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Kryptowährungen als riskanten Teil der Anlagestrategie kaufen


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Kaum eine Anlageklasse stand in der ersten Jahreshälfte 2021 mehr im Fokus als Kryptowährungen. Doch sollten Anleger überhaupt eine Kryptowährung kaufen? Wie groß sollte die eigene Position im Krypto-Markt sein? Die Antwort auf diese vermeintlich einfache Frage ist doch recht komplex und Thema dieses Artikels. In diesem Beitrag wollen wir auf die richtige Gewichtung von Kryptowährungen im Portfolio eingehen und zeigen, wie Kryptowährungen den risikobehafteten Anteil der eigenen Anlagestrategie darstellen können. Als einen praktikablen Ansatz stellen wir hierfür die Core-Satellite-Strategie vor. 

Die Core Satellite-Strategie – ETFs als Ausgangspunkt 

Bei der Geldanlage können Anleger nahezu unendlich viele Strategien verfolgen. Eine der wohl spannendsten Ansätze ist die Buy and Hold Strategie mit ETFs. Im Grunde kaufen Sie als Anleger lediglich einige wenige ausgewählte ETFs und besparen diese regelmäßig. In der Praxis hat diese Anlagestrategie einige Vorteile und Nachteile. 

Vorteile des ETF-Sparens
+      Geringe Kosten durch Sparpläne
+      Geringere Volatilität als bei Einzelaktien
+      Hoher Diversifikationseffekt 
+      Passives Investment 
 
Nachteile des ETF-Sparens
-       Rendite entspricht allgemeiner Marktrendite 
-       Keine Outperformance möglich 
-       Vermögensaufbau dauert lange 
 
Zwar ist das Ansparen von Exchange Traded Funds (ETFs) ein probates Mittel, um langfristig ein signifikantes Vermögen aufzubauen, doch vielen Anlegern fehlt bei diesem Ansatz etwas das „Risiko“. An dieser Stelle sei gesagt, dass ein ETF-Investment in einen Indexfonds auf beispielsweise den S&P500 bereits ein höheres Risiko bietet, da es sich um einen Aktien-ETF handelt. 
Eine beliebte Anlagestrategie, um ein diversifiziertes Portfolio mit einzelnen Renditetreibern aufzubauen, ist die Core Satellite Strategie. In dieser Anlagestrategie bildet der ETF-Bestandteil den Kern des Portfolios dar. Die Satellites sind kleine Beimischungen von einzelnen Unternehmen, Kryptowährungen oder sonstigen renditestarken Asset-Klassen. 
Der Grund für diese Anlagestrategie ist die Markteffizienzhypothese, welche besagt, dass an hoch liquiden Märkten keine Überrenditen möglich sind. Hintergrund dieser Annahme ist die Tatsache, dass der gesamte Markt bereits alle Informationen und Daten verwenden kann, welche bei der Preisbewertung zur Verfügung stehen. Insbesondere das aktive Managen des Portfolios oder gar Market-Timing seien zum Scheitern verurteilt. 

Überrenditen mithilfe von Satelliten im Portfolio

Bereits in den 1970-er Jahren haben sich Fischer Black und Jack Treynor mit der Idee des Core Satellite Portfolios auseinandergesetzt und dieses entwickelt. Während ihrer Forschung fanden Treynor und Black zahlreiche Aktien, welche trotz der Markteffizienzhypothese eine Überrendite erzielte. Auch heute zeigt sich, dass einzelne Aktien deutlich besser als der Markt performen können – trotz einer höheren Informationsdichte beim Geld Anlegen.
Beide Ökonomen empfahlen bereits damals, dass Anleger einen Großteil des Portfolios mit Indexfonds abbilden sollten. Einzelaktien oder andere Investmentvehikel mit einem hohen Kurspotenzial sollten als Satelliten  eine zusätzliche Performance einfahren. Allerdings sorgte das Fehlen von ETFs zum damaligen Zeitpunkt dafür, dass die Idee der Core Satellite Strategie wieder verschwand. 

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Doch inzwischen ist es Anlegern möglich, mit ETFs günstig eine große Diversifikation zu erzielen. Für das Kaufen von ETFs fallen meistens gar keine Kosten mehr an, wenn dies im Rahmen eines ETF-Sparplans geschieht. Die Core-Satellite-Strategie gewinnt seit diesem Zeitpunkt auch wieder an Relevanz. So können Anleger beispielsweise einzelne Branchen-ETFs verwenden, um eine Übergewichtung einzelner Wirtschaftssektoren zu erzielen. 

