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Keine Zinsanhebungen in 2023?


Der Wettstreit zwischen Inflationssorgen und Zinsanhebungserwartungen auf der einen sowie Rezessionsängsten auf der anderen Seite erreichte am vergangenen Freitag einen Höhepunkt – mit einem klaren „Punktsieg“ für die Rezessionsängste an den Märkten. In dieser Woche stehen die Anleger einer weiteren Auseinandersetzung dieser beiden Faktoren mit ihren entgegengesetzt wirkenden Marktkräften gegenüber. Zum einen stehen die FOMC-Sitzung und dazu Inflationsdaten für die USA (PCE), Deutschland und die Eurozone auf dem Kalender, zum anderen erhalten wir mit einer Reihe von BIP-Zahlen für das zweite Quartal rückwärts gerichtete und mit etlichen Stimmungsumfragen vorwärts gerichtete Konjunkturindikatoren. Für die Rentenmärkte könnte diese Woche vorerst die letzte Chance sein, einen Anlauf in Richtung höhere Renditen zu nehmen.

Es ist schon bemerkenswert: Da überrascht uns die Europäische Zentralbank am Donnerstag mit einem größer als erwarteten 50-Bp-Zinsanhebungsschritt, aber die gesamte Bundkurve rutscht unmittelbar danach um rund 30 Bp ab. Die 2J Bundrendite stieg mit der Zinsanhebung auf 0,78%, schloss am Freitag aber bei lediglich 0,45%. Die 10J Bundrendite erreichte in der Spitze 1,38%, beendete die Woche jedoch bei lediglich 1,03%, nachdem sie im Tagesverlauf kurzzeitig sogar unter die Marke von 1,00% gerutscht war. Für diese ausgeprägte Rallye zeichneten zwei Faktoren verantwortlich. Zum einen wurde den Anlegern noch während der Pressekonferenz von EZB-Chefin Christine Lagarde klar, dass es sich bei dem 50-Bp-Zinsanhebungsschritt lediglich um ein „Frontloading“, also um ein Vorziehen bzw. eine Beschleunigung der geldpolitischen Normalisierung handelte. Das gesamte Ausmaß an anvisierten Zinsanhebungen durch die EZB sei durch diese Ankündigung nicht beeinflusst, erörterte Lagarde. Zum anderen mussten die Anleger am Freitag eine Serie fast schon unfassbar schwacher Konjunkturindikatoren verdauen. Die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland, die Eurozone und die USA rutschten allesamt deutlich unter die kritische 50er-Schwelle. Selbst der zuletzt von gestiegener Nachfrage profitierende Dienstleistungssektor zeigte unerwartete Zeichen einer Schwäche. Mehr noch, die Unterindikatoren der PMI-Umfragen signalisieren für die kommenden Monate weitere Rückgänge in den Gesamtindizes. Darauf deutet vor allem die Relation aus einknickenden Neuaufträgen und zunehmenden Lagerbeständen hin.

Das zweite Quartal war charakterisiert vom Krieg in der Ukraine, stark ansteigenden Rohstoff- und Energiepreisen und einer allgemein hohen Unsicherheit. Gleichzeitig holten Verbraucher während der Corona-Zeit Versäumtes nach, fragten Dienstleistungen nach und buchten Reisen. Wie sich dies alles auf die gesamtwirtschaftliche Leistung niedergeschlagen hat, werden wir gegen Ende dieser Woche erfahren. Am Donnerstag erhalten wir die BIP-Zahlen für die USA, am Freitag jene für die Eurozone, Deutschland und eine Reihe weiterer europäischer Länder. Vorwärts gerichtete Konjunkturindikatoren sehen wir heute mit dem Ifo Index und im weiteren Wochenverlauf mit einer Reihe weiterer Stimmungsumfragen aus dem Unternehmenssektor wie auch unter den Verbrauchern

Das Thema „Inflationssorgen und Zinsanhebungsbefürchtungen“ wird bereits ab Mittwoch gespielt werden, wenn die Fed am Abend ihre Leitzinsentscheidung bekanntgeben wird. Aller Voraussicht nach wird sie mit dem zweiten 75-Bp-Schritt den Leitzins bis auf das als „neutral“ bezeichnete Niveau von 2,50% anheben. Am Donnerstag bekommen wir die deutschen Inflationszahlen, am Freitag jene für die Eurozone und dazu den PCE-Preisindex für die USA.

Es bedarf nicht enttäuschender Konjunkturindikatoren, eines breiter werdenden Inflationsdrucks und einer sehr „hawkishen“ Fed, um den Renditen noch einmal einen kräftigen Schub nach oben zu geben. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Konjunkturindikatoren die Rezessionsbefürchtungen nähren und in einer Gesamtbetrachtung die Inflationssorgen und Zinsanhebungsbefürchtungen überlagern werden. Wie sich dies auf die mittelfristigen Aussichten auswirkt, lässt sich an den Leitzinserwartungen für das kommende Jahr ablesen. Ein Vergleich der Future-Kontrakte für Dezember 2022 und Dezember 2023 im Eurodollar- bzw. Euribor-Markt zeigt: Für die USA werden derzeit 75 Bp an Leitzinssenkungen eingepreist, die Zinsanhebungserwartungen für die Eurozone wurden in den vergangenen Wochen um mehr als 100 Bp auf aktuell nur noch 17 Bp reduziert. Aus Marktsicht wird das Thema „Zinsanhebungen“ bereits vor Ende dieses Jahres abgehakt sein…

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Der Beitrag Keine Zinsanhebungen in 2023? erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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