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Märkte preisen noch steileren Fed-Pfad ein


Die Inflationsrate in den USA überraschte – einmal mehr – deutlich zur oberen Seite. Die Anleger erwarten nun eine noch kräftigere Straffung der Geldpolitik seitens der Federal Reserve, was an den Aktienmärkten die Kurse erneut und Druck setzt. Gleichzeitig versucht die Europäische Zentralbank, die Befürchtungen einer zügigen geldpolitischen Normalisierung zu entkräften. In diesem Spannungsfeld dürften die Fed-Aussichten die Oberhand behalten und damit zumindest heute das Stimmungsbild an den Märkten entscheidend prägen. Der Daten- und Ereigniskalender weist bis auf die Umfrage der University of Michigan am Nachmittag keine weiteren Höhepunkte aus, aber die Marktteilnehmer haben auch so schon eine ausreichende Menge an Informationen zu verarbeiten.

Für die Januar-Verbraucherpreisdaten in den USA erwarteten die Volkswirte einen etwas abnehmenden Inflationsdruck, ablesbar an einem geringeren Anstieg der Monatsänderungsrate. Diese Erwartungen wurden nicht erfüllt. Der Monatsanstieg betrug wie im Vormonat 0,6%, was die Jahresrate von 7,0% auf 7,5% anschwellen ließ. Von dieser Zahl schwer beeindruckt weiteten die Anleger ihre Zinsanhebungserwartungen bezüglich der Fed aus. Im weiteren Tagesverlauf erhielten die Aussichten auf eine straffere geldpolitische Gangart dann noch einen weiteren Schub. Der Chef der Fed St. Louis, James Bullard, sprach sich mit klaren Worten für kräftigere Zinsschritte aus. „Bis Anfang Juli“ würde er Zinsanhebungen im Ausmaß von 100 Basispunkte favorisieren. Da bis dahin nur drei FOMC-Sitzungen anstehen, implizieren Bullards Forderungen mindestens einen Zinsschritt um 50 Basispunkte. Darüber hinaus erwähnte Bullard die Möglichkeit von Zinsanhebungen außerhalb regulärer FOMC-Treffen, und er sprach auch die Möglichkeit an, den Bilanzabbau durch das aktive Verkaufen von Anleihen aus den Beständen der Notenbank zu forcieren.

Die Anleger verstanden Bullards Einlassungen als Aufforderung, einen noch steileren Zinspfad für die USA einzupreisen. Mittlerweile ist ein erster Zinsschritt um 50 Basispunkte im März fast vollständig eingepreist, für das gesamte Jahr spiegeln die Geldmärkte die Erwartung von Zinsanhebungen im Ausmaß von knapp 175 Basispunkten wider. Im Treasury-Markt sorgte der „Doppelschlag“ aus Inflationsdaten und Bullard-Äußerungen für den stärksten Tagesanstieg der 2J-Rendite seit 2009. Um gleich 21 Basispunkte sprang das kurze Ende der UST-Kurve nach oben und sorgte damit für eine schlagartige Abflachung der 2/10J Zinskurve um mehr als10 Basispunkte. Nachdem in der Nacht wegen eines Börsenfeiertags in Japan kein Handel in USTs erfolgte, deuten die ersten Notierungen im europäischen Handel eine Fortsetzung dieser Abflachungsdynamik an, betont nicht nur durch einen weiteren Anstieg der Kurzfristrenditen, sondern nun sogar auch durch einen Rückgang der langfristigen Renditen. Dahinter stehen offensichtlich Sorgen, ein derart steiler Straffungszyklus der Fed würde die Konjunktur belasten.

In der Eurozone schlugen sowohl EZB-Präsidentin Christine Lagarde als auch Chefökonom Philip Lane moderatere Töne an. Lagarde warnte, eine voreilige geldpolitische Straffung würde die Konjunkturdynamik gefährden, Lane referierte, höhere Preise infolge der Engpässe in den Lieferketten alleine würden nicht ausreichen, die Inflationsrate nachhaltig über 2% zu halten.

Isoliert betrachtet müssten die Äußerungen seitens der EZB eigentlich zu einem Rückgang der Zinsanhebungserwartungen in den EUR-Märkten führen. Der Druck vom USD-Markt ist aber so stark, dass es dem EUR-Markt schwerfällt, sich zu entkoppeln. Und so beobachten wir heute früh im Bundmarkt eine ähnliche Bewegung wie im UST-Markt mit fallenden Renditen in längeren Laufzeiten.

An den Aktienmärkten kommen die Bewertungen (KGV) angesichts der zunehmenden Zinsanhebungserwartungen in den USA deutlich unter Druck. In den USA gab der S&P 500 Future von seinem Tageshoch bis heute früh mehr als 2½% ab. In Europa eröffnen die Märkte heute früh mit Abschlägen von rund einem halben Prozent, nachdem sie gestern noch behauptet geschlossen hatten. Einziger bedeutender Punkt auf der Tagesagenda ist die monatliche Stimmungsumfrage der University of Michigan. Sollten die dabei erhobenen Inflationserwartungen der Konsumenten weiter nach oben tendieren, würden sich die Anleger in ihrer Erwartung eines steilen Zinsanhebungspfads in den USA wahrscheinlich bestätigt sehen…

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Der Beitrag Märkte preisen noch steileren Fed-Pfad ein erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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