Tom Tailor kündigt rote Zahlen an!

Lieber Leser,

beim Modehändler Tom Tailor laufen die Aufräumarbeiten. Bereits 4 Wochen nach seinem Amtsantritt schlägt Interims-CEO Heiko Schäfer einen komplett anderen Kurs ein als sein Vorgänger und langjähriger Vorstandschef Dieter Holzer. Statt den Expansionskurs fortzuführen, hat Schäfer dem Unternehmen einen rigiden Sparkurs verordnet. Er stellte die Schließung zahlreicher Geschäftsfilialen und die Abspaltung von unprofitablen Auslandsaktivitäten in Aussicht. Im Interview mit dem Nachrichtendienst Reuters erklärte er: „Für uns steht nicht der Umsatz, sondern die Profitabilität im Vordergrund.“ Durch die Einsparungen will Schäfer das Unternehmen in die Lage versetzen, zukünftig in die Kernmarken Tom Tailor und Bonita sowie den Ausbau der Digitalisierung zu investieren.

Im laufenden Jahr rechnet der Manager mit Sanierungskosten im Umfang von 75 Mio. Euro. Ein Teil des Geldes soll im Rahmen einer Kapitalerhöhung vom chinesischen Großaktionär Fosun eingespielt werden. Dennoch rechnet Schäfer auf Jahressicht mit einem deutlich negativen Konzernergebnis. Auch im operativen Bereich stutzte er die Prognose zurecht. Statt einem geplanten Ebitda von 76 Mio. Euro wurde der neue Zielkorridor auf 10 bis 20 Mio. Euro herabgesenkt. Auf der Umsatzseite wird weiterhin mit einem Wachstum im unteren einstelligen Prozentbereich gerechnet.

An der Börse wurden die Nachrichten mit wenig Wohlwollen aufgenommen. Die Aktie wurde mit deutlichen Abschlägen in den Keller geschickt.

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