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Steht ein neuer Cannabis-Boom bevor?



Cannabis-Aktien – löst die anstehende Legalisierung einen neuen Boom aus?

 
2018 herrschte in der Cannabis-Branche Goldgräberstimmung. Die beginnende Öffnung für eine liberalere Drogenpolitik in Nordamerika sowie ähnliche Bestrebungen in einigen europäischen Ländern wurden an den internationalen Börsen von sehr viel Fantasie begleitet. Zahlreiche Unternehmen schossen wie Pilze aus dem Boden.
 
Nach den ersten Ernten 2019 war absehbar, dass das rasant gestiegene Angebot die Nachfrage bei Weitem übertraf. Es kam zu einer Marktkonsolidierung, die sich durch die Insolvenz überhastet gegründeter Firmen auszeichnete. Die Werte börsennotierter Cannabis-Unternehmen rauschten in den Keller. 
 
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Wird die Legalisierung in Deutschland einen Boom bei Cannabis-Aktien auslösen? Link
 
Andererseits bündelten die verbliebenen Firmen ihre Marktmacht. Sie stehen in den Startlöchern und warten darauf, dass sich die Legalisierungsbestrebungen weltweit fortsetzen. Die anstehende Legalisierung in Deutschland könnte eine Initialzündung auslösen. Würde damit doch der weltweit größte nationale Cannabis-Markt aus dem Boden gestampft. Und so sehen die meisten Analysten bei Cannabis-Aktien ein riesiges Potenzial, für dessen Ausschöpfung Geduld das wichtigste Charakteristikum ist.

Was hat die Bundesregierung vor?

 
Nach Ansicht der Ampelregierung hat das jahrzehntelange Verbot von Cannabis keine befriedigende Lösung gebracht. Cannabis ist hierzulande mit etwa 3 Millionen regelmäßigen Konsumenten eine Droge, die in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Seit 2017 findet Cannabis medizinische Verwendung und darf auf Rezept verschrieben werden. Der Wirkstoff CBD (Cannabidiol) wird schon völlig legal vertrieben. So können z. B. CBD Produkte bei Zamnesia.com/de oder anderen Online-Anbietern offiziell bestellt werden, ohne dass Restriktionen zu befürchten sind. 
 
Darreichungsformen
 
 
Daher hat die Regierung die “kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene” vorgesehen. Damit will sie die folgenden Ziele erreichen:
 
●      Stärkung des Jugend- und Verbraucherschutzes durch Alters- und Qualitätskontrollen
●      Entlastung des Polizei- und Justizapparates, da nicht mehr jeder kleine Verstoß eine Anzeige nach sich zieht
●      Erhöhung der Steuereinnahmen
●      Schaffung von tausenden neuen, sozialabgabepflichtigen Arbeitsplätzen
 

Wann kommt die Legalisierung von Marihuana?

Kürzlich hat Gesundheitsminister Lauterbach ein Eckpunktepapier vorgestellt. Es wird für den Januar 2023 ein Gesetzesentwurf erwartet, der dann bis Mitte nächsten Jahres als Gesetz verabschiedet werden könnte. Im Rahmen der EU (Europäische Union) bedarf es noch einer Koordination mit deren gesetzlichen Regelungen. Experten rechnen damit, dass Anfang 2024 die Legalisierung von Cannabis in trockenen Tüchern liegt.

Cannabis-Aktien aus Deutschland

Während vor allem nordamerikanische Firmen als schon existierende Big Player Milliardenumsätze im Cannabis-Markt generieren, steckt die Branche in Deutschland noch in den Kinderschuhen. So werden die Hoffnungen von AnlegerInnen hierzulande vor allem von zwei Firmen getragen.

Synbiotic
 
Die Münchner sind laut eigenen Verlautbarungen innerhalb Europas die größte Unternehmensgruppe, die sich börsennotiert im Cannabis-Markt engagiert. Sie deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab, die Anbau, Produktion und Vertrieb von Cannabis-Produkten umfasst. Zudem engagiert sich Synbiotic in der Kosmetik- und der Nahrungsergänzungsmittelbranche sowie im medizinischen Bereich. Mit der Öffnung des Recreational-Markts würde sich dem Unternehmen eine weitere Perspektive öffnen.
 
Derzeit (17.12.2022) pendelt der Börsenwert von Synbiotic um den Bereich von 12 Euro pro Aktie. Die weitere Entwicklung hängt entscheidend mit der anstehenden Legalisierung in Verbindung. Für Synbiotic spricht die starke Stellung innerhalb des deutschen und europäischen Cannabis-Marktes.

Demecan

Das Berliner Startup erhielt 2019 als einziges deutsches Unternehmen den Zuschlag, medizinisches Cannabis unter streng regulierten Bedingungen anzubauen. Seitdem darf Demecan jährlich 10 Tonnen ernten. Zwar ist das Unternehmen bisher noch nicht an der Börse gelistet. Es wird aber fest damit gerechnet, dass der Börsengang im Zuge der Legalisierung kurz bevorsteht. 

