Putin sorgt sich nicht um Gazprom

Liebe Leser,

über Gazprom gab es in der letzten Zeit wenig positive Neuigkeiten. Zu vergleichsweise schlechten Neuigkeiten und geplatzten Deals gesellt sich Kritik am Unternehmen an sich. Das geht auch am Aktienkurs nicht vorbei, der am Mittwoch wieder im Minus notierte, wenn auch in einem überschaubaren Ausmaß. Keine Sorgen macht sich aber Russlands Präsident Wladimir Putin. Bekanntlich hält die russische Regierung die Mehrheit der Aktien an Gazprom und ist deshalb an einem erfolgreichen Unternehmensverlauf sehr interessiert.

Trotz zum Teil dramatischer Kurseinbrüche und wenig ermunternden Aussichten ist Putin von Gazprom überzeugt. Er verweist auf neue Geschäftsmöglichkeiten in China und hält Gazprom außerdem ohnehin für unterbewertet. Tatsächlich ist diese Aussage nicht völlig ohne Substanz. Wer den Chart von Gazprom genauer verfolgt, stellt immer wieder recht große Einbrüche fest, obwohl der Newsflow derart panikartige Verkaufswellen eigentlich gar nicht rechtfertigen würde. Das bedeutet aber freilich nicht, dass es bei Gazprom zwingend zu einer Korrektur nach oben kommen muss. Manches Papier wird an den Märkten auch dauerhaft unter Wert gehandelt und Gazprom könnte das Pech haben, eben in genau diese Kategorie zu fallen. Einen großen Teil dazu tragen ohne Zweifel die verschlechterten Beziehungen zwischen der NATO und Russland bei. Davon ab ist der Markt rund um Gas, Öl und Energie an sich aber derzeit auch wenig nachgefragt.

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