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Renditen wie einst im April


Ein zweites Quartal in Folge mit insgesamt zurückgehender Wirtschaftsleistung in den USA erwischte vor allem die Anleger in den Rentenmärkten gestern auf dem falschen Fuß. Die Renditen sowohl in den USA als auch in Deutschland gingen weiter zurück und befinden sich jetzt auf Niveaus, wie wir sie zuletzt im Juni gesehen haben. Die Aktienmärkte profitieren derweil von abgeschwächten Leitzinsanhebungserwartungen und einigen sehr positiv aufgenommenen Quartalsberichten, insbesondere aus dem Big-Tech-Sektor. Der Datenmarathon wird heute fortgesetzt mit einer Serie von BIP- und Inflationszahlen für die Eurozone, aber auch mit Daten zu den Beschäftigungskosten und zu den Inflationserwartungen in den USA.

In den USA ist die Volkswirtschaft gestern veröffentlichten Daten zufolge das zweite Quartal in Folge geschrumpft. Nach einem (annualisierten) Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,6% im ersten Quartal gab es auch im zweiten Quartal mit 0,9% einen Rückgang. Nach „traditioneller“ Lesart würde die amerikanische Volkswirtschaft im ersten Halbjahr damit das Kriterium einer Rezession erfüllen: zwei Minusquartale in Folge. Allerdings gibt es in den USA ein Komitee, welches Rezessionsphasen im Nachhinein anders definiert als nach dieser Daumenregel. Dieses Komitee berücksichtigt bei seiner Einschätzung eine Reihe von Indikatoren, die bei einer einfachen Betrachtung ausschließlich der BIP-Zahlen „untergehen“. Ein besonderes Augenmerk hat jenes Komitee auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes. Im ersten Halbjahr wurden in den USA rund 2,7 Millionen neue Jobs geschaffen – dies ist schwer vereinbar mit der Einschätzung, die Volkswirtschaft hätte sich in einer Rezession befunden. Tatsache ist, dass die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal vor allem durch Lagerbestandsveränderungen und über den Außenhandel ins Minus gerutscht war. Im zweiten Quartal war die Konjunkturschwäche jedoch „hausgemacht“ und lag an abnehmender Konsumneigung, gedämpfter Investitionstätigkeit und einem sich rasant verlangsamenden Immobiliensektor.

Heute bekommen wir die BIP-Zahlen für Deutschland, die Eurozone und einige weitere EU-Staaten. Erwartet werden kleine Wachstumsraten im Bereich von 0,1-0,2% im Vorquartalsvergleich. Frankreich überraschte heute früh bereits mit dem Ausweis eines Wachstums von 0,5% ggü. Vj. Von größerer Bedeutung dürften heute allerdings die Inflationszahlen für die Eurozone im Monat Juli sein. Die Daten für Deutschland wurden bereits gestern veröffentlicht, und sie fielen einmal mehr kräftiger aus als erwartet. Nach Methode Destatis betrug der Preisauftrieb im zu Ende gehenden Monat 7,5%, nach Methode Eurostat sogar 8,5%. In der gesamten Eurozone dürfte die Inflationsrate damit scharf an die 9%-Marke heranreichen. In den USA wird am Nachmittag noch der PCE Deflator, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, für den Monat Juni veröffentlicht. Auch hier dürfte es wenig Anzeichen eines nachlassenden Preisdrucks geben. Allerdings sind die Benzinpreise in den USA seit ihrem Hoch Mitte Juni um rund 15% zurückgegangen, womit die Marktteilnehmer die Juni-Zahlen als veraltet betrachten dürften.

Insgesamt bestätigen die vielen Konjunktur- und Inflationsdaten dieser Tage das Dilemma der Zentralbanken: Der Preisauftrieb bleibt hoch, während die Konjunkturdynamik nachlässt. Bislang halten Fed und EZB ihren Fokus zwar klar auf die Bekämpfung der Inflationsrisiken gerichtet, die Anleger gehen mittlerweile jedoch davon aus, dass dies nicht mehr lange der Fall sein wird. Die Erwartungen zu dem wahrscheinlichen Ausmaß an Zinsanhebungen werden auf beiden Seiten des Atlantiks deutlich zurückgenommen. Dies führt am Rentenmarkt zu kräftigen Renditerückgängen. Die 10J UST-Rendite liegt mittlerweile bei nur noch 2,65%, die 10J Bundrendite bei lediglich 0,81%. Damit liegen die Renditen 85 Bp (UST) bzw. sogar 110 Bp (Bunds) unter ihren vor gerade einmal sechs Wochen aufgestellten zyklischen Hochs und auf Niveaus, wie wir sie zuletzt im April gesehen haben. Alleine seit der unerwartet großen Zinsanhebung der EZB letzte Woche ist die 10J Bundrendite um mehr als 50 Bp gefallen – ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass sich (Leit-)Zinsen und Kapitalmarktrenditen durchaus in entgegengesetzte Richtung entwickeln können.

Fallende Renditen wiederum stützen die Aktienmärkte, die darüber hinaus von positiv aufgenommenen Unternehmensberichten profitieren – ein zumindest dieser Tage gleichsam eindrucksvolles Beispiel dafür, dass die Aktienmärkte auch in einem sich eintrübenden konjunkturellen Umfeld gut performen können…

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Der Beitrag Renditen wie einst im April erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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