Die richtigen Satelliten wählen

Eine wichtige Frage, die sich Anleger stellen sollten, betrifft natürlich die Wahl der passenden Satelliten. Wollen Sie ganze Branchen wählen oder stattdessen in ausgewählte Unternehmen investieren? Beide Ansätze haben ihren Charme und auch gewisse Vor- und Nachteile. 
So eignet sich diese Anlagestrategie in erster Linie für Anleger, die bereits ein großes ETF-Portfolio haben und den Markt outperformen möchten. Im Grunde gewichten Sie den Core Ihres Portfolios, also den ETF-Kern, besonders hoch. Langfristig profitieren Sie hier maßgeblich von einem guten Risiko-Profil. Haben Sie beispielsweise den Crash der Aktien- oder Krypto-Märkte im März 2020 erlebt und sich dabei unwohl gefühlt? Dann ist ein breit diversifiziertes Portfolio womöglich genau der richtige Ansatz, denn beispielsweise der MSCI World konnte einen geringeren Drawdown sowie eine vergleichsweise rasante Erholung verzeichnen.
Anleger die investiert blieben, haben rund 13,5 % Rendite im Jahr 2020 eingefahren – und diese lag somit deutlich über der historischen Marktrendite. Wer jedoch zeitgleich in Bitcoin investierte, hatte eine höhere Rendite im Vergleichszeitraum. Zum Vergleich lag die Bitcoin Gesamtjahr in 2020 bei 119,41 %.
So haben die Bitcoin-Anleger natürlich auf das gesamte Jahr gesehen eine höhere Rendite erzielt. Allerdings – und das gehört ebenfalls in diese Betrachtung – ist das Risiko bei einem Investment in Bitcoin ungleich höher. 

Die passende Allokation wählen 

Grundsätzlich sollten sich Anleger Gedanken über die passende Allokation bei der Geldanlage machen. Dieser Grundsatz gilt für das Gesamtportfolio gleichermaßen wie für den risikobehafteten Anteil des Portfolios. Haben Sie also beispielsweise 100.000 € investiert, dann sollten Sie sich die Frage stellen, wie viel dieses Kapitals Sie unmittelbar in riskante Vermögenswerte investieren möchten. Nehmen wir hier an, dass Sie möglichst immer auf 20.000 € schnell zugreifen möchten. Die restlichen 80.000 € können Sie somit in risikobehaftete Anlagen wie Aktienfonds, in unserem Fall ETFs, investieren. 
Nun wollen Sie auch dort einen Splitt zwischen dem breit diversifizierten Core und den riskanten Moonshots forcieren. Nehmen wir an, dass Sie sich hier für einen riskanten Anteil von 20 % entscheiden. Somit könnten Sie 80 % Ihres risikobehafteten Portfolios einfach in einen Weltindex wie den All Country World Index (ACWI) investieren. Somit hätten Sie hier mit 80 % des Portfolios die Entwicklung der gesamten Weltwirtschaft abgedeckt. 
Die verbleibenden 20 % stehen Ihnen nun für riskantere Investments in Einzelaktien oder Kryptowährungen zur Verfügung. Auch hier können Sie sich wieder für einen Splitt entscheiden, beispielsweise könnten Sie mehr Kapital in Aktien investieren, wenn Ihnen eine geringere Volatilität wichtig ist. Diesen Anteil des Core-Satellite-Portfolios sollten Sie an Ihrer individuellen Risikoneigung ausrichten. 

Diversifikation bei Satelliten beachten

Natürlich sollten Sie auch bei den Satelliten auf die Grundlagen der Diversifikation achten. So wäre es nicht sonderlich schlau, 20 % des Kapitals für Satelliten in einen einzelnen Wert zu investieren. Hätten Sie sich hier im vergangenen Jahr etwa für Wirecard entschieden, müssten Sie nun einen Verlust von fast 20 % des Portfolios verkraften. 
Natürlich wünschen wir niemanden ein solches Szenario und können aus diesem Grund nur zu einer Diversifikation raten. Immerhin ist der Vermögenserhalt eines der wichtigsten Ziele bei der Geldanlage. Praktikabel ist beispielsweise der Splitt des riskanten Anteils in zehn gleich große Positionen. So würde jeder Satellit im Portfolio einen vergleichsweise geringen Anteil von nur 2 % einnehmen. Allerdings können diese Satelliten eine deutliche Überrendite erzielen und schneller als das Gesamtvermögen wachsen. 
In diesem Falle würde sich eine Reallokation anbieten – auf diese Weise wäre würden Sie besonders risikobehaftetes Kapital in weniger riskante ETFs transferieren. Grundsätzlich sich Gewinnmitnahmen – insbesondere bei Kryptowährungen – ein guter Ansatz. 