Die Politik bestimmt das Tempo

Auch weltweit leiden die Unternehmen an der nur langsam fortschreitenden Legalisierung. Viele Firmen erlebten zu Beginn des Jahres 2022 einen herben Rückschlag, weil die Legalisierung unter anderem seit dem Ukrainekrieg nicht mehr ganz oben auf der politischen Agenda steht. 
 
Vor allem rechnen die Unternehmen mit Gewinnen aus dem Export, da die deutschen Anbieter zumindest anfangs die stark steigende Nachfrage nicht befriedigen können. Es wird erwartet, dass eine Liberalisierung ein Marktpotenzial freisetzt, welches die Umsätze in der Bierbranche übersteigt.

Wichtige Cannabis-Unternehmen weltweit

 Bei der Legalisierung von Cannabis spielt vor allem Kanada eine Vorreiterrolle. Seit 2018 darf Marihuana legal zur Entspannung konsumiert werden. Eine Vielzahl von US-amerikanischen Bundesstaaten zog nach. Daher verwundert es nicht, dass im internationalen Cannabis-Markt die Schwergewichte an der Börse aus Nordamerika stammen.

Canopy Growth

Seit 2014 vertreiben die Kanadier aus Ontario diverse Cannabis-Sorten. Zudem beinhaltet das Sortiment diverse cannabishaltige Medikamente. Die Gruppe ist auf fünf Kontinenten vertreten und deckt aufgrund von Übernahmen ein reichhaltiges Portfolio ab. Die zahlreichen Verzögerungen bei der Legalisierung machen auch bei einem der größten Anbieter weltweit nicht halt. Daher stürzte die Aktie 2022 von etwa 8 Euro auf unter 3 Euro ab. Mit der Legalisierung wird eine Trendwende und ein merklicher Kurssprung erwartet.

Aurora

Die Kanadier werden als einer der größten Verlierer des rigorosen Verdrängungskampfes auf dem Cannabis-Markt gesehen. Dafür werden vor allem Managementfehler als Gründe herangezogen. So wurden zwei milliardenschwere Übernahmen durchgezogen, mit denen sich Aurora übernommen haben dürfte. Das Unternehmen befindet sich bei einem aktuellen Aktienkurs von etwa 1 Euro in einer Schieflage und es kann nicht garantiert werden, dass es Aurora im nächsten Jahr noch gibt.

Jazz Pharmaceuticals

Das Unternehmen aus Irland ist stark auf dem biopharmazeutischen Markt engagiert und stellt neben Cannabis-Produkten eine breite Palette von Medikamenten her. Pionierarbeit leistete das 2021 übernommene Unternehmen GW Pharmaceuticals, das zu den führenden Unternehmen der wissenschaftlichen Erforschung von Cannabis gehörte. Es wurden erfolgreich Medikamente gegen Epilepsie und Multiple Sklerose auf den Markt gebracht. Seit Jahresbeginn legte der Aktienkurs etwa 30 % zu und steht derzeit auf knapp 150 Euro.

Tilray

Das Unternehmen wurde 2013 in den USA gegründet, der Stammsitz befindet sich nun im kanadischen British Columbia. Seit 2014 stellt Tilray medizinisches Cannabis her und beliefert weltweit Krankenhäuser, Ärzte, Forscher, Apotheken und Behörden. Das Papier ist sehr volatil und kann derzeit für gut 3 Euro ins Depot gelegt werden. 

Welche Cannabis-Indizes gibt es?

Inzwischen gibt es mehrere Aktien-Indizes, die Cannabis-Unternehmen listen. Drei davon haben vielversprechendes Potenzial.
 
●      Medical Cannabis and Wellness Equity Index
●      Prime Alternative Harvest Index
●      Foxberry Medical Cannabis & Life Sciences Index

Weitere börsennotierte Cannabis-Unternehmen 

Neben den genannten Unternehmen sind noch weitere börsennotierte Unternehmen im Cannabis-Geschäft aktiv:
 
●      Teva Pharmaceuticals
●      Novartis
●      Abbvie
●      Scotts Miracle
●      Amyris
●      Perkinelmer INC
●      Perrigo Co. PLC

Cannabis-Aktien – kaufen oder warten?

AnlegerInnen, die in Cannabis-Aktien investieren, glauben an eine langfristige Wertsteigerung. Derzeit fokussiert sich der Optimismus auf die mögliche Cannabis-Legalisierung in Deutschland. Es wird vermutet, dass andere Länder zumindest im europäischen Raum nachziehen werden. Mit der damit verbundenen Steigerung der Nachfrage erhofft man sich auch steigende Werte an der Börse. 
 
Dass die Legalisierung ansteht, ist schon geraume Zeit keine Neuigkeit mehr. Daher ist anzunehmen, dass sie schon weitestgehend eingepreist ist. Aus diesem Blickwinkel kann die momentane Schwäche der Cannabis-Papiere als Signal für den Einstieg gewertet werden.
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