Öl: Was spricht für den Ölpreis-Anstieg?

Lieber Leser,

zu Beginn der letzten Woche haben wir uns zunehmend optimistischer bezüglich des Ölpreises geäußert. Der Preis für die europäische Rohölsorte Brent hat seitdem 6,65 % an Wert hinzugewonnen und erreicht zu Beginn der aktuellen Woche den wichtigen Widerstandsbereich zwischen 54-55 US-Dollar je Fass. Unseren Optimismus haben wir hauptsächlich auf die folgenden Faktoren zurückgeführt:

Fallende US-Bestände
Russlands Bereitschaft, Kürzungen fortzusetzen
Mögliche erhöhte Nachfrage nach Öl aus China

Der erste Faktor war aus unserer Sicht zu erwarten gewesen, denn wir befinden uns aktuell in einer Phase, in der Bestände saisonal bedingt fallen. US-Bestände sind in den letzten fünf Wochen gefallen (EIA-Bericht).

Der zweite Faktor war aus unserer Sicht insofern wichtig, als das Russland sich bisher nur teilweise an den Kürzungen beteiligt hatte. Da seit einiger Zeit klar ist, dass nur OEPC-Kürzungen nicht ausreichen werden, um das Angebot deutlich zu drücken, dürfte die Bereitschaft Russlands dabei eine große Rolle spielen.

Auf dem Belt and Road Forum in Bejjing hat die China National Petroleum Corporation angekündigt, im zweiten Halbjahr deutlich mehr Öl aus den USA importieren zu wollen. Da Exporte nach China aus den OPEC-Ländern aufgrund der Kürzungen geringer werden, dürften Importe aus den USA möglicherweise auch längerfristig positive Effekte auf US-Bestände haben.

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