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Matchball für „Inflationssorgen“


Zu Beginn dieser Woche hatten wir vermutet, die Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle der Fed und der EZB würden untermauern, wie stark der Fokus der Zentralbanken auf die Eindämmung der Inflationsrisiken gerichtet ist, auch wenn sich der Konjunkturausblick gleichzeitig eintrübt. Die FOMC Minutes haben diesen Eindruck gestern Abend bestätigt, das Sitzungsprotokoll der EZB, welches heute Mittag veröffentlicht wird, dürfte den gleichen Eindruck hinterlassen. Aber wie stark verfängt diese Botschaft bei den Anlegern? Die Marktreaktion auf die Veröffentlichung der FOMC Minutes war bestenfalls gemischt und vermittelte nicht den Eindruck, als würde das Thema „Inflationssorgen & Zinsanhebungsbefürchtungen“ kurzfristig die Rezessionsängste verdrängen können. Heute nun also die zweite Gelegenheit mit der Veröffentlichung des „ECB Account“, wie das Protokoll in der Sprache der Zentralbank genannt wird.

Zwei Themen mit gegenläufigen Wirkungskräften auf die Rentenmärkte beherrschen die Diskussion in den Finanzmärkten: „Inflationssorgen & Zinsanhebungsbefürchtungen“ auf der einen und „Rezessionsängste“ auf der anderen Seite. Ersteres Thema bestimmte das Handelsgeschehen über weite Strecken des ersten Halbjahres. Die Folge waren massive Renditeanstiege von bis zu 200 Bp im Bundmarkt und bis zu 280 Bp im US Treasury-Markt. Seit Mitte Juni, zeitlich zusammentreffend mit der letzten FOMC-Sitzung, sind die Inflationssorgen zurückgegangen, die Erwartungen über das Ausmaß an Zinsanhebungen wurden um bis zu 100 Bp zurückgenommen und die Renditen sind deutlich gefallen.

Grundsätzlich sind beide Themen, Inflation und Rezession, topaktuell. Ursprünglich waren wir davon ausgegangen, dass „Inflationssorgen“ den Handel auch im dritten Quartal noch dominieren würden, mit anziehenden Erwartungen zu den Leitzinsanhebungen und steigenden Renditen. Momentan sieht es allerdings nicht danach aus, als würden sich die Inflations- gegenüber den Rezessionssorgen durchsetzen können.

Sowohl die FOMC-Sitzung Mitte Juni als auch die EZB-Sitzung eine Woche zuvor hinterließen bei den Anlegern seinerzeit einen ausgeprägt „hawkishen“ Eindruck. Es wurde deutlich (und wenige Tage später auf der EZB-Konferenz in Sintra bestätigt), dass die Zentralbanken ihre Wachstumsziele der Inflationsbekämpfung unterordnen würden. Die Veröffentlichung der jeweiligen Notenbankprotokolle in dieser Woche hätten ein Auslöser sein können, um den Zinsanhebungserwartungen wieder neue Dynamik zu verleihen. Gestern Abend wurden die FOMC Minutes vorgelegt. Der Inhalt klang erwartungsgemäß „hawkish“. Zwar stiegen die US Treasury-Renditen im Anschluss an die Veröffentlichung, und an den Geldmärkten wurden für dieses Jahr zusätzliche 10 Bp an Zinsanhebungen durch die Fed eingepreist. Gleichzeitig notierten jedoch die Aktienmärkte fester, und wir hatten insgesamt nicht den Eindruck, als würde das Thema „Inflationssorgen“ ernsthaft an Dominanz gewinnen. Dieser Eindruck bestätigt sich heute früh. Der amerikanische Rentenmarkt handelt zunächst stabil, und die Aktienmärkte setzen ihre Erholungsbewegung fort. Möglicherweise wird sich das gestrige Bild heute Nachmittag wiederholen: Das EZB-Protokoll wird um 13.30 Uhr veröffentlicht, die Anleger werden sagen „Das liest sich sehr hawkish“ – aber sie werden auch sagen „Das ist jetzt vier Wochen her, in der Zwischenzeit hat sich viel getan…“.

Sollten die Inflationssorgen heute oder in den kommenden Tagen und Wochen nicht mehr die Oberhand über die Rezessionsängste erlangen, hätte dies bedeutende Auswirkungen für den generellen Rentenmarktausblick. In einem solchen Szenario würden die Renditen wohl nicht mehr auf ihre Hochs von Mitte Juni zurückkehren, was im Umkehrschluss hieße, wir hätten die Renditespitzen im aktuellen Zinsanhebungszyklus bereits gesehen. Die Tatsache, dass von der Fed für das kommende Jahr bereits jetzt rund 50 Bp an Zinssenkungen eingepreist sind, wirkt einem erneuten starken Anstieg der Staatsanleiherenditen ebenfalls entgegen. Dies ist zunächst nur ein Szenario, wie sich der Rentenmarkt in den kommenden Wochen entwickeln könnte beziehungsweise wie er sich nicht entwickeln könnte. Aber die Eintrittswahrscheinlichkeit dieses Szenarios hat in den vergangenen Tagen zugenommen. Und sie würde weiter zunehmen, wenn die „Inflationssorgen“ heute ihren „Matchball“ nicht nutzen…

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Der Beitrag Matchball für „Inflationssorgen“ erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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