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Real bereitet der Metro AG weiter Sorgen


Die Warenhauskette Real gilt mittlerweile schon seit rund 25 Jahren als großes Sorgenkind beim Handelsriesen Metro. Daher ist es nicht besonders überraschend, das Real in seiner letzten Konzernbilanz einmal mehr einen deutlichen Umsatzrückgang ausweisen muss. Damit kann man Real schon als eine Art Dauerbaustelle der Metro bezeichnen, die aber trotz allem noch Investoren anlockt. 

Real weiter mit großen Problemen 
Der aktuelle Co-Chef der Warenhauskette Real Patrick Müller-Sarmiento gilt als ein hervorragender Verkäufer. Das konnte man einmal mehr gut beobachten, als dieser im September in der Nähe von Wiesbaden an einer privaten Universität einen Vortrag hielt und alle Register zog, um die anwesenden Studenten in seinen Bann zu ziehen. Müller-Sarmiento schwärmte in seinem Vortrag unter anderem von einem Vorzeigemarkt seines Unternehmens in Krefeld, dem gut laufendenden Online-Marktplatz von Real und auch von den erstklassigen Produkten im Sortiment des SB-Warenhauses. In die private Universität hatte der Co-Chef von Real Bananen und Äpfel für seine Zuhörer mitgebracht, die sich nach dem interessanten Vortrag größtenteils noch um den Manager aus dem Handel versammelten. Die Studenten waren auch überrascht über die großen Fortschritte der SB-Warenhauskette, über die ansonsten in der Öffentlichkeit eher selten gesprochen wird. Ebenfalls nicht soviel gesprochen wird öffentlich über die vielen Online Casinos, die mittlerweile im Internet um die Kunden kämpfen und  den stationären Spielbanken das Leben schwer machen. Solche Casino Spiele kann man inzwischen in einem Internetcasino rund um die Uhr spielen und bei entsprechendem Glück den Gewinn anschließend auch für einen Einkauf bei Real nutzen. 

Die Zahlen von Real bereiten weiterhin Sorgen
Ein Blick in die Zahlen von Konzernmutter Metro sorgt dagegen eher für große Ernüchterung. Kürzlich stellte der aktuelle Metrochef Olaf Koch diese Zahlen in Düsseldorf vor und da war von einer positiven Entwicklung bei den Real SB-Warenhäusern nichts zu erkennen. Stattdessen haben sich die nackten Zahlen weiterhin negativ entwickelt und der Umsatz bei Real sank im vergangenen Geschäftsjahr einmal mehr, und zwar um auf einer flächenbereinigten Basis um 0,6 Prozentpunkte.     

Solche Umsatzrückgänge haben leider längst Tradition bei Real, das im deutschen Einzelhandel auf jeden Fall zu den größten Problemkindern gehört. Aus diesem Grund versucht der Chef der Metro Olaf Koch jetzt schon wieder seit Monaten endlich einen Käufer für die Tochter Real mit seinen etwa 276 SB-Warenhäusern zu finden. In diesem Zeitraum hat Koch die Aufsichtsräte, Geschäftspartner und nicht zuletzt die vielen Mitarbeiter immer wieder mit überraschenden Kehrtwenden auf Trab gehalten. 

Gründe für die negative Entwicklung bei Real
Aber warum läuft das Geschäft bei der Handelskette Real überhaupt so schlecht? Führt die herrschende Unsicherheit bei den betroffenen Mitarbeitern über den Verkauf zu einem derartigen Motivationsverlust, dass die Umsätze immer weiter zurückgehen? Oder spielen die großen Konsumgüterhersteller eine entscheidende Rolle, weil diese eventuell die schwierige Situation bei Real ausnutzen und sich auf Kosten der SB-Warenhauskette bessere Konditionen verschaffen? 

Real vereint zahlreiche übernommene Konkurrenten
Grundsätzlich kann man wohl sagen, dass der schon länger andauernde Verkaufsprozess dazu führt, dass die strukturellen und auch die hausgemachten Probleme bei Real, welche aber inzwischen schon seit vielen Jahren bestehen, verschärft. Gegründet worden ist Real im Jahr 1994 und schon damals hat man bei der SB-Warenhauskette Strukturen aufgebaut, die das Unternehmen auch bis in die heutige Zeit noch belasten. So baute sich das damalige Management von Metro die Tochter Real durch zahlreiche Übernahmen anderer Konkurrenzunternehmen zusammen. Dabei übernahm man zusammengerechnet 14 verschiedene Ladenketten wie Allkauf, Divi und Massa, die heutzutage alle bei Real integriert sind. Darüber hinaus übernahm Real auch noch die deutschen Standorte von Wal-Mart, als sich der amerikanische Handelsriese für einen Rückzug aus dem deutschen Handel entschied. Dadurch musste Real eigentlich immer versuchen die unterschiedlichsten Einkaufsformen unter einen Hut zu bringen und schaffte es auch bei den Kunden nie ein einheitliches Bild zu schaffen. Denn bei Real gibt es sowohl veraltete Standorte als auch ganz moderne SB-Warenhäuser, die mit gepflegten Warenwelten einen guten Eindruck machen. 

Gemeinsam haben diese Märkte fast alle, dass sie normalerweise deutlich größer sind als die klassischen Supermärkte. Aufgrund dieser Hausgröße gibt es bei Real im Vergleich deutlich mehr Produkte. Das gilt übrigens genauso für Lebensmittel, wie beispielsweise auch für Kleidung, Spielwaren und Elektronikartikel. 

Real verschlief die Zeichen der Zeit
Das war in der Vergangenheit vielleicht noch ein Vorteil, weil die Kunden in den Häusern bei ihrem Wochenendeinkauf alles an einem Ort fanden. Aber aufgrund des geänderten Einkaufsverhaltens hat dieser große Wochenendeinkauf schon seit einigen Jahren für die meisten Verbraucher nicht mehr so eine große Bedeutung. Das ist nicht nur ein Problem für Real, denn auch andere SB-Warenhäuser verlieren Marktanteile. Aber andere Unternehmen wie Kaufland oder Globus haben sich besser auf die veränderte Situation eingestellt. Dadurch haben diese Wettbewerber durch angepasste Konzepte deutlich weniger Probleme. Darüber hinaus leidet Real auch unter einem großen Investitionsstau in den Märkten, weil sich der aktuelle Metro-Chef noch mehr auf das erfolgreiche Geschäftsfeld Großhandel konzentrieren will. 

Unter anderem aus diesen Gründen will die Metro das Tochterunternehmen Real unbedingt verkaufen, was mit Sicherheit auch zu vielen Schließungen von Häusern führen wird. Bei anderen Standorten könnten sich Wettbewerber breitmachen, sodass wahrscheinlich von Real in Zukunft nicht mehr viel übrig bleiben wird. 

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