JinkoSolar: Kein Ende in Sicht?

Liebe Leser,

die Aktie des chinesischen Solaranlagenhersteller JinkoSolar gerät immer weiter unter Druck. In diesen Tagen wurde sogar ein neuer Jahrestiefpunkt realisiert. Ausgehend vom Jahreseinstandspreis hat das Papier gut 40 Prozent seines Wertes verloren. Besonders bitter aufgestoßen haben den Anlegern die Zahlen zum zweiten Quartal, die Ende August präsentiert wurden. Bei Umsatz und Gewinn wurden jeweils die Markterwartungen verfehlt. Der Gewinn je Aktie lag mit 1,86 US-Dollar um 7 Prozent unterhalb der Konsensschätzungen von 2,00 US-Dollar. Im Jahresauftaktquartal erzielte der Konzern einen Gewinn von 1,68 Dollar je Anteilsschein. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr könnte der Nettogewinn somit auf 7,08 Dollar klettern. Auf Basis des aktuellen Aktienkurses ergäbe sich ein erwartetes KGV von 2,2, was eine überaus attraktive Bewertung suggerieren würde.

Allerdings sind diese Kennziffern mit Vorsicht zu genießen, insbesondere wenn man es mit einem chinesischen Unternehmen zu tun hat. Im Reich der Mitte sind die Bilanzierungsvorschriften üblicherweise nur schwer zu durchschauen. Neben der bilanziellen Intransparenz weist JinkoSolar eine sehr hohe Schuldenlast auf, die mit einer ausgeprägten Expansionsdynamik einhergeht. Hinzukommt, dass der Wettbewerb innerhalb der Solarbranche gewaltig ist, so dass das KGV an dieser Stelle an Aussagekraft verliert. So gesehen lohnt sich meiner Ansicht nach ein Investment nur für überaus mutige und langfristige Anleger.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse