Mitsubishi: Zu strenger Sparkurs Schuld am Manipulationsskandal?

Lieber Leser,

einem internen Untersuchungsbericht zufolge sind die manipulierten Kraftstoffverbrauchsmessungen beim japanischen Autobauer Mitsubishi auf das Versagen des Managements zurückzuführen. Das Führungsboard habe die Budgets zu sehr limitiert, so dass die Ingenieure nicht mehr mit der Konkurrenz Schritt halten konnten. Die Unternehmensstrategie war nach den Untersuchungsergebnissen vornehmlich auf Einsparungen und Kostensenkungen ausgerichtet. Hierdurch war es für die Mitarbeiter aus der Entwicklungsabteilung mit legalen Mitteln nicht möglich, die Effizienz der vorhandenen Motoren zu steigern, um den Spritverbrauch zu drosseln.

Der Report wurde von Mitsubishi in Auftrag gegeben, nachdem die jahrelange Schummelei ans Tageslicht gekommen war. An der Erstellung war ein ehemaliger Top-Manager des Rivalen Toyota sowie drei einstige Staatsanwälte beteiligt. Im Frühjahr hatte Mitsubishi eingestanden, über einen Zeitraum von 25 Jahren bei Tests zum Spritverbrauch getrickst zu haben. Die Folge war ein drastischer Kurseinbruch und ein dreimonatiger Verkaufsstopp in Japan. Technologiechef Ryogo Nakao und Präsident Tetsuro Aikawa nahmen daraufhin ihren Hut. Entsprechend düster fallen die Zahlen zum ersten Quartal des bis März 2017 laufenden Geschäftsjahres aus. Demnach brach das Betriebsergebnis zwischen April und Juni um etwa 75 Prozent ein. Im Gesamtjahr rechnet der Konzern mit einem Netto-Fehlbetrag von 1,23 Mrd. Dollar.

Für die Zukunft wird der Autobauer laut dem Bericht zu einer Stärkung seiner Entwicklungssparte angehalten, zudem sollen Transparenz und Kontrollen verbessert werden.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse