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Und wieder hoffen die Anleger auf schwache US Arbeitsmarktdaten


Vor gut reichlich einem Jahr begann der Zinsanhebungszyklus der G10-Staaten. Und ganz allmählich lichtet sich der Nebel über der Frage, bis wohin der globale Straffungszyklus die Leitzinsen noch führen wird. Insbesondere für die Fed sehen die Anleger jetzt klarer, hinter dem Ausblick für die EZB stehen indes weiterhin große Fragezeichen. Grundsätzlich sollte die Aussicht auf ein Ende des globalen Zinsanhebungszyklus die Märkte stabilisieren. Fraglich ist indes, ob die Märkte noch in diesem Jahr von einem konstruktiver werdenden Leitzinsausblick profitieren werden. Heute steht mit dem amerikanischen Beschäftigungsbericht für Oktober ein weiterer Datenpunkt an – und mit Blick auf die Straffungspolitik der Fed wünschen sich wahrscheinlich nicht wenige Anleger einen eher „schwachen“ Report.

Von den G10-Staaten USA, Großbritannien, Schweiz, Norwegen, Schweden, Kanada, Australien, Neuseeland, Japan und der Eurozone war die Norges Bank die erste Zentralbank, die ihren Leitzins anhob. Die entsprechende Ankündigung erfolgte am 23. September 2021. Mit Ausnahme der Bank of Japan haben auch alle anderen Zentralbanken ihre Leitzinsen seither kräftig angehoben. In der Summe addieren sich die Leitzinsanhebungen auf mehr als 22 Prozent.

Nach und nach lichtet sich der Nebel über das noch ausstehende Ausmaß an Zinsanhebungen. Die Norges Bank zum Beispiel reduzierte gestern ihr Zinsanhebungstempo auf 0,25%, nachdem sie ihren Leitzins zuvor drei Mal um 50 Bp angehoben hatte. Auch die Federal Reserve hat diese Woche angedeutet, das Ausmaß ihrer Zinsanhebungen drosseln zu wollen. Gleichzeitig deutete Notenbankchef Jerome Powell allerdings an, der Endpunkt des Zinsanhebungszyklus könne höher liegen als noch im September angenommen. Seinerzeit wurde vom FOMC ein Endpunkt von 4,75% signalisiert, Powells Worte deuten darauf hin, es könnte auch ein Niveau von 5,00% erreicht werden. Wenn wir noch einen „Sicherheitspuffer“ einbauen, heißt das, der Zinsanhebungszyklus in den USA könne im ersten Quartal nächsten Jahres im Bereich zwischen 4,75% und 5,25% auslaufen. In den Geldmarkt-Forwards wäre dies derzeit vollständig eingepreist. Die Bank of England hob ihren Leitzins gestern ebenfalls um 75 Bp auf nunmehr 3,00% an, signalisierte aber in ungewohnt deutlichen Worten, dass die Markterwartungen von Zinsanhebungen bis in den Bereich von 5% hinein deutlich überzogen seien.

Weitaus unklarer stellt sich der Ausblick für die EZB dar. Der Einlagesatz steht nach drei Zinsanhebungen um insgesamt 200 Bp aktuell bei 1,50%. Geldpolitische Falken und Tauben äußern ganz unterschiedliche Einschätzungen, wie viele Zinsanhebungen noch kommen mögen. Ratsmitglied Fabio Panetta beispielsweise äußerte sich gestern zurückhaltend, indem er mahnte, die EZB müsse bei ihren Entscheidungen auch „die Widerstandsfähigkeit unserer Volkswirtschaft, die Auswirkungen globaler geldpolitischer Ansteckungseffekte und aufkommende Gefahren für die Finanzmarktstabilität“ berücksichtigen. Sein Amtskollege Matins Kazaks meinte hingegen, niemand könne derzeit halbwegs präzise wissen, wo der Endpunkt des Anhebungszyklus liegen würde. Notenbankchefin Christine Lagarde bemühte beinahe schon Mario Draghis „Whatever it takes“-Formulierung, als sie in der vergangenen Nacht meinte, die EZB werde „alles tun was nötig ist“, um ihr Ziel stabiler Preise zu erreichen.

Die Anleger an den Finanzmärkten sehnen den Moment herbei, an welchem der globale Zinsanhebungszyklus beendet sein wird. Höchstwahrscheinlich würden spätestens dann einsetzende Zinssenkungserwartungen die Renten- und Aktienmärkte stützen. Jedes Indiz, welches auf ein absehbares Ende der Zinsanhebungen hindeuten könnte, stößt an den Märkten daher auf positive Resonanz – selbst wenn es sich dabei um für sich genommen „schlechte“ Nachrichten handelt. Musterbeispiel ist der amerikanische Arbeitsmarktbericht: weniger neue Stellen und geringere Lohnsteigerungen wären isoliert betrachtet negative Nachrichten – mit Blick auf die Leitzinsentwicklung würden sie die Anleger aber wohl erfreuen. Weniger als (saisonbereinigt) 100.000 neue Stellen und ein Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne um lediglich 0,2% ggü. Vm. wäre wohl so ein Datenpaket, das uns mit einer Rallye an den Renten- und Aktienmärkten ins Wochenende entlassen würde…

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Der Beitrag Und wieder hoffen die Anleger auf schwache US Arbeitsmarktdaten erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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