh notiert die deutsche Benchmarkanleihe bei 1,08%.

Am deutlichsten wurden die Konjunktursorgen im Rohstoffmarkt widergespiegelt. Der Brent-Preis rutschte von über 112 USD/Fass zeitweilig bis auf weniger als 104 USD/Fass. Der über zwanzig Rohstoffwerte umfassende Bloomberg Commodity Index (BCOM) gab gestern 4,3% ab. Zur Einordnung: außerhalb der Marktverwerfungen im Herbst 2008 gab es in den vergangenen dreißig Jahren gerade einmal fünf Handelstage, an denen der BCOM ein stärkeres Minus einfuhr. Immerhin, auch der BCOM kann sich heute früh nach einem schwachen Auftakt etwas erholen.

Bevor morgen die amerikanischen Inflationsdaten für April veröffentlicht werden, gilt infolge der gestrigen Handelssession der Fokus heute allen Hinweisen auf die Konjunkturentwicklung. Dem amerikanischen NFIB-Index dürfte dabei eine besondere Aufmerksamkeit zukommen. Dabei handelt es sich um die Aktivitätsindex der National Federation of Independent Business, gewissermaßen der Interessenvertretung kleinerer amerikanischer Unternehmen. Vor der Pandemie pendelte der NFIB-Index um den Wert von 105, sein jüngstes Hoch markierte er im Juni letzten Jahres bei 102,5. Nach drei Rückgängen in den ersten drei Monaten dieses Jahres stand er zuletzt bei nur noch 93,2. Erwartet wird ein vierter Rückgang auf 92,9, Das Pandemie-Tief vor zwei Jahren lag bei 90,9. Neben diesem Gesamtindexwert liefert die monatliche Umfrage zahlreiche Einblicke in Sektoren, Beschäftigungs- und Lohnentwicklungen. Sollte der NFIB-Index die Erwartungen verfehlen und / oder in seinen Details den Konjunkturpessimisten neue Nahrung liefern, könnte es durchaus sein, dass die zunächst positive Marktstimmung sich im Laufe des Nachmittags wieder ins Gegenteil verkehrt. Die NFIB-Daten werden um 12 Uhr mittags unserer Zeit veröffentlicht.

Weniger Beachtung dürfte eine Stunde vorher der deutschen ZEW-Umfrage zuteilwerden. Dies ist eine Umfrage unter Finanzmarktprofis, welche die zeitnahen realwirtschaftlichen Entwicklungen nur ansatzweise wiedergeben kann. Der heutige Ereigniskalender ist ansonsten dominiert von Redeauftritten zahlreicher Vertreter von Fed und EZB. Auch hier werden die Anleger genau hinhören, um Hinweise auf einen konjunkturbedingt möglicherweise etwas langsameren geldpolitischen Straffungspfad zu erhalten.

Abschließend ein Hinweis in eigener Sache: Wir haben einen Ableger der Impressionen in Wort und Bild aufgelegt. Im „Blickpunkt Zins“ wollen wir in rund zehnminütigen Einspielern vor allem solche Marktinteressierte ansprechen, die mit den unterschiedlichen Zins- und Rentenmärkten sowie mit den Feinheiten geldpolitischer Zentralbankstrategien weniger vertraut sind. Schauen Sie doch mal rein, wir freuen uns über Rückmeldungen, Anregungen und Kritik jeglicher Art. Die Erstausgabe finden Sie hier.

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Der Beitrag Wachstumssorgen überwiegen Inflationsängste erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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