Kryptowährungen als Moonshots im Portfolio

Eine besonders spannende Investmentklasse für Anleger können beispielsweise Kryptowährungen sein. So können Anleger etwa bekannte Kryptowährungen wie beispielsweise Bitcoin, Ethereum, Cardano, IOTA, Polkadot oder auch Chainlink verwenden, um vom starken Wachstum des Gesamtmarktes zu profitieren. 
Hier spielt natürlich auch die Diversifikation eine wichtige Rolle. So ist es nicht empfehlenswert ausschließlich Bitcoin zu kaufen und zu hoffen, dass der Preis der führenden Kryptowährung weiterhin steigt. Zwar hat auch Bitcoin noch ein hohes Kurspotenzial, doch eine Vervielfachung des aktuellen Preises erscheint eher unrealistisch. Zudem zeigen Marktphasen, in denen Kryptowährungen eine besonders große Nachfrage erfahren, dass Altcoins ein höheres Kurspotenzial als Bitcoin haben. 
Aus diesem Grund sollten sich Anleger mit den Trends im Krypto-Space auseinandersetzen. Spannend sind beispielsweise komplette Ökosysteme oder Markttrends. So können Anleger etwa Decentralized Finance, Non Fungible Token, Internet of Things, Payments oder Social Tokens als passende Trends identifizieren. Diese Trends ließen sich dann mit unterschiedlichen Kryptowährungen abdecken. 
So hätte im vergangenen Jahr die Rendite von Ethereum bei etwa 420 % gelegen, Cardano hätte sogar eine Performance von 466 % erzielt. So hätten diese beiden Satelliten dem Gesamtportfolio bereits eine solide Überrendite beschert. 

Steuerliche Vorteile sprechen ebenfalls für Kryptowährungen 

Anleger, die sich für ein Investment in Kryptowährungen entscheiden, können jedoch auf mehreren Ebenen von einem solchen Investment profitieren. Einerseits sind Kryptowährungen natürlich sehr volatil. Dementsprechend werden Sie zwangsläufig lernen, mit hohen Kursschwankungen umzugehen. Gerade zu Beginn können hohe Kursschwankungen recht anstrengend sein, doch langfristig werden Sie ein ruhigerer Investor. 
Außerdem – und das ist für Ihre persönliche Entwicklung von Vorteil – müssen Sie sich zwangsläufig mit der Blockchain-Technologie beschäftigen. Sie werden lernen, wie Sie Kryptowährungen kaufen und sicher aufbewahren. Zusätzlich müssen Sie sich auch mit Krypto-Börsen beschäftigen. Hier sollten Sie einen Krypto-Börsen-Vergleich verwenden, um eine passende Plattform für Ihrer Anforderungen zu finden. 
Schlussendlich, und das ist aus Sicht deutscher Anleger von Vorteil, werden Sie bei einem langfristigen Investment mit einer Haltezeit von über einem Jahr einen signifikanten Steuervorteil erwerben. Während Ihre Gewinne aus ETFs beim Verkauf mit 25 % Abgeltungssteuer sowie Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag zu versteuern sind, gilt das beim Verkauf der Kryptowährungen nicht. Halten Sie diese für mindestens ein Jahr, dann fällt hier gar keine Steuer an. Bei einem vorzeitigen Verkauf wird der individuelle Einkommensteuersatz angewendet. 

Fazit: Die Core-Satellite-Strategie eignet sich auch für Kryptowährungen 

Die Core-Satellite-Strategie ist eigentlich nur ein recht technischer Begriff für einen interessanten Diversifikationsansatz bei der Geldanlage. Der Kern des Portfolios ist ein risikobehafteter Kern aus Aktienindizes. Am besten verwenden Anleger hier möglichst breit diversifizierte Aktienindizes wie einen MSCI ACWI. Auf diese Weise profitieren Anleger maßgeblich vom globalen Wirtschaftswachstum und berücksichtigen hierbei auch Wachstumsmärkte wie Indien, China oder Brasilien. 
Die Satelliten sind eher Moonshots, welche eine besonders hohe Rendite ermöglichen. Hervorzuheben sind beispielsweise Kryptowährungen, welche das Potenzial zur Kursvervielfachung bieten. Zeitgleich sollte auch bei diesen riskanten Positionen die Diversifikation stimmen, um Ausfälle einzelner Positionen zu kompensieren. 



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