Jinkosolar: Diamant oder absteigendes Dreieck?

derzeit sind die Meinungen zur Jinkosolar-Aktie höchst kontrovers: Das gilt indes nicht nur für die geschäftliche Entwicklung des chinesische Weltmarktführers der Photovoltaik-Industrie: Auch die Charttechnik hält ein Rätsel bereit. Wir lösen es für Sie auf:

Im Tageschart finden Sie ein absteigendes Dreieck vor. Dieses Chart-Muster fällt in die Kategorie der Formationen mit negativem Prognose-Charakter:

Die abfallende Dreiecks-Linie dokumentiert, dass das Angebot die Nachfrage auf immer niedrigerem Niveau übertrifft. Die horizontale Dreiecks-Linie hingegen zeigt wachsende Nachfrage auf einem bestimmten Kurslevel, genauso wie bei einer Unterstützung. Erschöpft sich die Nachfrage an der Unterstützung jedoch irgendwann, dann fällt der Kurs meist dramatisch weiter ab.

Das genaue Gegenteil scheint uns der Monatschart zu servieren: Hier finden wir einen Diamanten vor, der seit November 2013 ausgebildet wurde. Dabei dehnt sich die Schwankungsbreite der Aktie in der ersten Hälfte der Formation zunächst aus, ums sich im zweiten Teil immer weiter zusammenzuziehen.

Der Diamant als Chart-Formation ist äußerst selten und wird meist als Ausgangsbasis für weitere, kräftige Kurssteigerungen angesehen. Tatsächlich halten sich positive und negative Kursfortsetzungen die Waage.

Eine Auflösung der Frage „Pro oder Kontra Jinkosolar“ bietet Ihnen der Relative Stärke Index im Monatschart: Hier sehen Sie eine unmissverständliche Abwärtsbewegung seit 2013. Tatsächlich ist der Indikator im bisherigen Jahresverlauf erstmals unter die 50%-Marke gerutscht.

Der 14-Monats-Relative Stärke Index spricht somit eher für einen Ausbruch aus dem Diamanten auf der Unterseite. Damit würde sich dann das absteigende Dreieck als korrekter Frühindikator erweisen.

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Ein Gastbeitrag von Andreas Sommer.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse