Mit neuen Index-Werten in den Jahresendspurt
Liebe Leser,
der deutsche Leitindex DAX marschiert weiter Richtung 10.800 Punkte und notiert nur noch hauchdünn unter dem Jahreshoch. Die deutschen Aktienindizes unterhalb des DAX werden ab Mitte Dezember mit frischen Kräften in den Jahresendspurt gehen. Heute wurden die ab dem 19. Dezember in Kraft tretenden Änderungen hinsichtlich der Zusammenstellung der wichtigsten Aktienindizes der Deutschen Börse (DAX, TecDax, MDax und SDax) bekannt gegeben: Die erst kürzlich an die Börse gebrachte Eon-Tochter Uniper und die RWE-Tochter Innogy rücken beide in den MDax auf. Der Leitindex DAX bleibt dagegen unverändert. Die beiden bisherigen MDax-Unternehmen, die für die zukünftigen Neulinge Uniper und Innogy ihre Plätze räumen müssen, sind der Klinikbetreiber Rhön-Klinikum und der Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori, die beide in den SDax absteigen. Dafür steigen der Finanzdienstleister Ferratum und der Haushaltsgeräte-Hersteller Leifheit aus dem SDax ab und sind zukünftig in keinem der 4 wichtigen Aktienindizes der Deutschen Börse mehr vertreten. Der TecDax wird ab dem 19. Dezember durch die Aktien von Medigene verstärkt. Dafür muss der Spezialanlagenbauer Aixtron weichen. Aixtron erfüllt wegen des kräftig gesunkenen Anteils frei handelbarer Aktien (Freefloat) nicht mehr die Kriterien für einen Verbleib im Technologiewerte-Index TecDax. Nachdem Sie erfahren haben, welche Veränderungen es in den kommenden Tagen in den wichtigsten deutschen Aktienindizes gibt, möchte ich Ihnen noch erläutern, was die Auswirkungen der Index-Anpassungen sind.
Auswirkungen der Index-Anpassungen
Die Index-Anpassungen sorgen u. a. dafür, dass aufstrebende Unternehmen nachrücken. Das ist einer der Gründe dafür, warum die Aktien-Indizes langfristig immer steigen. Stark wachsende Unternehmen gewinnen immer mehr an Gewicht. Soweit die allgemeinen Auswirkungen. Doch was passiert mit den Aktien der einzelnen Unternehmen, die auf- oder absteigen? Früher war die Tendenz relativ klar: Häufig wirkte sich ein Aufstieg positiv auf die Aktien des Aufsteigers aus – ein Abstieg dagegen wirkte sich zumeist negativ auf die kurzfristige Wertentwicklung der Aktien aus. Der Hauptgrund: Sogenannte Indexfonds, Fonds, die Indizes quasi deckungsgleich 1:1 abdecken, müssen sich mit den Aktien der Aufsteiger eindecken und die Aktien der Absteiger verkaufen. In der jüngeren Vergangenheit gab es aber mehrfach Gegenbeispiele. Mehrere Aufsteiger schnitten schlecht ab (einige Investoren sprachen schon von einem „Aufsteiger-Fluch“), Absteiger erholten sich dagegen schnell wieder und erlebten eine neue Blüte. Auch dafür gibt es einen Erklärungsansatz: Einige Unternehmen setzen zu stark auf Wachstum, um möglichst schnell in einen höheren Index aufzusteigen. Teuer erkauftes Wachstum rächt sich aber spätestens in der nächsten Wirtschaftsflaute, wenn das Kartenhaus zusammenbricht. Die Index-Absteiger konnten sich dagegen ohne den ständigen Beobachtungs-Druck neu positionieren und an alte Erfolge anknüpfen.
Fazit: Erst prüfen, dann handeln
Die alte Strategie, dass man an der Börse fast „blind“ auf Index-Aufsteiger setzen kann, funktioniert nicht mehr. Daher empfehle ich Ihnen eine Einzelfallprüfung: Prüfen Sie, ob Aufsteiger nachhaltig und solide gewachsen sind und prüfen Sie ebenfalls, ob Absteiger strukturelle Wachstums-Schwächen haben, oder nur eine Verschnaufpause einlegen. Nach dieser Prüfung können Sie dann entscheiden, welche Auf- und Absteiger Sie kaufen oder verkaufen.
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Ein Gastbeitrag von Rolf Morrien.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse
Quelle: Robert Sasse