JinkoSolar: Droht hier Ungemach?

Lieber Leser,

der chinesische Solaranlagen-Hersteller JinkoSolar will sich nicht länger an das Mindestpreisabkommen der EU halten. Die Maßnahmen wurden ins Leben gerufen, um dem Preis-Dumping chinesischer Unternehmen entgegenzuwirken. Die Vereinbarung sieht vor, dass Solarfirmen aus dem Reich der Mitte ihre Solarzellen und Photovoltaikmodule in der Europäischen Union oberhalb eines Mindesteinfuhrpreises offerieren. JinkoSolar hatte das Abkommen seinerzeit mit unterzeichnet. Durch den Ausstieg drohen dem Unternehmen Straf- und Antisubventionszölle in Höhe von 41,2 bzw. 6,5 Prozent.

In der Presseerklärung von JinkoSolar hieß es, dass man nach reiflicher Überlegung zu dem Entschluss gekommen sei, dass das Abkommen für die eigenen Wachstumspläne in Europa nicht mehr förderlich sei. Mit Blick auf die Mindestpreisgrenze sprach das Unternehmen von Handelsprotektionismus, der den fairen Wettbewerb hemme und den Verbraucher benachteilige. Zudem würde dadurch die Entwicklung der gesamten Solarbranche behindert.

„Die aktuellen Mindestimportpreise spiegeln das derzeitige Marktumfeld nicht korrekt wider, denn die Verkaufspreise sinken in allen großen europäischen Märkten. Das schadet unserer Wettbewerbsfähigkeit in diesen Märkten“, begründete Konzernchef Xiande Li die Entscheidung, aus der Vereinbarung auszusteigen.

„Wir werden dann besser aufgestellt sein, um mit unserer starken Marke, unserer Spitzen-Technologie, Fabriken auf der ganzen Welt und einem breiten Kundenstamm zu punkten. Wir stehen nach wie vor zu unseren europäischen Kunden und werden sie auch weiterhin mit unseren zuverlässigen Qualitätsprodukten versorgen“, fügte er hinzu.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse